Segen für das Neue Jahr

Segen für das Neue Jahr

Sta­bile Teil­nehmerzahl in der Deutschschweiz, im Mit­tel steigende Spenden und erst­mals eine Europäis­che Sternsinger-Gruppe, die an der Neu­jahrsmesse mit Papst Franziskus in Rom teil­nehmen kann. Eine Erfol­gs­geschichte.Gegenüber dem Medi­en­por­tal kath.ch erzählten die Sternsinger, dass sich schon recht aufgeregt gewe­sen seien, den Papst aus so gross­er Nähe zu sehen. Es ist ein schönes Zeichen, dass erst­mals Sternsinger aus ver­schiede­nen Natio­nen an der Neu­jahrsmesse teil­nehmen durften und so die vie­len tausend Kinder ver­trat­en, die jedes Jahr mit Jahre­san­fang in den Pfar­rge­mein­den vor Ort den Segen für das neue Jahr brin­gen.

Probe in Obermumpf

Bevor die Kinder losziehen, ist allerd­ings eine Probe ange­sagt. Wie zum Beispiel in der Kirche Peter und Paul, Ober­mumpf: «Das isch de Stärn vo Betle­hem…» sin­gen 12 Kinder aus Schup­fart, Ober­mumpf und Mumpf mit grossem Ernst. Zuvor haben sie gemein­sam mit Bern­hard Mast, Gemein­deleit­er Fischinger­tal, über­legt, was zum Sternsin­gen dazu gehört. «Ein Stern» und «Königsverklei­dung» und «man sam­melt Geld» wis­sen diejeni­gen, die bere­its Erfahrun­gen vom Vor­jahr haben.Da fehle aber noch etwas, sagt Bern­hard Mast. Ein Arm schiesst in die Höhe: «Die schreiben noch das Jahr. Und Buch­staben». Der Gemein­deleit­er nickt und erk­lärt, dass die Sternsinger die Fro­he Botschaft und den Segen für das Neue Jahr brin­gen. Er schreibt die bekan­nten Zeichen 20*C+M+B+17 an die Tafel. Waagerecht und senkrecht. Erk­lärt, was das heisst. Dann wird der Raum abge­dunkelt und das Pro­jekt vorgestellt, für das die Kinder sam­meln. Der Aspekt «Kinder helfen Kindern» ist zen­tral für die Sternsinger-Aktion. Einen Trick gegen das Textvergessen beim Sin­gen ver­rät Bern­hard Mast zum Schluss: «Sum­men, das hil­ft!»

Das Projekt 2017

Das The­ma der Sternsinger-Aktion 2017 von mis­sio Schweiz heisst: «Gemein­sam für Gottes Schöp­fung — in Kenia und weltweit!» Dabei wird zum Beispiel ein Bogen vom Leben in der Schweiz zum Leben in der Turkana (Nord­west-Kenia) geschla­gen. Diese Region ist vom Kli­mawan­del beson­ders betrof­fen und auf Hil­fe angewiesen. Ein kurz­er und infor­ma­tiv­er Film auf der Home­page von mis­sio zeigt konkrete Beispiele. Es geht beispiel­sweise darum, das Pro­jekt «Wass­er für die Turkana» zu unter­stützen.Die Grup­pen in den Pfar­reien vor Ort engagieren sich durch das Sternsin­gen über den Sol­i­dar­itäts­fonds «Kinder helfen Kindern» in Kinder- und Jugend­pro­jek­ten in aller Welt. In diesem Jahr in erster Lin­ie zu Gun­sten von Kindern, die unter den Auswirkun­gen des Kli­mawan­dels lei­den. Die Sternsinger-Aktion von mis­sio ist beliebt und erfol­gre­ich: In der Deutsch-Schweiz sind über 10 000 Kinder und Jugendliche während der Aktion unter­wegs. Plus an die 3000 Jugendliche und Erwach­sene engagieren sich in Vor­bere­itung und Begleitung in den Pfar­reien.

Wachsende Beliebtheit

So viele Pfar­reien, so viele Sterns­ing-Vari­a­tio­nen gibt es. Ob von Tür zu Tür, «auf Bestel­lung» oder lediglich im Rah­men eines Fam­i­lien­gottes­di­en­stes – Sternsin­gen ist nicht gle­ich Sternsin­gen. Eine Frage die jedoch alle umtreibt: Machen auch dieses Jahr genü­gend Kinder mit? Eine stich­probe­nar­tige Umfrage in Pfar­reiämtern ergibt: Wo die Aktion stat­tfind­et, hat man das Gefühl, es seien für 2017 mehr Kinder als let­ztes Jahr. Keine Selb­stver­ständlichkeit, da die Aktion oft in die Ferien fällt.Die Schätz­zahlen von mis­sio für den Aar­gau bestäti­gen aber bere­its für das Jahr 2016 einen Anstieg der Zahlen (2013 — 1830 Kinder; 2014 und 2015 – 1740 Kinder; 2016 – 2130 Kinder). «Natür­lich merken wir, wenn engagierte Fam­i­lien in den Ferien sind in dieser Zeit», heisst es in einem Pfar­ramt. Doch der Tenor bezüglich der Ferien ist, dass man sich davon nicht ins Bock­shorn jagen lasse. Vieles – so erk­lärt eine andere Pfar­reisekretärin – sei auch abhängig von den Per­so­n­en, die die Aktion organ­isieren und durch­führen. Und: «Wenn ein älteres Geschwis­ter bere­its mit­gemacht hat, ist die Wahrschein­lichkeit hoch, dass die jün­geren irgend­wann auch teil­nehmen».

Der Brauch in der Schweiz

In der Schweiz wurde der Brauch des Sternsin­gens vor 27 Jahren durch das Hil­f­swerk mis­sio wieder­belebt. Deshalb erar­beit­et mis­sio die Unter­la­gen für die Pfar­reien. Dort organ­isieren Haup­tamtliche und viele frei­willige Helfer die Umset­zung. Ver­bun­den mit dem Besuch der Sternsinger sind der Segen und die Bitte um Schutz von Haus, Hof und Bewohn­ern im Neuen Jahr.20*C+M+B+17 schreiben oder kleben die Sternsinger über oder an die Türen der Häuser. Es ist eine Kom­bi­na­tion aus Jahreszahl, dem Stern von Beth­le­hem, drei Kreuzen als Zeichen für den dreifalti­gen Gott und den Anfangs­buch­staben der Worte «Chris­tus Mansionem Bened­i­cat» – Chris­tus seg­ne dieses Haus. Dass die Schweiz­er Sternsinger-Gruppe aus St. Gallen zum Jahres­be­ginn 2017 an der Neu­jahrsmesse mit Papst Franzsikus teil­nehmen kon­nte, mag andere Kinder begeis­tern und dazu beitra­gen, dass die Sol­i­dar­ität­sak­tion weit­er­hin wächst.www.missio.chEin Lesetipp: «Wer wirk­lich im Sarg der Heili­gen Drei Könige liegt».
Anne Burgmer
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