«Leben kann ich nur im Hier und Jetzt»

«Leben kann ich nur im Hier und Jetzt»

  • Am Fre­itag, 22. Okto­ber, find­et in Baden zum 25. Mal das FrauenKirchen­Fest statt. Frauen bei­der Kon­fes­sio­nen tre­f­fen sich zum gemein­samen Mahl, Gespräch und Aus­tausch.
  • Der Anlass ste­ht unter dem Mot­to «Wo Tra­di­tion und Trans­for­ma­tion miteinan­der tanzen».
  • Die Tis­chre­den hal­ten die The­olo­gin und Philosophin Imel­da Abbt sowie Vera Beck­er, Co-Präsi­dentin der Jun­gen Grü­nen Aar­gau.

Imel­da Abbt hat in ihrem Leben oft gebetet, viel gele­sen und inten­siv nachgedacht. Aber vor allem hat sie jeden Tag gelebt. «Der heutige Tag kommt nicht wieder und will gelebt wer­den. Leben kann ich nur im Hier und Jet­zt», sagt die 84-jährige The­olo­gin und Philosophin. Aus dieser Erfahrung her­aus freut sie sich auf einen ganz beson­deren Tag.

Am Fre­itag, 22. Okto­ber, feiern 100 bis 150 Frauen in Baden das 25. öku­menis­che FrauenKirchen­Fest. Der Jubiläum­san­lass find­et als fes­tlich­es Mahl mit Musik und Tis­chre­den statt. «An diesem Tag wollen wir zusam­men sein, das Essen, Tanz, Gesang und die Gemein­schaft geniessen. Wir wollen an diesem Tag über das Eigentliche reden kön­nen», ist Imel­da Abbts inniger Wun­sch .

Dabei sein am FrauenKirchenFest

Das 25. FrauenKirchen­Fest find­et statt am Fre­itag, 22. Okto­ber 2021, in der reformierten Kirche Baden an der Oel­rain­strasse 21.

Pro­gramm:

ab 16.30 Uhr Ein­tr­e­f­fen und Kassenöff­nung.

17.15 Uhr Feier,

18.15 Uhr Frauen­mahl mit Tis­chre­den,

21.30 Uhr Schlusspunkt.

Musik: Philip­pinis­ch­er Frauen­chor Neuen­hof.

Anmel­dung per Post oder Mail an: Bil­dung und Prop­stei, Feer­strasse 8, 5001 Aarau oder .

Bitte ein gültiges Covid-Zer­ti­fikat und Ausweis mit­brin­gen. Kosten: 30.- Franken. Anmelde­schluss: Fre­itag, 15. Okto­ber 2021. Organ­isatorin­nen: Susanne Met­zger, Susanne Birke, Ker­stin Bonk . www.frauenkirchenfest.ch

Zeit­gle­ich gastiert die Hörin­stal­la­tion von Christi­na Caprez «Die Ille­gale Pfar­rerin. Das Leben von Greti Caprez-Rof­fler 1906–1994», in der reformierten Kirche Baden (30.9. bis 31.10.) https://dieillegalepfarrerin.ch/

Staunen über das Ewige

Als eine von zwei Red­ner­in­nen wird Imel­da Abbt am FrauenKirchen­Fest eine Tis­chrede hal­ten. «Man muss sich mit Ewigem beschäfti­gen, um aktuell zu sein» lautet – angelehnt an ein Zitat der franzö­sis­chen Philosophin Simone Weil – das The­ma ihrer Rede. Es sei ein The­ma, das sie sel­ber sehr beschäftige, sagt sie.

Vor dem Hin­ter­grund des Ewigen, Zeit­losen, Unverän­der­baren gelte es, jeden Tag das Leben neu zu leben: «Wir müssen jeden Tag han­deln, tun, Ver­ant­wor­tung übernehmen.» Staunen über das Ewige, Unlöschbare bedeute Bewusst­wer­den. Wenn wir uns des grossen Ganzen bewusst wür­den, werde unser Leben authen­tisch. Imel­da Abbt find­et dafür die Worte: «Es zeigt sich.»

Alles hat sich gefügt

Imel­da Abbt ist überzeugt, dass es sich aus der Lebenser­fahrung her­aus leichter lebt als aus The­o­rien. «Darum finde ich das Alter so span­nend. Der Hor­i­zont ist weit­er, ich ordne weniger ein und lege weniger fest, lasse mehr Rich­tun­gen und Inter­pre­ta­tio­nen zu.»

In ihrem Leben hät­ten sich die Dinge immer wieder von neuem gefügt, stellt Imel­da Abbt rück­blick­end fest. Als junge Frau lebte die Freiäm­terin zehn Jahre im Kloster, das sie aber, ihrer inneren Stimme fol­gend, wieder ver­liess, um The­olo­gie und Philoso­phie zu studieren. Sie leit­ete die ehe­ma­lige Schule für Heimerziehung in Luzern und danach bis 1999 die Prop­stei Wis­likofen. Nach der Pen­sion­ierung wirk­te sie als Dozentin an der Seniore­nuni­ver­sität sowie als Ref­er­entin zu the­ol­o­gis­chen und philosophis­chen The­men.

60 Jahre Altersunterschied

Mehr als 60 Jahre liegen zwis­chen Imel­da Abbt und der zweit­en Red­ner­in am FrauenKirchen­Fest. Die Stu­dentin und Poli­tik­erin Vera Beck­er ist 22 Jahre alt. Als Gen­er­alsekretärin der Jun­gen Grü­nen Schweiz und Co-Präsi­dentin der Jun­gen Grü­nen Aar­gau spricht sie zum The­ma «Welchen Platz hat Tra­di­tion in der neuen, anderen Welt, die ich mir und viele junge Aktivist*innen sich wün­schen?». Imel­da Abbt will sich im Vor­feld des Fests mit Vera Beck­er tre­f­fen: «Ich freue mich darauf, mit ein­er so jun­gen Frau ins Gespräch zu kom­men, Anre­gun­gen mitzunehmen und Gedanken weit­erzuen­twick­eln.»

Marie-Christine Andres Schürch
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