Gleichberechtigung. Punkt. Amen

Gleichberechtigung. Punkt. Amen

  • Am nationalen Frauen­streik­tag vom Fre­itag, 14. Juni, kämpfen Katho­likin­nen auch inner­halb ihrer Kirche für Gle­ich­berech­ti­gung. Im Aar­gau find­en zahlre­iche Aktio­nen statt.
  • Mit dem Frauenkirchen­streik fordern die Frauen «Gle­ich­berech­ti­gung. Punkt. Amen.»
 Die Rosen­blüte ist für sie Zeichen der Hoff­nung und Glaubens­fes­tigkeit. Esther Bie­der­mann und Chris­tine Feld kleben Rosen aus Stoff und echte Rosen­blät­ter auf ihre pinken Mitren, die sie zusam­men mit anderen katholis­chen und sym­pa­thisieren­den Frauen im Zen­trum des Katholis­chen Frauen­bunds in Basel basteln. Am Frauen­streik­tag vom 14. Juni wer­den sie diese tra­gen, «dass jed­er im all­ge­meinen Frauen­streik sofort sieht, dass wir etwas mit der Kirche zu tun haben», wie Ini­tiantin Moni­ka Hunger­büh­ler erk­lärt.

«Wir wollen dasselbe»

Chris­tine Feld ist sich sich­er, dass die Katho­likin­nen am Frauen­streik­tag auf grosse Sol­i­dar­ität stossen wer­den, auch wenn man unter klas­sis­chen Fem­i­nistin­nen eher Kirchen­ferne ver­muten darf: «Wir wollen ja das­selbe und treten in der Kirche auch für Änderun­gen in der Gesellschaft ein», sagt sie. Auss­er mit Rosen verziert sie ihre Mitra mit dem Logo des nationalen Frauen­streiks und dem speziellen Logo des Frauenkirchen­streiks, der den Schriftzug «Gle­ich­berech­ti­gung. Punkt. Amen» trägt, sowie mit einem Stof­fkreuz.

Für die Urenkel

Aus Sol­i­dar­ität bastelt die 82-jährige Gertrud Stiehle aus Basel: «Streng katholisch» aufgewach­sen, kon­vertierte sie zur reformierten Kirche und arbeit­ete im Mis­sion­shaus, um vor sechs Jahren bei den Christkatho­liken die Frei­heit ken­nen­zuler­nen, die es ihr erlaube, zugle­ich «zutief­st katholisch» zu sein und Frau zu bleiben. Dieses Bedürf­nis spürt auch Esther Bie­der­mann, Präsi­dentin des Katholis­chen Frauen­bun­des Basel, die sich als Tis­chnach­barin mit Gertrud Stiehle unter­hal­ten hat: Sie wisse, dass an der Basis «sehr viele Frauen unglück­lich sind». Weil sie ihren Urenkeln eine bessere Kirche hin­ter­lassen wolle, engagiere sie sich im Frauenkirchen­streik: «In den kom­menden zwei Gen­er­a­tio­nen wird sich nichts ändern», sagt sie pes­simistisch: «Aber wir fan­gen jet­zt damit an.» Auch Moni­ka Hunger­büh­ler, Vor­standsmit­glied des Katholis­chen Frauen­bun­des Basel und The­olo­gin in der Offe­nen Kirche Elis­a­bethen in Basel, ken­nt viele Frauen, die sich «berufen fühlen für das Priester­amt: Unsere Bastelei ist nicht ganz ernst gemeint; aber die Aktion hat einen ern­sthaften Hin­ter­grund.» Im Zusatz­text sind einzelne Aar­gauer Aktio­nen zum Frauen­streik aufge­lis­tet. Weit­ere Infor­ma­tio­nen gibt es aufwww.frauenbund.ch
Anne Burgmer
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