Dem Virus getrotzt – mit dem heiligen Geist von Pfingsten
- An PfinÂgÂsten durften die GläuÂbiÂgen erstÂmals wieder ihre GottesÂdiÂenÂste in den Kirchen feiern. AllerdÂings nur, wenn ein entsprechenÂdes SicherÂheitÂskonzept vorÂlag.
- Den GottesÂdiÂenÂstÂbeÂsuchÂern bot sich darum ein sehr ungeÂwohntes Bild, wie unser FilmÂbeÂtrag zeigt. AbgesÂperÂrte KirchenÂbänke, aufgekÂlebte RichÂtungspfeile, PosiÂtionÂsÂmarkierunÂgen am Boden und über allem der Geruch von Putz- und DesinÂfekÂtionÂsÂmitÂteln.
Schon eine Stunde vor Beginn des GottesÂdiÂenÂstes herrschte in der Kirche St. Vitus in MerenÂschwand emsiges Treiben. Vertreter von PfarÂreirat und Kirchenpflege waren in den KirchenÂbänken mit WaschlapÂpen und DesinÂfekÂtionÂsÂmitÂteln zugange. Die abgemesseÂnen SitzÂplätze in den Bänken wurÂden mit kleinen Herzen gekennzeÂichÂnet, auf denen «Ein Platz für dich» zu lesen war. Nur jede zweite SitzreiÂhe wurde freigegeben. Bei den anderen wurde der Zugang durch Kordeln verÂwehrt.
«Alles wurde gemäss Schutzkonzept vorbereitet»
Die freiÂwilliÂgen Helfer legten an jeden SitzÂplatz auch einen Zettel und einen BleisÂtift, damit die GottesÂdiÂenÂstÂbeÂsuchÂer ihre Adressen hinÂterÂlassen konÂnten. So wird gewährleisÂtet, dass die InfekÂtionsÂkette im Falle einÂer AnsteckÂung mit Covid-19 zurückÂverÂfolÂgt werÂden und potenÂzielle Opfer gewarnt werÂden könÂnen. Die BoxÂen für die Adresszettel standen bereÂit, ebenÂso jede Menge HändÂedesinÂfekÂtionÂsÂmitÂtel bei allen EingänÂgen und natürÂlich auch auf dem Altar.«Wir haben alles gemäss Schutzkonzept vorÂbereÂitÂet», bestätigte SteÂfan HeinzÂmann, PfarÂreiseelÂsorgÂer von ArisÂtau, nach dem GottesÂdiÂenst. Das Strahlen in seinem Gesicht zeugte von der Freude, dass alles auch reiÂbungsÂlos geklappt hatÂte. Die ersten Messen und GottesÂdiÂenÂste, die nach dem LockÂdown vor elf Wochen erstÂmals wieder statÂtfindÂen durften, stellÂten wohl alle PfarÂreien vor grosse organÂisatorische HerÂausÂforderunÂgen. HorÂiÂzonte hat, stelÂlvertreÂtend für viele weitÂere, den GottesÂdiÂenst in St. Vitus MerenÂschwand mit der KamÂera besucht, um zu zeigen, welchÂer Aufwand betrieben wird, um die GemeinÂschaft der GläuÂbiÂgen wieder möglich zu machen. Den Film könÂnen Sie
hier anklickÂen.
«Ein seltsames Gefühl, den Wecker zu stellen»
Trotz weniger SitzÂplätzen in der Kirche, musste nieÂmand an diesem PfinÂgstÂsonÂntag abgewiesen werÂden. Es hätÂten sogÂar noch ein paar BesuchÂer mehr dem GottesÂdiÂenst beiÂwohnen könÂnen. Ob sie aus Angst vor einÂer möglichen AnsteckÂung oder aber aus GewohnÂheit nicht in die Kirche ginÂgen, kann nieÂmand sagen. Bei denen, die die EinÂladung zum GottesÂdiÂenst angenomÂmen hatÂten, überÂwog aber die Freude, wieder gemeinÂsam feiern zu dürÂfen. «Es war schon ein seltÂsames Gefühl, am SonÂntag wieder den WeckÂer zu stellen, um in die Kirche zu gehen», sagte PfarÂreirätin CatherÂine Dora nach dem GottesÂdiÂenst. «Man staunt, wie schnell man sich an andere LebenÂsumÂstände gewöhÂnt und sich dann wieder neu einÂstellen muss, wenn man wieder darf, was eine Zeit lang verÂboten war. Aber auch daran gewöhÂnt man sich wieder.»Der strahlende SonÂnenÂschein am PfinÂgstÂsonÂntag wirkÂte wie eine BestäÂtiÂgung des HimÂmels. Die froÂhen MenÂschen, die nach dem GottesÂdiÂenst aus der Kirche tratÂen, die Hände noch feucht vom DesinÂfekÂtionÂsÂmitÂtel, zeugten davon, dass der ganze Aufwand, der hier betrieben wird, auch berechtigt ist. SakrisÂtanin JanÂnette KlausÂner, die stille RegisÂseurin dieses ErfolÂgs, war am SonÂntag die ErleÂichterung anzumerken: «Es ist einÂfach schön, wenn man sieht, dass alles klappt, und dass die MenÂschen dankbar sind, wieder komÂmen zu dürÂfen.»