Austrittswelle ist verebbt
Bild: © Jeannette Häsler-Daffré

Austrittswelle ist verebbt

Die katholische Landeskirche veröffentlicht die neusten Mitgliederzahlen

Fast 30 000 Personen sind seit dem Jahr 2020 aus der katholischen Kirche im Kanton Aargau ausgetreten. Der Austrittswelle nach der Veröffentlichung der Vorstudie zum Missbrauch in der katholischen Kirche ist aber keine weitere gefolgt.

Der Kan­ton Aar­gau zählte Ende 2024 rund 730 000 Ein­wohner­in­nen und Ein­wohn­er, wovon über 184 000 Per­so­n­en der römisch-katholis­chen Kirche ange­hören. Dies meldet die Katholis­che Kirche im Kan­ton Aar­gau.

Gründe liegen im Dunkeln

28 230 Per­so­n­en sind seit 2020 aus­ge­treten, 849 Per­so­n­en sind wieder einge­treten. Über die Gründe für die Aus­tritte oder die Wiedere­in­tritte wisse man wenig, weil diese oft nicht genan­nt wür­den. Steuer­liche Aspek­te oder eine anges­pan­nte finanzielle Lage wür­den ab und an als Gründe genan­nt.

Austrittswelle verebbt

Hat­te die Veröf­fentlichung der Vorstudie zu den Miss­brauchs­fällen in der katholis­chen Kirche der Schweiz eine regel­rechte Aus­trittswelle zur Folge, spiele dieses Ereig­nis für die Sta­tis­tik des Jahrs 2024 eine unter­ge­ord­nete Rolle.

Einsatz der Kirchensteuer vor Ort

Die Lan­deskirche erin­nert in ihrer Mit­teilung daran, dass die Kirchen­s­teuern vor Ort blieben. Primär würde damit die seel­sorg­erische Arbeit der Pfar­reien finanziert, die Jugen­dar­beit, die spezial­isierte Seel­sorge etwa in den Aar­gauer Spitälern, Kliniken und Heimen. Eben­falls unter­stützen die Kirchen­s­teuern die christliche Bil­dung und die Bekämp­fung von Armut über katholis­che Hil­f­swerke wie die Car­i­tas Aar­gau. Ausser­dem gehörten auch die Unter­stützung von Umwelt­pro­jek­ten oder der Unter­halt der kul­turhis­torischen Güter – wie der über hun­dert Aar­gauer Kapellen – zu den Auf­gaben der Lan­deskirche und der Kirchge­mein­den. Die Lan­deskirche hat den Ein­satz der Kirchen­s­teuern vor einiger Zeit trans­par­ent gemacht auf der Web­seite: «Kirchen­s­teuern sei Dank».

Eva Meienberg
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