Herzlichen Dank fürs Nichtaustreten

Herzlichen Dank fürs Nichtaustreten

  • Mit Postkarten und einem Erk­lärvideo bedanken sich der Pas­toral­raum Brem­garten-Reusstal und der Pas­toral­raum am Mutschellen bei ihren steuerzahlen­den Mit­gliedern für die Unter­stützung.
  • Eine stille, sehr per­sön­liche und hof­fentlich auch nach­haltige Aktion, um der immer noch steigen­den Zahl von Kirchenaus­trit­ten ent­ge­gen­zuhal­ten.
  • Zwölf ganz unter­schiedliche Anhänger von Mut­ter Kirche leg­en in ein­er Auflage von rund 10’000 Exem­plaren Zeug­nis ab für ihren Glauben und für die Insti­tu­tion, die so vieles für die Gemein­schaft tut.


Christ sein ist mehr als nur zur Kirche gehen. Das wis­sen alle, die sich mit ihrem Glauben auseinan­der­set­zen und einen Lebenssinn darin find­en. Das vergessen diejeni­gen, die keine Gottes­di­en­ste mehr besuchen und für sich die Entschei­dung tre­f­fen: «Was ich nicht benutze, dafür bezahle ich auch nicht.» Dass Kirche sein und Christ sein auch bedeutet, für andere Men­schen da zu sein, eine Gemein­schaft zu bilden, die Heimat, Schutz und Hil­fe anbi­etet, das geht dabei gerne vergessen.

Zwölf Postkartensujets

Die ober­ste Maxime ein­er erfol­gre­ichen Öffentlichkeit­sar­beit, «Tue Gutes und sprich darüber», wird in der Kirche immer noch zu zöger­lich umge­set­zt. Umso erfreulich­er ist der frische Wind, der dies­bezüglich vom Mutschellen her weht. Da haben sich ein paar find­i­ge Köpfe zusam­menge­set­zt und eine kluge Danke­sak­tion ges­tartet, die sich expliz­it an die Men­schen richtet, die immer noch dabei sind und die man auf keinen Fall ver­lieren möchte.

In den näch­sten Tagen wer­den alle Kirchge­mein­den­mit­glieder des Pas­toral­raums Brem­garten-Reusstal und der Katholis­chen Kirche am Mutschellen eine Postkarte in ihrem Briefkas­ten haben. Sie zeigt, in zwölf ver­schiede­nen Vari­anten, Gemein­demit­glieder mit ein­er per­sön­lichen Aus­sage, die der Bedeu­tung der Kirche für unsere Gesellschaft Aus­druck ver­lei­ht.

Mit eigenem Erklärvideo

[esf_wordpressimage id=“32416” width=“half” float=“right”][/esf_wordpressimage]Pfarreiseelsorger Clau­dio Gabriel vom Pas­toral­raum Brem­garten-Reusstal ist ein­er der Ini­tianten dieser Aktion, die wed­er bet­telt noch lamen­tiert, son­dern ganz bewusst danke sagt und informiert: «Auf der Rück­seite der Postkarte bedanken wir uns bei den Empfängern für die Kirchen­s­teuern, mit denen sie die wichti­gen sozialen Auf­gaben der Kirche unter­stützen. Vie­len ist ja gar nicht bewusst, wieviel die Kirche für die All­ge­mein­heit tut. Dafür braucht sie die Steuergelder, und zwar direkt vor Ort. Es ist nicht so, dass dieses Geld nach Rom ver­schwindet. Fast alles kommt den Men­schen in den Pfar­reien selb­st zugute.»

Um das zu verdeut­lichen, haben die Ini­tianten einen Filmemach­er damit beauf­tragt, ein Erk­lärvideo zu pro­duzieren. Auf der Postkarte ist ein QR-Code aufge­druckt, der das Video gle­ich aufs Handy lädt. Auch die Links zu den Home­pages der bei­den Pas­toral­räume sind aufge­führt, wo man das Video eben­falls anschauen kann. Und nicht zulet­zt wird auch auf die Aktion «Kirchen­s­teuer sei dank» der Römisch-Katholis­chen Kirche im Aar­gau hingewiesen. Die angekündigte Web­site der Lan­deskirche, nach Vor­bild des Bis­tums St. Gallen, ist zwar noch nicht online, aber vielle­icht erfährt sie ja durch den Schub­ser vom Mutschellen her frischen Aufwind.

Ein starkes Team

Rund 10’000 Postkarten hat das Aktion­steam druck­en und versenden lassen. Dazu kam die Pro­duk­tion des Erk­lärvideos. Dieses infor­ma­tive, schön gemachte und sehr per­sön­liche Dankeschön an die Kirchge­mein­demit­glieder hat die bei­den Pas­toral­räume 15’000 Franken gekostet. Eine agen­turbe­treute Infor­ma­tion­skam­pagne mit dem­sel­ben Ziel hätte um einiges kräftiger zu Buche geschla­gen.

Aber die Aktion von Clau­dio Gabriel, Jes­si­ca Zemp (Pfar­reiseel­sorg­erin), Andreas Boss­mey­er (Gemeinde- und Pas­toral­raum­leit­er), San­dra Rup­pli (Jugend- und Fam­i­lienseel­sorg­erin), Wern­er Weibel (Vor­stand Kirchge­mein­de­ver­band), Michael Eich­holz­er (Kirchenpfleger) und Susanne Sieben­haar (KRSD Mutschellen-Reusstal) wird eben ger­ade nicht vom Geld, son­dern vom Geist getra­gen.

Christian Breitschmid
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