Sorgen bitte hier entsorgen!

Sorgen bitte hier entsorgen!

  • Berichte über «Coro­na-Müdigkeit» zeigen, dass die Men­schen, beson­ders auch jün­gere, zunehmend unter den Fol­gen der Pan­demie lei­den.
  • Die Fach­stelle «Jugend und junge Erwach­sene» der Aar­gauer Lan­deskirche reagierte mit einem Pro­jekt auf die Sor­gen der Jugendlichen.
  • Bei ein­er «Ent-Sorgungs-Stelle» kön­nen junge Men­schen ihre Äng­ste deponieren sowie Hoff­nung und Zuver­sicht tanken.

Ver­mehrt ist in den Medi­en von «Coro­na-Müdigkeit» die Rede, Demon­stra­tio­nen gegen die Pan­demiemass­nah­men häufen sich. Men­schen machen ihrem Ärg­er Luft, mancherorts schlägt der Frust in Aggres­sion um und mün­det gar in Gewalt oder Sachbeschädi­gung. Zwar hält sich die grosse Mehrheit an die Mass­nah­men, passt sich an und schränkt sich ein. Doch zunehmend lei­den die Leute, beson­ders auch jün­gere, unter den Fol­gen der Pan­demie. Nun reagiert die Fach­stelle «Jugend und junge Erwach­sene» mit einem Pro­jekt auf die Sor­gen der jun­gen Bevölkerung.

Zuversicht wecken

In der Instal­la­tion «Ent-Sorgungs-Stelle» the­ma­tisiert die Fach­stelle Jugend und junge Erwach­sene der Aar­gauer Lan­deskirche die aktuellen Belas­tun­gen und Äng­ste von Jugendlichen. Fach­stel­len­mi­tar­bei­t­erin Chris­tine Unter­berg­er sagt: «Wir nehmen die Sor­gen junger Men­schen ernst nehmen und geben ihnen in dieser Instal­la­tion bewusst Raum.»

Gle­ichzeit­ig bietet die Fach­stelle an den einzel­nen Sta­tio­nen aber auch Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und zeigt Möglichkeit­en auf, wie man Her­aus­forderun­gen meis­tern kön­nte. Chris­tine Unter­berg­er ergänzt: «Die Instal­la­tion will durch neue Per­spek­tiv­en und reich­halti­gen Input Hoff­nung und Zuver­sicht weck­en.»

«Ent-Sorgungs-Stellen» im ganzen Kanton

Die Instal­la­tion beste­ht aus neun Sta­tio­nen. Die Inhalte der einzel­nen Sta­tio­nen sind auf der Web­seite der Fach­stelle Jugend und junge Erwach­sene zum Down­load bere­it. Die Idee ist, dass einzelne Jugen­dar­beitsstellen oder Firmweg­be­gleit­er die Sta­tio­nen bei sich auf­bauen und zugänglich machen. So sollen im ganzen Kan­ton in Kirchge­mein­de­häusern oder Kirchen­räu­men Ent-Sorgungs-Stellen entste­hen. An einzel­nen Orten im Aar­gau ist die Instal­la­tion bere­its in Betrieb (siehe Liste unten). Das Pro­jekt ste­ht ab sofort allen Ver­ant­wortlichen für den Jugend- und jun­gen Erwach­se­nen-Bere­ich zur Ver­fü­gung.

Ein sicherer Wert

Wichtig war den Organ­isatoren, das Pro­jekt in ein­er Form anzu­bi­eten, die auch unter restrik­tiv­en Coro­na-Mass­nah­men stat­tfind­en kann. So gehen die Jugendlichen mit ihrem eige­nen Handy und Kopfhör­ern selb­st auf Ent­deck­ungsreise gehen kön­nen. «Damit wollen wir der Pla­nung­sun­sicher­heit begeg­nen, die aktuell ja eben­falls zur Belas­tung wird», erk­lärt Chris­tine Unter­berg­er. 

Bei jed­er Sta­tion gibt es QR-Codes zum Ein­scan­nen, worauf auf dem Handy­bild­schirm oft ein Video, Tonauf­nah­men oder auch Bilder erscheinen, die zum Nach­denken anre­gen kön­nen. Die Besuch­er und Besucherin­nen brauchen also unbe­d­ingt ein Smart­phone und Kopfhör­er, um den Inhal­ten fol­gen zu kön­nen.

Die eigenen vier Wände verlassen

Die Inhalte sind zwar für Jugendliche entwick­elt, greifen aber Fra­gen auf, die auch ältere Gen­er­a­tio­nen beschäfti­gen. Deshalb bietet sich eine öffentlich zugängliche Ausstel­lung an. Denn es kommt ein weit­er­er Aspekt ins Spiel: «Die Idee der Instal­la­tion ist grund­sät­zlich, dass die Besucherin­nen und Besuch­er aus den eige­nen vier Wän­den hin­aus­ge­hen und einen anderen Ort auf­suchen», sagt Chris­tine Unter­berg­er.

[esf_wordpressimage id=“31460” width=“half” float=“left”][/esf_wordpressimage]An diesen Orten im Aar­gau ist die Instal­la­tion aufge­baut und zugänglich:

Jugend­stufe Wet­tin­gen, Scharten­strasse 151
Alte Kan­ton­ss­chule Aarau (Aquar­i­um)
Stadtkirche Brem­garten
Kirche Nieder­wil
Kirche in Wohlen­schwil (vom 8. April bis 30. April)
Wan­der­ausstel­lung im Pas­toral­raum Muri: Pfar­rei St. Georg und Anna, Bünzen: 27.6.–22.8. / Pfar­rei St. Burkard, Bein­wil: 29.8.–24.10. / Pfar­rei St. Vitus, Meren­schwand: 31.10.–12.12.

Marie-Christine Andres Schürch
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