Die Aussensanierung der Therwiler Stephanskirche ist abgeschlossen

Die goldene Kugel setzt den Schlusspunkt der ersten Etappe

Die Arbeiten für die Aussensanierung der Therwiler Kirche St. Stephan sind abgeschlossen

Am 11. Okto­ber um 10 Uhr sass sie wieder oben: die gold­ene Kugel auf dem Turm der römisch-katholis­chen Kirche St. Stephan in Ther­wil. Neu enthält sie neben den Doku­menten zu den Sanierun­gen 1886, 1922 und 1962 auch Unter­la­gen zur Ren­o­va­tion 2018. Mehrere Dutzend Zuschauerin­nen und Zuschauer hat­ten sich an diesem spür­bar herb­stlichen Mor­gen auf dem Ther­wiler Kirch­hügel einge­fun­den, um die Arbeit­en, die sich zum wesentlichen Teil in luftiger Höhe abspiel­ten, ges­pan­nt zu ver­fol­gen. Der Kran, das Turmkreuz und die Kugel waren rechtzeit­ig eingetrof­fen, und mit Wind­stille herrscht­en per­fek­te Bedin­gun­gen für die Mon­tage hoch über dem Boden.

Für die nächste Generation

Bere­it lagen auch die Doku­mente, welche späteren Gen­er­a­tio­nen Auskun­ft über die Kirchen­ren­o­va­tio­nen inklu­sive Infor­ma­tio­nen über die dama­li­gen Ver­hält­nisse in Ther­wil geben sollen. «Es war dem Kirchen­rat und dem Seel­sor­geteam ein Anliegen, dass auch etwas aus dieser Gen­er­a­tion Ein­gang in die Kugel find­et», sagte Gemein­delei­t­erin Elke Kreiselmey­er. Während die Unter­la­gen zu den Sanierun­gen 1886, 1922 und 1962 auf der Home­page der Pfar­rei St. Stephan öffentlich sind, blieben die Doku­mente von Pfar­rei und Kirchge­meinde, welche Elke und Ralf Kreiselmey­er sowie Kirchen­rat­spräsi­dent Rue­di Baltis­berg­er und Bauchef André Ack­er­mann unterze­ich­neten, zum grössten Teil abgedeckt. Neu in die Kugel kamen auch die aktu­al­isierten Infor­ma­tio­nen der Ein­wohn­erge­meinde und zwei Medi­en­berichte über die Sanierung 2018.

Spezielle Momente

Spen­gler Jonas Schi­bler ver­lötet die Kup­fer­röhren, in denen sich Unter­la­gen zu den Sanierun­gen befind­en. | © Reg­u­la Vogt-Kohler
Spen­gler Jonas Schi­bler hat­te für die Unter­la­gen zwei Kup­fer­röhren ange­fer­tigt, eine für die alten, eine für die neuen. Pro­jek­tleit­er Jörg Buch­er vom Architek­tur­büro Flubach­er Nyfel­er Part­ner füllte die Papiere in die Behäl­ter, dann über­nahm Schi­bler. «So müsste es immer sein», meinte er angesichts des Pub­likum­sauf­marsches, bevor er sich daran machte, die Röhren zu ver­löten. Luft­dicht ver­schlossen kamen die kupfer­nen Zeitkapseln in die Kugel.Die nun fol­gende Reise der frisch ver­gold­e­ten und neu gefüll­ten Kugel zurück auf den Turm ver­fol­gte Jörg Buch­er etwas anges­pan­nt. Befragt danach, ob das nun der speziell­ste Moment im Ver­lauf der Aussen­sanierung sei, verneinte er jedoch. «Dies war, als wir erkan­nten, dass die Sanierung der Holzkon­struk­tion bei laufen­d­em Betrieb gelun­gen ist, ohne dass es zu Schä­den an der Decke kam», sagte er. Die Decke wird bei der Innen­sanierung, die von Mai bis Ende Novem­ber 2019 vorge­se­hen ist, im Zen­trum ste­hen.

Ecksteine schützen

In kurzen Aus­führun­gen zur nun abgeschlosse­nen Aussen­sanierung richtete Buch­er den Fokus auf die nun nicht mehr sicht­baren Eck­steine, die im Pub­likum zu reden gegeben hat­ten. Als Eck­steine hat­te man beim Bau im 17. Jahrhun­dert ein­fach vor Ort vorhan­denes Mate­r­i­al ver­wen­det, sowohl rote Sand- als auch helle Kalk­steine. Wie das aus­ge­se­hen hat, ist nicht bekan­nt, das älteste Bild der Kirche ist eine Ansicht­skarte von ca. 1895. Die Eck­steine sind darauf nicht deut­lich zu sehen, ähn­lich präsen­tiert sich die Kirche in Auf­nah­men von ca. 1945 und 1964. Ganz anders ein Bild von 2010: Ver­putz und Eck­steine heben sich deut­lich voneinan­der ab.Nach langem Wer­weis­sen hat man sich dafür entsch­ieden, beim neuen Ver­putzen der Fas­sade auch die Eck­steine mit Kalkschlämme zu überziehen. «Das ist der beste Schutz für Steine, auch für Sand­steine», betonte Buch­er.Ein­drück­liche Bilder der Aussen­sanierung find­et man auch hier: www.rkk-therwil.ch; www.fnp-architekten.chReg­u­la Vogt-Kohler
Regula Vogt-Kohler
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