Weltgebetstag 2015 — Bahamas

Weltgebetstag 2015 — Bahamas

Immer am ersten Fre­itag im März wird in über 170 Län­dern der Welt­ge­bet­stag gefeiert. Am 6. März 2015 ste­hen die Bahamas im Mit­telpunkt der Liturgie. Den meis­ten von uns sind die Bahamas – min­destens aus der Touris­muswer­bung — als lux­u­riöse Ferien­des­ti­na­tion mit Traum­strän­den bekan­nt. Dank für die Schön­heit­en der Natur und die Bitte darum, dass Ein­heimis­che und Touris­ten respek­tvoll mit der Umwelt umge­hen, kom­men denn auch in der Liturgie zum Welt­ge­bet­stag zum Aus­druck. Der diesjährige Gottes­di­enst wurde von Frauen von den Bahamas in öku­menis­ch­er Zusam­me­nar­beit zusam­mengestellt.Allum­fassende Liebe Der wichtig­ste Bibel­text der Welt­ge­bet­stags­feier 2015 ste­ht im Johannes Evan­geli­um Kap.13, Vers 1–17. Als Jesus seinen Jüngern die Füsse gewaschen hat­te, fragte er sie: «Begreift ihr, was ich an euch getan habe?» Wie wür­den Sie auf diese Frage antworten? Das Welt­ge­bet­stagkomi­tee der Bahamas, das die Liturgie für den 6. März 2015 ver­fasste, ver­tiefte sich in die Lek­türe dieser Verse um eine Antwort zu find­en in der liebevollen Geste Jesu, sein­er allum­fassenden Liebe. Diese gren­zen­lose und allum­fassende Liebe Gottes ist das The­ma der Liturgie 2015. Sie erzählt uns, dass alles von ihr umwebt und durch­drun­gen ist. Wenn wir dem Beispiel Jesu fol­gen wollen, der seinen Jüngern die Füsse wusch, sind wir aufgerufen, diese Geste der Liebe auf den Bahamas, wie auch in unseren eige­nen Gemein­schaften fortzuführen. So dreht sich die Spi­rale von informiertem Beten und beten­dem Han­deln rund um den Erd­ball.Würde wieder find­en Diese «radikale Liebe», wie die Bahamaerin­nen Gottes Liebe beze­ich­nen, ermöglicht die Umkehr von Hier­ar­chien und lenkt unseren Blick auf Men­schen, die am unter­sten Rand der Gesellschaft leben: notlei­dende Fam­i­lien, Obdachlose, schw­erkranke Men­schen, mis­shan­delte Frauen, Fremde, straf­fäl­lige Per­so­n­en und andere Ger­inggeachtete. Die Fussspuren Jesu, denen wir fol­gen sollen, führt uns zu diesen Men­schen und, indem wir ihnen sym­bol­isch die Füsse waschen, helfen wir ihnen, sich aufzuricht­en und ihre Würde wieder zu find­en.Nation­al-Vogel Flamin­go Die Bahamas sind von gross­er Schön­heit. Die schö­nen Far­ben der Natur wider­spiegeln sich im Gottes­di­enst und im Titel­bild der Liturgie, das «BLESSED» (geseg­net) heisst. Die Kün­st­lerin Chan­tal E.Y. Bethel lebt und arbeit­et auf der Insel Grand Bahamas. Sie gestal­tet ihre Bilder aus tiefen Gefühlen her­aus. In ihren Werken spie­len die Land­schaften und die Volk­skun­st ihrer Heimat eine wichtige Rolle. «BLESSED» illus­tri­ert die Bahamas durch den Nation­al-Vogel der Bahamas, den Flamin­go. «Die Flamin­gos ver­beu­gen sich vor den Füssen Christi. In dieser Geste der Unterord­nung ist Verge­bung, Friede und Liebe», schreibt die Kün­st­lerin Chan­tal E.Y. Bethel.Informiert beten — betend han­deln Diese sym­bol­is­che Hand­lung find­et einen konkreten Aus­druck in der Kollek­te, die unter anderem Pro­jek­ten auf den Bahamas zu Gute kommt, die sich um benachteiligte Men­schen küm­mern: zum Beispiel mit­tels ein­er Medi­enkam­pagne zur Bekämp­fung von sex­ueller Gewalt; durch die Unter­stützung von Präven­tion­s­mass­nah­men gegen schwere Krankheit­en wie Brustkrebs oder mit einem Pro­jekt, welch­es straf­fäl­lig gewor­de­nen jun­gen Frauen die Chance auf Bil­dung und Wiedere­ingliederung in die Gesellschaft gibt. Dies ist ganz im Sinne des Welt­ge­bet­stags-Mot­tos: «Informiert beten – betend han­deln».In der Schweiz seit 1936 Der Ursprung des Welt­ge­bet­stages geht auf ver­schiedene Ini­tia­tiv­en von amerikanis­chen Frauen gegen Ende des 19. Jh. zurück. Er wird heute jew­eils am ersten Fre­itag im März in über 170 Län­dern der ganzen Welt gefeiert. In der Schweiz wird der Welt­ge­bet­stag seit 1936 gefeiert. Trägerin­nen des nationalen Welt­ge­bet­stags-Komi­tees sind die Evan­ge­lis­chen Frauen Schweiz, der Schweiz­erische Katholis­che Frauen­bund und der Ver­band Christkatholis­ch­er Frauen der Schweiz. Die Bahamaerin­nen erin­nern sich daran, wie sie sich am Nach­mit­tag des ersten Fre­itags im März 1950, ganz in weiss gek­lei­det, auf den Weg macht­en zur Pres­by­te­ri­an­is­chen Kirche in Nas­sau, um dort ihre ersten Welt­ge­bet­stag zu feiern. Der Welt­ge­bet­stag und ver­schiedene beglei­t­ende Ver­anstal­tun­gen geben uns Gele­gen­heit, ein Land von ein­er anderen als der touris­tis­chen Seite ken­nen zu ler­nen. Diverse Ma-teri­alien mit weit­er­führen­den Infor­ma­tio­nen zur Geschichte und Kul­tur der Bahamas im weitesten Sinne sind auf dem Schweiz­erischen WGT-Sekre­tari­at erhältlich.
www.wgt.ch
Marie-Christine Andres Schürch
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