Taizé Basel: 1 200 Jugendliche aus ganz Europa im Aargau

Taizé Basel: 1 200 Jugendliche aus ganz Europa im Aargau

  • Im Frick­tal, in den Regio­nen Brugg und Zofin­gen sowie in weit­eren Aar­gauer Gemein­den find­en Jugendliche während des 40. europäis­chen Taizé-Jugendtr­e­f­fens, das vom 28.12.2017 — 1.1.2018 in Basel stat­tfind­et, Auf­nahme in ein­er Gast­ge­meinde.
  • Die «Taizé-Gäste» auch im Aar­gau für volle Kirchen: Hor­i­zonte besuchte die Mor­genge­bete in Rhe­in­felden und Brugg.
 Der let­zte Fre­itag­mor­gen im 2017, 8 Uhr. In den vorderen Rei­hen der katholis­chen Kirche in Brugg instru­iert Joachim Buch­er eine Hand voll Jugendliche – die Grup­pen­lei­t­en­den. Es geht um den Ablauf des ersten Taizé-Mor­genge­bets. Brugg ist eine von gegen 100 Gast­ge­mein­den im Dreilän­dereck, die für das Jugendtr­e­f­fen Taizé Basel vom 28. Dezem­ber bis 1. Jan­u­ar Jugendliche aus ganz Europa aufgenom­men hat und auch die Mor­genge­bete aus­richtet.

Musik, Gesang und volle Kirchen

In der noch leeren römisch-katholis­chen Kirche in Rhe­in­felden proben der­weil die Musikan­ten für das Gebet. Zwei Frauen und drei Män­ner, Spanier und Schweiz­erin­nen, mit Gitar­ren und dem kör­pereige­nen Instru­ment, der Stimme. Dann tröpfeln auch hier die ersten Jugendlichen in die dämm­rige Kirche.In Brugg sind gemäss Angaben von Joachim Huber 150 Jugendliche aus Kroa­t­ien, Polen, Por­tu­gal, Frankre­ich und der Ukraine zu Gast. Langsam trudeln diese zum Mor­genge­bet ein. Die Kirche füllt sich bis auf den let­zten Platz. In den hin­teren Rei­hen sitzen die Ein­heimis­chen: Vor­wiegend Gastel­tern, Frei­willige, aber auch inter­essierte Kirchen­mit­glieder. Wun­der­schön sei das, freut sich Dina Tani, Präsi­dentin des Pfar­reirats von Würen­lin­gen. «Wir hat­ten noch nie so viele Jugendliche in der Kirche.»

«One Moment of Silence»

Mit ein­er Vier­tel­stunde Ver­spä­tung begin­nt in Brugg das Mor­genge­bet. «Der Ablauf ist genau vorgegeben – auch, welche Gebete und Lieder drankom­men», erk­lärt Joachim Huber im Anschluss gegenüber Hor­i­zonte. «Ziel ist, dass die Anwe­senden die kurzen Gebete in ihrer Mut­ter­sprache vor­tra­gen.» Während ein­er knap­pen hal­ben Stunde wird rez­i­tiert und gesun­gen. Dann Stille. Und auch in Rhe­in­felden heisst es: «One moment of silence». Immer noch kom­men vere­inzelt Men­schen in das volle Gotte­shaus. Zum Abschluss der Stille fol­gen Infor­ma­tio­nen: «Diejeni­gen, die sich als Ani­ma­toren für die ver­schiede­nen Work­shops und Gesprächs­grup­pen gemeldet haben, möcht­en bitte in der Kirche bleiben. Alle anderen sollen sich im Pfar­rzen­trum bei den Num­mern ein­find­en, die auf ihren Infoblät­tern ver­merkt sind.»Auch in Brugg find­en sich die Jugendlichen nach dem Gebet in Kle­in­grup­pen zusam­men. Viele sehen abgekämpft aus. Die lange Anreise vom Vortag steckt ihnen noch in den Knochen. Viele mussten zudem an den Anlauf­stellen in Basel, Lör­rach und St. Louis mehrere Stun­den warten. «Eigentlich hiess es, die Jugendlichen wür­den am Don­ner­stag zwis­chen 9 und 15 Uhr ein­tr­e­f­fen», so Joachim Huber. «Die ersten sind dann aber erst um 15 Uhr hier angekom­men. Und manche erst gegen späten Abend.» So auch Maria aus der Ukraine mit ihren drei Reis­ge­fährten. Um 21.30 Uhr erst erre­icht­en sie Brugg.

Viele Gasteltern waren selbst schon in Taizé

Cyn­thia Chris­ten aus Brugg hat sechs Jugendliche aus Polen bei sich aufgenom­men. «Die waren tod­müde, als sie gestern bei mir anka­men», meint die Gast­ge­berin lachend. «Zudem hat­ten wir kaum Zeit. Wir haben einan­der kurz begrüsst, dann haben die ihre Sachen deponiert und sind gle­ich wieder los nach Basel zum Abendge­bet.In der Region Rhe­in­felden haben die Ehep­aare Näff und Strebel Gäste aus Spanien aufgenom­men. «In unserem wilden Mit­te­lal­ter waren wir einige Mal selb­st in Taizé», erk­lären die Näffs aus Mag­den. «Da ist eine Verbindung geblieben.» Das Ehep­aar Strebel aus Ols­berg war zwar noch nie in Taizé, zögerte jedoch keine Sekunde, als es darum ging, Gäste aufzunehmen. «Unsere Gäste haben eben musiziert, sagt Sepp Strebel. «Meine Gitarre war mit im Spiel. Es ist dieselbe, die auch unser Gast in Spanien hat.»

Die Gäste mögen die «gut organisierte Schweiz»

Und der interkul­turelle Aus­tausch? Auch für den hat es trotz des dicht­en Ter­minkalen­ders Platz, weiss Andrea aus Kroa­t­ien zu bericht­en. Die 24-Jährige wurde mit ihren zwei Schwest­ern und ein­er Fre­undin in Brugg eine Gast­fam­i­lie zugewiesen. «Mit Englisch haben wir eine gemein­same Sprache, in der wir uns unter­hal­ten kön­nen.» Für Andrea ist es nach Berlin und Strass­burg bere­its die dritte Teil­nahme an einem Taizé-Jugendtr­e­f­fen. In der Schweiz ist sie das erste Mal. Es gefällt ihr: «Alles ist sehr gut organ­isiert».
Andreas C. Müller
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