
Bild: © In Mexiko auf Wikimedia Commons
Prozession und Tanz
In der Schweiz wird in der katholischen Kirche während der Messe oder an Festtagen kaum getanzt. Das ist in manchen Teilen der katholischen Welt anders. Vor allem in Afrika, in Südamerika und in Teilen Asiens ist Tanzen ein fester Bestandteil des Glaubenslebens. Als Beispiel werfen wir einen Blick nach Mexiko auf die Danza de los Matachines, was auf Deutsch so viel heisst wie : Tanz der Maskierten und Kostümierten.
Ursprünge
Die Danza de los Matachines ist Teil des Fests der Jungfrau von Guadalupe. Es wird am 12. Dezember gefeiert und geht auf das Jahr 1531 zurück, als dem indigenen Bauern Juan Diego Cuauhtlatoatzin die Jungfrau Maria auf dem Berg Tepeyac erschienen sein soll. Diese Erscheinung wird von vielen Christinnen und Christen als ein Symbol der Verschmelzung der indigenen und der christlichen Welt in Südamerika angesehen. Ein Teil dieser Verschmelzung ist die Danza de los Matachines. Seit dem Fest der Jungfrau von Guadalupe kommt der Tanz im katholischen Kontext zum Tragen, seine Wurzeln hat er aber wohl in Ritualtänzen der indigenen Bevölkerung Kolumbiens, die zu Ehren aztekischer Götter aufgeführt wurden. Eine Theorie besagt, dass die spanischen Missionare die Tanztraditionen adaptierten, um die Bekehrung der indigenen Bevölkerung zu erleichtern. Das taten sie, indem sie den Tanzelementen eine christliche Bedeutung verliehen.
Die Danza heute
Das Fest der Virgen de Guadalupe ist eines der grössten katholischen Feste in Mexiko. Die Danza de los Matachines ist dabei ein zentraler Bestandteil. Die Tänzerinnen und Tänzer, meist in bunten Kostümen mit Federschmuck und Masken, führen choreografierte Bewegungen aus, die von Trommeln und Rasseln begleitet werden. Der Tanz ist nicht nur ein Ausdruck von Frömmigkeit, sondern auch eine Feier der kulturellen Identität. Viele Gemeinschaften üben monatelang, um ihre Darbietungen zu perfektionieren. Die Prozessionen zur Basilika der Virgen de Guadalupe in Mexiko-Stadt, bei denen die Tänze dargeboten werden, ziehen jedes Jahr mehrere Millionen Pilgernde aus dem ganzen Land an.
Christliche Symbolik
Die christliche Symbolik durchdringt die gesamte Danza de los Matachines. Der Tanz selbst wird oft als ein Kampf zwischen Gut und Böse interpretiert, wobei die Matachines die gläubigen Anhänger der Jungfrau von Guadalupe repräsentieren. Ihre Kostüme zeigen Symbole wie Kreuze oder die Darstellung der Jungfrau Maria. Die rhythmischen Bewegungen stehen für Gebete, die in tänzerischer Form dargebracht werden. Die Verbindung indigener und katholischer Elemente spiegelt die kulturelle und religiöse Integration wider, die in Mexiko zu finden ist.
Ihr seid gespannt, wie es aussieht, wenn die Menschen in Mexiko die Danza de los Matachines tanzen? Schaut mal hier:


