Natio­na­ler Welt­ju­gend­tag in Fribourg

  • In den Jah­ren, in denen es kei­nen gros­sen, inter­na­tio­na­len Welt­ju­gend­tag (WJT) gibt, fin­det in der Schweiz ein natio­na­ler Welt­ju­gend­tag statt. 2017 wur­de der Event in Zürich durch­ge­führt. Vom 27. Bis 29. April 2018 ist nun Fri­bourg Ort des Treffens.
  • Die ARGE Welt­ju­gend­tag zeich­net sich für die Orga­ni­sa­ti­on ver­ant­wort­lich. Die Finan­zie­rung des WJT geschieht allein durch Spen­den und Gön­ner­bei­trä­ge. Es gibt kei­ne finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch Kir­chen­steu­ern, Bis­tü­mer oder Landeskirchen.
Ein­ge­la­den sind alle am katho­li­schen Glau­ben Inter­es­sier­ten im Alter zwi­schen 16 und 35 Jah­ren. Online kön­nen Neu­gie­ri­ge nicht nur das Pro­gramm stu­die­ren, son­dern auch einen Tages­pass für die Ver­an­stal­tung kau­fen. Die­se bie­tet  — ein Blick in das Pro­gramm ver­rät es – Abwechs­lung. Ver­schie­den­ste soge­nann­te Spea­k­er aus den USA, der Schweiz, dem Süd­su­dan, den Nie­der­lan­den oder aus Öster­reich tre­ten auf und legen Zeug­nis ihres Glau­bens und ihrer Tätig­keit ab. Auf­ge­lockert wird der Anlass durch Bands, die mit ihrer christ­li­chen Musik Schwung in den WJT brin­gen. Kar­di­nal Kurt Koch wird dem abschlies­sen­den Sonn­tags­got­tes­dienst vor­ste­hen. Gleich­zei­tig gibt es diver­se Work­shops: Katho­li­sche Apo­loge­tik, Bibel, Beich­te und Kon­zils­tex­te – oder auch zum Umgang mit dem Glau­ben im medi­zi­ni­schen Umfeld.

Gemein­sa­mes Chri­stin-Sein erleben

Danie­la Leim­gru­ber, lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­te­rin der Juse­so Frick­tal hat bereits einen gros­sen WJT in Rio de Janei­ro (2013) erlebt, eben­so auch den ersten natio­na­len WJT in Fri­bourg (2015). «Die Atmo­sphä­re an die­sen Tagen ist unglaub­lich. Man spürt, dass man nicht allei­ne katho­li­sche Chri­stin ist, son­dern in Gemein­schaft», erzählt Danie­la Leim­gru­ber auf Nach­fra­gen. Gleich­zei­tig schätzt sie man­ches kri­tisch ein: «Man­che Grup­pie­run­gen, die an den WJTs aktiv sind, habe ich als recht mis­sio­na­risch emp­fun­den — auch bei spe­zi­el­len The­men wie zum Bei­spiel der Beich­te. Es gibt so vie­le ver­schie­de­ne Strö­mun­gen inner­halb der katho­li­schen Kir­che, mit eini­gen habe ich mehr Mühe als mit ande­ren», erin­nert Danie­la Leim­gru­ber sich. Doch ins­ge­samt, sei es berei­chernd, die­se Viel­falt so kon­zen­triert zu erle­ben. Sie über­le­ge des­halb, ob sie zumin­dest am Sonn­tag zur Abschluss­mes­se mit Kurt Koch fah­re.

Finan­zie­rung allein durch Spen­den und Gönnerbeiträge

Orga­ni­siert wird der natio­na­le WJT durch die ARGE Welt­ju­gend­tag. Die­se koor­di­niert auch die Rei­sen zu den inter­na­tio­na­len WJTs und besteht seit 2002 als Ver­ein. «Die ARGE Welt­ju­gend­tag bekommt kei­ne kirch­li­chen Gel­der. Es gibt kei­ne finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch Kir­chen­steu­ern, Bis­tü­mer und Lan­des­kir­chen», heisst es auf der Web­site. Der Vor­sit­zen­de ad inte­rim der ARGE Welt­ju­gend­tag, Mar­tin Iten, ergänzt: «Im Rah­men von Part­ner­schaf­ten (zum Bei­spiel für die jewei­li­gen Events) gab es schon Zusam­men­ar­bei­ten mit «Insti­tu­tio­nen», die durch­aus auch durch Kir­chen­steu­er­gel­der gestützt wer­den. Aktu­ell gibt es auch eine Part­ner­schaft mit dem katho­li­schen Stadt­ver­band in Zürich, die auf Erbrin­gen von gegen­sei­ti­gen Lei­stun­gen beruht. Eine klas­si­sche Finan­zie­rung durch (landes-)kirchliche Struk­tu­ren gibt es nicht». Die Kosten belau­fen sich auf 80’000 bis 100’000 Fran­ken im Jahr.

Kri­ti­sche Wahr­neh­mung des WJT ist den Ver­ant­wort­li­chen bewusst

Mar­tin Iten ist sich bewusst, dass der WJT auch kri­tisch beur­teilt wird: «Der Welt­ju­gend­tag hat ein gewis­ses (welt­kirch­li­ches) Pro­fil, das auch von Papst Fran­zis­kus gewünscht und vor­ge­ge­ben ist. Dass die­se Kirch­lich­keit nicht alle jun­gen Men­schen anspricht, ist dabei klar. Inner­halb der Sze­ne der katho­li­schen Jugend­ar­beit der Schweiz wird der Welt­ju­gend­tag natür­lich  durch­aus kri­tisch betrach­tet. Aller­dings hat sich die­ses Ver­hält­nis in den letz­ten Jah­ren posi­tiv ent­wickelt. Man kennt sich gegen­sei­tig immer bes­ser und ach­tet und respek­tiert sich».www.fr2018.ch
Anne Burgmer
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