Jubiläumsjahr bringt leise Zuversicht

Jubiläumsjahr bringt leise Zuversicht

  • Die Pfar­rkirche St. Sebas­t­ian in Wet­tin­gen wurde am 29. Okto­ber 1895 gewei­ht.
  • Dieses Jahr feiert die Pfar­rei das 125 Jahr-Jubiläum ihrer Pfar­rkirche. Es ist ein Fest der eher leisen Töne.
  • Und doch herrscht im Jubiläum­s­jahr vor­sichtige Auf­bruchsstim­mung in der Kirchge­meinde Wet­tin­gen.
 Ende Okto­ber wer­den im Turm der Kirche St. Sebas­t­ian die Glock­en jubilieren – meis­ter­lich vorge­führt vom pas­sion­ierten Glock­en­ex­perten Markus Kalt. Dieses Glock­enkonz­ert wird klin­gen­der Höhep­unkt eines Jubiläum­s­jahrs sein, das anson­sten von leisen Tönen geprägt war. «Schon lange vor Coro­na hat­te der Pfar­reirat beschlossen, das diesjährige 125-Jahr-Jubiläum der Pfar­rkirche nicht als gross­es Fest zu feiern, son­dern verteilt übers Kirchen­jahr.» schreibt der Pfar­reirat auf der Web­seite. Ursprünglich hat­te die Gemeinde Wet­tin­gen zu ihrem 975-jähri­gen Beste­hen ein gross­es Fest für diesen August geplant – das wegen Coro­na abge­sagt wurde. Dort wären viele Per­so­n­en aus der Pfar­rei engagiert gewe­sen: «Da wir die Absicht hat­ten eine himm­lis­che Beiz zu betreiben, hätte uns ein zusät­zlich­es gross­es Fest in der Pfar­rei über­fordert.», erk­lärt Pfar­reirätin Judith Oeschger. Deshalb habe man beschlossen, ein paar kleinere Aktiv­itäten zum Jubiläum­s­jahr zu machen.

Beleuchtung und Pflanzaktion

Eine laut­lose Aktion ist die Beleuch­tung der Rosette über dem Haupt­por­tal. Seit dem ersten Adventsson­ntag 2019 wird das Fen­ster vom Ein­bruch der Dunkel­heit bis unge­fähr 23 Uhr beleuchtet. Am 19. Jan­u­ar seg­nete Altabt Kass­ian Lauter­er vom Kloster Wet­tin­gen-Mehrerau anlässlich des Patrozini­ums die Jubiläumskerze, Anfang März pflanzte ein Team, beste­hend aus Frei­willi­gen und dem Hauswart-Duo, rund um den Kirchen­vor­platz Stech­pal­men­bäum­chen, Schle­hdorn und Kriecheiben. Eine Aktion, die in der Pfar­rei gut ankam: «Die neu bepflanzten Rabat­ten wur­den von den Per­so­n­en, die zur Kirche gehen, als etwas Neues und Anderes wahrgenom­men und in Gesprächen auch pos­i­tiv erwäh­nt.», sagt Judith Oeschger.

Zukunftspläne schmieden

Zum Pos­i­tiv­en hat sich in Wet­tin­gen auch die Per­son­al­si­t­u­a­tion gewen­det. «Es ist fünf nach zwölf», hat­te Hor­i­zonte im Herb­st 2019 einen Artikel über die Sit­u­a­tion in Wet­tin­gen über­titelt, welch­er den akuten Per­sonal­man­gel the­ma­tisiert hat­te. Sei­ther kon­nte der Per­son­alver­ant­wortliche der Kirchenpflege aufat­men: «Es herrscht so etwas wie Auf­bruch­stim­mung», sagt Ray­mond Alvarez. Das Seel­sor­geteam sei wieder vol­lzäh­lig und arbeite sehr motiviert. Die Pfar­rei St. Anton Wet­tin­gen, die beson­ders vom Per­sonal­man­gel betrof­fen war, schmiedet Zukun­ft­spläne: Die Pfar­rei bietet in näch­ster Zeit einen Work­shop für die Pfar­reiange­höri­gen an, wo diese ihre Ideen zur kün­fti­gen Entwick­lung ein­brin­gen kön­nen.

Meditation im Pfarrhaus

Auch in der Pfar­rei St. Sebas­t­ian weht ein frisch­er Wind. Seit Anfang März wohnt Gemein­deleit­er Markus Heil, The­ologe und Kon­tem­pla­tion­slehrer der via inte­gralis, zusam­men mit Jür­gen Lem­bke, Präsi­dent der Lehrervere­ini­ung der via inte­gralis und dessen Frau Juliane Funk Lem­bke, Friedens­forscherin, in ein­er Wohnge­mein­schaft im Pfar­rhaus. Die Mit­glieder der Pfar­rhaus­wohnge­mein­schaft pfle­gen seit vie­len Jahren ihre per­sön­liche Med­i­ta­tion­sprax­is und geben der Stille in ihrem Tagesablauf einen fes­ten Platz. Zu einem Teil dieser stillen Zeit­en in der Hauskapelle des Pfar­rhaus­es sind alle Inter­essierten ein­ge­laden. Das Ange­bot und der Raum sind auf der eige­nen Web­seite rebbergzendo.ch zu find­en. Kirchenpfleger Ray­mond Alvarez freut sich über die Res­o­nanz: «Als die Wohnge­mein­schaft sich und ihren Med­i­ta­tion­sraum vorgestellt hat, war fast jed­er Stuhl beset­zt. Bei Pfar­reiange­höri­gen und in der Nach­barschaft spüre ich Neugi­er und Inter­esse.»

Pfarrei-Broadcast

Den «Dig­i­tal­isierungss­chub», den die Coro­n­akrise aus­gelöst hat, wusste die Kirchge­meinde Wet­tin­gen pro­duk­tiv zu nutzen. Seit Anfang Juni betreibt sie einen What­sapp-Broad­cast. Unter dem Namen «Kath-Wet­tin­gen Broad­cast» ver­schick­en Mit­glieder des Seel­sor­geteams What­sapp-Nachricht­en mit spir­ituellen Impulsen an die inzwis­chen 45 Abon­nentin­nen und Abon­nen­ten. Wer sich für den Broad­cast der Kirchge­meinde Wet­tin­gen anmelden möchte, kann die Num­mer +41 78 674 79 30 als neuen Kon­takt «Kath­Wet­tin­gen» im Handy abspe­ich­ern. Anschliessend senden Sie eine «WhatsApp»-Nachricht (keine SMS!) mit «START» und Ihrem gewün­scht­en Benutzer­na­men (das kann ein Fan­tasien­ame sein) an die gespe­icherte Num­mer.
Marie-Christine Andres Schürch
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