Fünfte Aargauer Kapellenwanderung

Fünfte Aargauer Kapellenwanderung

  • 2011 lancierte die Römisch-Katholis­che Lan­deskirche anlässlich ihres 125-Jahr-Jubiläums die Kapel­len­wan­derung. Ver­gan­genen Sam­stag fand im Frick­tal die fün­fte Aus­gabe statt.
  • 50 Per­so­n­en fan­den sich bei strahlen­dem Spät­som­mer­wet­ter ein. Die Route führte von Met­tau nach Laufen­burg.
 «Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein.» Mit diesem Lied von Anne Quigley startete let­zten Sam­sta­gnach­mit­tag die fün­fte Kapel­len­wan­derung der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche im Aagau zwis­chen Met­tau und dem Rhein­ufer bis nach Laufen­burg.

Auf dem Jakobsweg dem Hochrhein entlang

Das ganze Leben sei ein Pil­ger­weg, meinte Bern­hard Lind­ner von der Fach­stelle Bil­dung und Prop­stei in sein­er Ein­führung. Der The­ologe beschäftigt sich seit rund 20 Jahren mit Pil­ger­reisen, so auch mit dem Jakob­sweg. «Die Kapel­len­wan­derung bietet uns Gele­gen­heit, Pil­ger­luft zu schnup­pern. Gle­ichzeit­ig führt ja ein Teil des Jakob­swegs am Hochrhein ent­lang nach Basel und dann weit­er durchs Bur­gund.» Über den Hin­ter­grund der Kapel­len­wan­derung informierte der Kirchen­rat Rue­di Hag­mann in sein­er Begrüs­sung. Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums hat­te die Römisch-Katholis­che Lan­deskirche Aar­gau ein Kapel­len­buch, eine Web­site sowie das Wan­der­pro­jekt auf den Spuren der Aar­gauer Kapellen lanciert. Im Buch wer­den 125 Kapellen porträtiert.Drei Kapellen und zwei Kirchen standen auf der diesjähri­gen Kapel­len­wan­derung durchs Frick­tal im Zen­trum, an der rund 50 Per­so­n­en teil­nah­men. Ges­tartet wurde in der Barock­kirche von Met­tau, wo Bar­bara Met­zler, Gemein­delei­t­erin von Met­tau und Gansin­gen, die geschichtlichen und kün­st­lerischen Hin­ter­gründe der Kirche den Pil­gern näher brachte. 1776 dem Heili­gen Remigius gewei­ht, weist die Kirche viele architek­tonis­che Par­al­le­len zum Mün­ster von Bad Säckin­gen auf und gilt deshalb als «kleine Schwest­er» des Säckinger Mün­sters. Met­tau gehörte denn auch zum Herrschafts­ge­bi­et der Stifts­damen von Säckin­gen.

Eine Kapelle, wenn vom Krieg verschont

Anschliessend nahm die Pil­ger­gruppe den Weg nach Etz­gen unter die Füsse. Dort erläuterte Bar­bara Met­zler die his­torischen Hin­ter­gründe der Brud­erk­lausen-Kapelle. Sie wurde 1949 erbaut und beruht auf einem Gelübde, dass der Pfar­rer und die Bevölkerung von Met­tau 1939 ablegten. Sie bat­en den Heili­gen Brud­er Klaus um Schutz vor dem Krieg und ver­sprachen, ihm zu Ehren eine Kapelle zu erricht­en, wenn sie vom Krieg ver­schont blieben.Die näch­ste Etappe führte in Dreivier­tel­stun­den durch den Wald ins Sulz­er­tal, wo man sich zum Zvier­i­halt in der Niko­lauskapelle in Lei­dikon bei Sulz traf. Edwin und Sabine Rüede erläuterten die Entste­hungs­geschichte dieser Kapelle, die 1753 im Auf­trag des Müller­meis­ters Bern­hard Stäublin erbaut wurde. Die im äusseren Erschei­n­ungs­bild schlicht gehal­tene Kapelle über­rascht mit ihrem stim­mungsvollen, durch Stuck­a­turen und Malereien geschmück­ten Innen­raum. Ganz in der Nähe befind­et sich auch die Mar­garethenkapelle in Rhein­sulz. Die Kirche mit ihren Wand­malereien wurde im 11. Jahrhun­dert vom Kloster Säckin­gen gegrün­det und war ursprünglich die Pfar­rkirche von Rhein­sulz.

Laufenburg: Stadtkirche im gotischen Stil

Dem Rheinent­lang Wan­derte die Pil­ger­gruppe schliesslich von Rhein­sulz zur Stadtkirche von Laufen­burg. Der heutige Bau, gewei­ht dem Johannes dem Täufer, ent­stand ver­mut­lich zwis­chen 1439 und 1510. Das gesamte Bauw­erk ist im gotis­chen Baustil erbaut wor­den und grössten­teils noch so erhal­ten. Mit einem spir­ituellen Abschluss ging diese Kapel­len­wan­derung bei schön­stem Wet­ter und mit manchen müden, aber zufriede­nen Gesichtern zu Ende.
Andreas C. Müller
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