Durchstarten zu dritt

Durchstarten zu dritt

Mit neuem Namen und ver­stärk­tem Team startet die Fach­stelle «Jugend und junge Erwach­sene» der Römisch-Katholis­chen Kirche im Aar­gau neu durch.«Ich freue mich darauf, mehr denken und pla­nen zu kön­nen», sagt Susanne Muth. Wenn die Fach­stel­len­lei­t­erin erzählt, was sich in den let­zten Jahren alles getan hat, wird klar, warum sie sich auf etwas mehr Luft freut. Seit ihrem Stel­lenantritt im April 2014 hat sie zusam­men mit Mitar­beit­er Willy Deck eine geballte Ladung Arbeit angepackt. Schon zu Beginn ihrer Arbeit bestand der Plan, Stel­len­prozente aufzu­s­tock­en und Kräfte in der kirch­lichen Jugen­dar­beit zu bün­deln. Nun, gut zwei Jahre später, startet die Fach­stelle neu durch. Mit verän­dertem Namen und einem drit­ten Mitar­beit­er.

Neuer Name

«Wenn das Ange­bot sich ändert, muss sich das auch im Namen wieder­spiegeln», begrün­det Susanne Muth den Namenswech­sel weg von «Fach­stelle Jugend­seel­sorge» hin zu «Fach­stelle Jugend und junge Erwach­sene». Seel­sorge für Jugendliche war und ist nicht das Kerngeschäft der Fach­stelle. Sie konzen­tri­ert sich auf die über­ge­ord­nete Ebene. Dazu gehört die Unter­stützung der in der kirch­lichen Jugen­dar­beit Täti­gen im Aar­gau eben­so wie die Beratung von kirch­lichen Gremien und Seel­sor­geteams bei der Konzep­tion ihrer Jugen­dar­beit oder der Anstel­lung von Jugen­dar­beit­ern. Auch begleit­en Susanne Muth und ihre Mitar­beit­er die Fir­mver­ant­wortliche in den Pfar­reien sowie die Kan­ton­sleitung und die Scharprä­sides von Jung­wacht Blau­r­ing Aar­gau.

Zusammenarbeit mit Religionsbeauftragten

Mit Umsicht und Elan hat Susanne Muth neue Her­aus­forderun­gen angepackt. Eines der Ziele, die schon bei ihrem Stel­lenantritt fest­standen, war die Inten­sivierung der Zusam­me­nar­beit mit den Reli­gions­beauf­tragten an den Kan­ton­ss­chulen. Seit deren eigene Fach­stelle aufgelöst ist, ste­hen die drei katholis­chen von den sechs Beauf­tragten unter Obhut der Fach­stelle Jugend und junge Erwach­sene. Bär­bel Hess-Boden­müller von der alten Kan­ti Aarau, Peter Lötsch­er von der Kan­ti Wohlen und Ben­jamin Ruch von der Kan­ti Baden gel­ten ein­er­seits als Mitar­beit­er der Fach­stelle, während sie ander­er­seits für das Ergänzungs­fach Reli­gion vom Kan­ton angestellt sind. Auch engagieren sich die Beauf­tragten in Pro­jek­tar­beit und organ­isieren Reisen und Ver­anstal­tun­gen. Als Seel­sor­gende sind sie zudem Ansprech­per­so­n­en für Schüler und Lehrer.

Unterstützung durch Rektoren

Weil die Zusam­me­nar­beit noch jung ist, muss die Verbindung erst reifen, wie Susanne Muth erk­lärt. Doch der Anfang ist geschafft. So war die Fach­stel­len­lei­t­erin bei allen Reli­gions­beauf­tragten im Unter­richt zu Besuch und kon­nte bei dieser Gele­gen­heit auch mit den Rek­toren sprechen. «Sie schätzen und unter­stützen unsere Arbeit», fasst Susanne Muth zusam­men. Jet­zt gelte es vor allem, sich bei der Pla­nung von Aktiv­itäten immer wieder ins Bewusst­sein zu rufen, dass Koop­er­a­tion mit der Fach­stelle möglich und sin­nvoll ist. Und es gäbe noch Aus­baupoten­zial: Nahe­liegend wäre, die Fach­stelle Reli­gion des Cam­pus Brugg-Windisch eben­falls für eine Zusam­me­nar­beit zu gewin­nen. Doch das ist im Moment noch Zukun­ftsmusik. Eine gute Koop­er­a­tion lebt die Fach­stelle Jugend und junge Erwach­sene mit den reformierten Kol­le­gen. Zusam­men mit Olivia Slavkovsky von der Fach­stelle Jugend der Reformierten Lan­deskirche organ­isiert Susanne Muth fünf prak­tis­che Weit­er­bil­dungsange­bote für alle in der kirch­lichen Jugen­dar­beit Täti­gen.

Verstärktes Team

Neben Stel­len­lei­t­erin Susanne Muth arbeit­et der Sozialpäd­a­goge Willy Deck seit zwei Jahren auf der Fach­stelle und wirkt inner­halb seines 80%-Pensums unter anderem als Kan­ton­spräs­es. Weit­er betreut er prak­tis­che Pro­jek­te und Pro­duk­te der Fach­stelle, so zum Beispiel die Aktion «Angelforce», den sms-Adventskalen­der «smas.ch» und das Tanzpro­jekt «round­about» in Zusam­me­nar­beit mit dem Blauen Kreuz. Ab dem 1. August 2016 wird Urs Bisang das Team der Fach­stelle ver­stärken. Der The­ologe war 14 Jahre lang für die Jugend­seel­sorge Frick­tal tätig und arbeit­ete zulet­zt bei der Bun­desleitung von Jung­wacht Blau­r­ing in der Fach­gruppe «Glauben & Kirche». Ein­er der Schw­er­punk­te sein­er Arbeit wird die Entwick­lung von Strate­gien für die Jugen­dar­beit in den entste­hen­den Pas­toral­räu­men sein. Das Engage­ment der Fach­stelle in den Pas­toral­räu­men ist zeit­in­ten­siv, kann aber wichtige Weichen stellen: «Die Bil­dung der Pas­toral­räume kann dur­chaus Vorteile für die Jugen­dar­beit haben», ist Susanne Muth überzeugt. Vielver­sprechend etwa klingt der Ansatz von Seit­en des Bis­tums, der vorschlägt dass in jedem Pas­toral­raum ein Jugen­dar­beit­er im 70%-Pensum angestellt wird, der sich pas­toral­raumweit um die Ver­net­zung der einzel­nen, lokal täti­gen Jugen­dar­beit­er mit kleineren Pensen küm­mert. Sämtliche bere­its errichteten Pas­toral­räume im Aar­gau hät­ten sich punk­to Jugen­dar­beit von der Fach­stelle berat­en lassen, betont Susanne Muth.

Profil der Villa schärfen

Ein frisch­er Wind weht auch durch die Vil­la Jugend in Aar­burg. Im Jugend­grup­pen­haus der Lan­deskirche sind neu zwei Mitar­beit­er zu je 30 Prozent für Unter­halt und Betrieb angestellt. Für Susanne Muth ein guter Moment, das Pro­fil des Haus­es zu schär­fen: «Ich finde, man muss spüren, dass die Vil­la Jugend ein kirch­lich­es Haus ist. Stärk­er religiös und spir­ituell aus­gerichtete Ange­bote kön­nen dazu beitra­gen.» Im Keller der Vil­la zum Beispiel wird momen­tan der Raum der Stille neu gestal­tet: «Ich per­sön­lich finde, dass abschal­ten und zur Ruhe kom­men heute total wichtig wären.» sagt Susanne Muth.     
Marie-Christine Andres Schürch
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