Der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält

Der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält

  • Das Podi­um Wasser­schloss, die öku­menis­che Erwach­se­nen­bil­dung Geben­storf, startet am 26. Okto­ber mit ein­er neuen Ver­anstal­tungsrei­he.
  • An fünf Aben­den wid­men sich aus­gewiesene Spezial­is­ten auf dem Gebi­et sozialer Wis­senschaften der Frage «Was hält unsere Gesellschaft zusam­men?»

Geben­storf ist weiss Gott nicht der Nabel der Welt. Und den­noch schafft es das Podi­um Wasser­schloss seit vie­len Jahren, ein treues Pub­likum an sich zu binden. Das liegt zum einen an den stets gut gewählten, aktuellen The­men, die in diesen Ver­anstal­tun­gen behan­delt wer­den, zum anderen aber auch an den hochrangi­gen Ref­er­enten, die die Arbeits­gruppe der öku­menis­chen Erwach­se­nen­bil­dung Geben­storf jedes­mal wieder für diese Abende gewin­nen kann. 

Dieses Jahr ste­ht eine einzige Frage über der ganzen Rei­he: Was hält unsere Gesellschaft zusam­men? Auf dem Ver­anstal­tungs­fly­er liest man dazu zwei asi­atis­che Weisheit­en, die sehr schön beze­ich­nen, worum es geht. Die erste Weisheit lautet: «Ein einzelnes Blatt allein spendet keinen Schat­ten.» Die zweite sagt: «Mit ein­er Hand lässt sich kein Knoten knüpfen.» An den fünf geplanten Mittwochaben­den wer­den im reformierten Kirchge­mein­de­haus Geben­storf ver­schiedene Aspek­te beleuchtet, die eine Gesellschaft wie die unsere, hier in der Schweiz, in der west­lichen Welt, gelin­gen lassen oder sie aber in Gefahr brin­gen.

Fünf spannende Abende

Den Beginn macht am 26. Okto­ber der His­torik­er, Autor und ehe­ma­lige Nation­al­rat Josef Lang. Er referiert zum The­ma «Die Schweiz heute – Vielfältig… oder durch Gräben ges­pal­ten?». Da jede Gesellschaft von ihrer je eige­nen Geschichte her geprägt ist, haben die Organ­isatoren dieses The­ma ganz bewusst an den Anfang der Rei­he gestellt. Lang ver­mit­telt in seinem Vor­trag seine Sicht des Istzu­s­tandes, um in der anschliessenden Diskus­sion über die Chan­cen aber auch die Gefahren der sehr diversen Gesellschaft in der Schweiz zu sprechen.

Der zweite Abend, am 2. Novem­ber, wid­met sich dem gesellschaft­srel­e­van­ten The­ma der Bil­dung. Unter dem Titel «Bil­dung für mehr Chan­cen­gerechtigkeit» referiert Margrit Stamm, Pro­fes­sorin em. für Päd­a­gogis­che Psy­cholo­gie und Erziehungswis­senschaften an der Uni­ver­sität Fri­bourg, Grün­derin und Lei­t­erin des Forschungsin­sti­tuts Swiss Edu­ca­tion Aarau, über die Rolle sol­i­darischen Ver­hal­tens. Ver­hil­ft Bil­dung, wie sie heute ver­mit­telt wird, wirk­lich allen zur Teil­nahme oder ist sie nurmehr ein Tram­polin für den näch­sten Kar­ri­ere­sprung?

Ueli Mäder, den emer­i­tierten Pro­fes­sor für Sozi­olo­gie der Uni­ver­sität Basel, muss man den regelmäs­si­gen Teil­nehmern am Podi­um Wasser­schloss nicht mehr vorstellen. Mit seinen Refer­at­en in den ver­gan­genen Jahren hat er vie­len Zuhör­ern die Augen geöffnet für die Her­aus­forderun­gen, vor denen unsere Gesellschaft ste­ht. Am 9. Novem­ber spricht er über das «Dazuge­hören». Er wird erläutern, was es braucht, um Zuge­hörigkeit zu erfahren und zu gewähren, um Teil der Gesellschaft zu sein und an ihr teilzuhaben und um wahrgenom­men zu wer­den und dabei sel­ber wahrzunehmen.

Freier Eintritt

Span­nend wird es auch am 16. Novem­ber, wenn Islamwis­senschaft­lerin Ami­ra Hafn­er-Al Jaba­ji, Präsi­dentin des Inter­re­ligiösen Think-Tanks Basel, über das The­ma «Brück­en bauen – Wer oder was kann dazu beitra­gen?» referiert. Im Zen­trum ste­hen dabei der Begriff der Iden­tität und die Gefahr der Polar­isierung. Es geht um die Rolle der Reli­gio­nen und der ver­schiede­nen christlichen Kon­fes­sio­nen, die als iden­titätss­tif­tende Gefässe dazu beitra­gen soll­ten, dass Diver­sität und Vielfalt gelebt wer­den kön­nen.

Den Abschluss der Rei­he bildet am 23. Novem­ber die Podi­ums­diskus­sion mit Noémie Roten, Co-Präsi­dentin des Ini­tia­tivkomi­tees «Ser­vice Citoyen», und Ste­fan Holen­stein, ehe­ma­liger Präsi­dent der Schweiz­erischen Offiziers­ge­sellschaft. Sie sprechen über die all­ge­meine Wehrpflicht für Frauen als Zeichen der Sol­i­dar­ität im Dienst an der Gesellschaft. Als Mod­er­a­tor des Podi­ums mit anschliessender Pub­likums­diskus­sion kon­nte ein­mal mehr der Pub­lizist und Ombuds­mann von CH Media, Hans Fahrlän­der, gewon­nen wer­den.

Alle Ver­anstal­tun­gen begin­nen jew­eils um 19.30 Uhr. Die Dauer beträgt cir­ca zwei Stun­den. Der Ein­tritt ist frei, es wird eine Kollek­te erhoben. Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter www.podiumwasserschloss.ch.

Christian Breitschmid
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