Das Papst­schrei­ben «Gau­de­te et exsul­ta­te» sucht das Hei­lig­sein im täg­li­chen Leben

Das Papst­schrei­ben «Gau­de­te et exsul­ta­te» sucht das Hei­lig­sein im täg­li­chen Leben

Fran­zis­kus wirbt für Hei­lig­keit im Alltag

Das Papst­schrei­ben «Gau­de­te et exsul­ta­te» sucht das Hei­lig­sein im täg­li­chen Leben

Jeder Christ ist zur Hei­lig­keit beru­fen und es geht in erster Linie um die klei­nen Schrit­te dort­hin im all­täg­li­chen Leben. Dazu möch­te Papst Fran­zis­kus mit sei­nem neu­sten apo­sto­li­schen Schrei­ben ermu­ti­gen.«Um hei­lig zu sein, muss man nicht unbe­dingt Bischof, Prie­ster, Ordens­mann oder Ordens­frau sein. (…) Wir sind alle beru­fen, hei­lig zu sein, indem wir in der Lie­be leben und im täg­li­chen Tun unser per­sön­li­ches Zeug­nis able­gen, jeder an dem Platz, an dem er sich befin­det.» Das sagt Papst Fran­zis­kus in sei­nem 48-sei­ti­gen Schrei­ben mit dem Titel «Gau­de­te et exsul­ta­te» («Freut euch und jubelt»), das der Vati­kan am 9. April ver­öf­fent­licht hat. Jeder kön­ne mit Got­tes Hil­fe hei­lig sein, ob Prie­ster oder Arbei­ter, Eltern oder Ehe­leu­te, Ordens­leu­te oder Poli­ti­ker. Mit der Tau­fe sei jeder Christ dazu beru­fen, sich nicht nur «mit einer mit­tel­mäs­si­gen, ver­wäs­ser­ten, flüch­ti­gen Exi­stenz zufrie­den­zu­ge­ben».

Selig­prei­sun­gen als Orientierung

Zur Erklä­rung, was es heisst, hei­lig zu sein, emp­fiehlt der Papst die Selig­prei­sun­gen aus der Berg­pre­digt im Mat­thä­us­evan­ge­li­um und auf Jesu Gerichts­re­de: «Was ihr dem Gering­sten mei­ner Brü­der getan habt, das habt ihr mir getan.» Die­se For­de­run­gen zu leben, bedeu­te oft, gegen den Strom die­ser Welt zu schwim­men. Kenn­zei­chen eines hei­lig­mäs­si­gen Lebens sind laut Fran­zis­kus unter ande­rem Durch­hal­te­ver­mö­gen, Freu­de und Sinn für Humor, Wage­mut, Gemein­schafts­sinn und Gebet.In sei­ner Apo­sto­li­schen Exhorta­ti­on schil­dert Fran­zis­kus All­tags­sze­nen, in denen sich Hei­lig­keit von Men­schen zei­ge. So nennt er etwa All­tags­be­geg­nun­gen einer Frau und skiz­ziert, wie sich in ihrem Umgang mit ande­ren Hei­lig­keit zei­ge. Zudem warnt er vor Irr­tü­mern und Hal­tun­gen, die ein christ­li­ches Leben behin­dern. Dazu zählt der Papst reli­giö­se Über­heb­lich­keit und kirch­li­chen oder tech­no­lo­gi­schen Mach­bar­keits­wahn eben­so wie gei­sti­ge Starr­heit, Kon­sum­sucht und ego­isti­sche Träg­heit.«Hei­lig sein bedeu­tet nicht, in einer ver­meint­li­chen Eksta­se die Augen zu ver­dre­hen», schreibt Fran­zis­kus. Gebet und Han­deln gehör­ten zusam­men. So wen­det der Papst sich dage­gen, sozia­le For­de­run­gen des Evan­ge­li­ums von der Got­tes­be­zie­hung zu tren­nen. Umge­kehrt dür­fe man sozia­les Enga­ge­ment von Chri­sten nicht als «ober­fläch­lich, säku­la­ri­siert, kom­mu­ni­stisch oder popu­li­stisch» abtun.

Ein­satz für die Nächsten

Eines sei für Papst Fran­zis­kus ganz wesent­lich, beton­te der Wie­ner Erz­bi­schof und Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born in einer Stel­lung­nah­me: Ohne den in der Berg­pre­digt genann­ten Ein­satz für Hung­ri­ge, Dur­sti­ge, Frem­de, Mit­tel­lo­se oder Kran­ke kön­ne es kei­ne Hei­lig­keit geben. Schliess­lich sei das «Chri­sten­tum gemacht, um gelebt zu wer­den».Das Schrei­ben «Gau­de­te et exsul­ta­te» ist auf der Web­site www.vaticannews.va auch in deut­scher Über­set­zung ver­öf­fent­licht. Am 3. Mai soll es im Pat­mos-Ver­lag als Taschen­buch erschei­nen.kath.ch/cva
Redaktion Lichtblick
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