Das lange Warten im bunten Menschenteppich

Das lange Warten im bunten Menschenteppich

Gestern ging im pol­nis­chen Krakau der Weltju­gend­tag zu Ende. Zehn Jugendliche aus dem Frick­tal waren vor Ort dabei. Gegenüber Hor­i­zonte schildern sie ihre Ein­drücke.«Ich finde die Stim­mung in der Stadt super — so viele fröh­liche Men­schen mit Fah­nen», bringt Teil­nehmer Thomas Zim­mer­mann seine Ein­drücke auf den Punkt. Zusam­men mit zehn weit­eren Jugendlichen um Simon Hohler und Rado Stec­ki von der Jugend­seel­sorge Frick­tal (JUSESO) und der Pfar­rei Rhe­in­felden-Mag­den-Ols­berg war Thomas am ver­gan­genen Dien­stag mit dem Flugzeug angereist.«Bere­its am Flughafen wur­den wir von Vol­un­teers her­zlich emp­fan­gen», erin­nert sich Simon Hohler. Die Gruppe bezog ihr Quarti­er in Zabier­zow, einem Vorort von Krakau. «Wir über­nacht­en in ein­er Schule, wo neben uns noch weit­ere Grup­pen unterge­bracht waren.»

Wachsende Menschenmenge

Noch am Dien­stag, also am Tag ihrer Ankun­ft, begab sich die Gruppe auf die Blo­nia-Wiese. «Dort beka­men wir einen ersten Vorgeschmack von der Stim­mung», erk­lärt Simon Hohler. «Tag für Tag wurde die Men­schen­menge größer und die Stadt ver­wan­delte sich in einen bun­ten Men­schen­tep­pich.» Ges­pan­nt fieberte man der ersten Begeg­nung mit dem Papst am Don­ner­stagabend ent­ge­gen.An jen­em Tag habe es in der Stadt kaum noch ein Durchkom­men gegeben. Als Franziskus endlich erschien, sei die Stim­mung jedoch grandios gewe­sen. Dami­an Rohrer und Sev­erin Mey­er teilen diese Ansicht. «Ich finde es cool, dass hier so viele junge Men­schen von allen Kon­ti­nen­ten zusam­men kom­men, und dass das Zusam­men­sein so gut funk­tion­iert», meint Sev­erin Mey­er. Thomas Zim­mer­mann bedauert indes, «dass es so lange gedauert hat, bis an jen­em Abend der Papst endlich zu uns gesprochen hat.» Simon Hohler lobt allerd­ings den Auftritt des Pap­stes: «Er find­et klare Worte und ver­ste­ht es, die Jugendlichen anzus­prechen.»200 000 Pil­ger hat­ten der Eröff­nungs­feier mit dem Papst am ver­gan­genen Don­ner­stag beige­wohnt, darunter 900 Schweiz­erin­nen und Schweiz­er. Offiziell hat­ten sich rund 368 000 Jugendliche und Begleit­er aus der ganzen Welt angemeldet.

Von Papst Johannes Paul II initiiert

Der Weltju­gend­tag (WJT) wird von der katholis­chen Kirche alle zwei bis fünf Jahre organ­isiert und geht auf eine Ini­tia­tive von Papst Johannes Paul II. zurück. Das jew­eilige katholis­che Kirchenober­haupt lädt junge Chris­ten aller Erdteile zu einem Tre­f­fen unter einem bes­timmten Mot­to ein. Das bis­lang let­zte Grosstr­e­f­fen fand im Juli 2013 mit Papst Franziskus im brasil­ian­is­chen Rio de Janeiro statt. Der diesjährige Weltju­gend­tag vom 26. bis 31. Juli 2016 im pol­nis­chen Krakau stand unter dem The­ma «Selig die Barmherzi­gen; denn sie wer­den Erbar­men find­en» und war gle­ichzeit­ig eine Hom­mage an den Begrün­der der Weltju­gend­tage, Papst Johannes Paul II.

Spezielles Angebot für Schweizerinnen und Schweizer

Die Aar­gauer Gruppe traf sich jew­eils auch zu den deutschsprachi­gen Gottes­di­en­sten in Zabier­zow. Zudem gab es auch dieses Jahr wieder das tra­di­tionelle Schweiz­er Weltju­gend­tag-Tre­f­fen. Die Pil­ger aus der Schweiz waren an Seesäck­en in den Far­ben rot, gelb und blau zu erken­nen, mit welchen über 900 Deutschschweiz­er in Krakau aus­ges­tat­tet wur­den. Das junge Schweiz­er Start-Up Sack­starch hat­te diese extra für die Organ­isatoren aus Storen­stoff hergestellt.

Vigilfeier zum Abschluss

Am Sam­stag brachen die Aar­gauer schon früh auf, um auf dem Fest­gelände einen Platz für die Gebet­snacht mit Papst Franziskus sich­ern zu kön­nen. «Wir haben es in den Sek­tor B1 geschafft – das ist ziem­lich weit vorne», so Simon Hohler. «Die Vig­il­feier am Abend war für unsere Gruppe der Höhep­unkt der Reise.» Die Aussendungsmesse mit dem Papst am Son­ntagvor­mit­tag ver­passte die Gruppe. Bere­its um 7 Uhr früh am Son­ntag ging’s los in Rich­tung Flughafen. Zurück in die Schweiz.   
Andreas C. Müller
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