
Anderssprachige Seelsorge – was macht sie besonders?
Als Priester, der selbst aus einer anderen Kultur stammt, weiss ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Seelsorge in der eigenen Sprache ist. In der Muttersprache sprechen wir nicht nur klarer, wir beten, trauern, hoffen und feiern auch anders. Seelsorge in eigener Sprache ermöglicht eine tiefere Verbindung zu Gott und zur Gemeinschaft.Anderssprachige Seelsorge ist mehr als ein Gottesdienst in einer anderen Sprache. Sie leistet einen unschätzbaren Beitrag. Sie begleitet Gläubige auf ihrem Weg der Integration – besonders Familien und Jugendliche, die oft zwischen Kulturen stehen. Für die Jüngeren wird die Kirche so zu einem Ort, an dem sie Identität und Orientierung finden können, ohne ihre Wurzeln zu verlieren.
Anderssprachige Seelsorgende sind Brückenbauer. Viele kommen für einige Jahre in die Schweiz, bringen ihre Lebens- und Glaubenserfahrung mit und engagieren sich mit Herzblut. Sie tragen aber auch die Herausforderung, sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden, oft mit begrenzten Mitteln.Diese Seelsorge bereichert unsere Kirche. Sie zeigt, dass Vielfalt nicht trennt, sondern verbindet, wenn wir sie mit Offenheit und gegenseitigem Respekt leben. Es ist ein gelebtes Zeichen dafür, dass die katholische Kirche wirklich universal ist – und ein Zuhause für viele.


