Sakramente als Quelle und Vollzug des Glaubens

Bischof Felix hat im Inter­view die Sakra­mente als Quelle und Vol­lzug des Glaubens beze­ich­net. Dieser Aus­sage ist zuzus­tim­men, wobei die Frage gestellt wer­den darf, inwiefern das Han­deln des Bischofs diesen Worten Rech­nung trägt. Let­ztes Jahr gab es im Bis­tum keine Priester­wei­he. Dieses Jahr wird es wohl auch keine geben. De fac­to wird auch nichts getan, um die Priester­beru­fung zu fördern. In den Pas­toral­räu­men, auf deren Errich­tung Bischof Felix drängt, spie­len Priester und die Sakra­mente eine unter­ge­ord­nete Rolle. Auch in der Kat­e­ch­ese wird kein Wert darauf gelegt, den Kindern und Jugendlichen die Sakra­mente zu erläutern. Nur noch wenige Pfar­reien bieten die Beichte an und auch in den Kranken­häusern ist nicht sichergestellt, dass ein Katho­lik die Kranken­sal­bung rechtzeit­ig erhält, wenn er diese wün­scht. Die Eucharistie hinge­gen wird beliebig durch Wort­gottes­di­en­ste erset­zt. Zu all diesen Entwick­lun­gen schweigt Bischof Felix, genau­so wie zu den hohen Aus­trittsrat­en und der sehr gerin­gen Par­tizipa­tion an der Kirche. Müsste ein Bischof, falls er wirk­lich an die zen­trale Stel­lung der Sakra­mente glaubt, nicht seinen Worten Tat­en fol­gen lassen? Vor allem auch dann, wenn wie in unserem Bis­tum offen­sichtlich ist, dass die unter­ge­ord­nete Rolle der Sakra­mente mit dem Nieder­gang der Kirche ein­herge­ht?

Christian Breitschmid
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