Die KRSD helfen, Hilfe zu finden

Die KRSD helfen, Hilfe zu finden

  • Die Kirch­lichen Regionalen Sozial­dien­ste KRSD spie­len bei der Bewäl­ti­gung der Ukrainekrise eine wichtige Rolle.
  • Hor­i­zonte hat bei drei von acht Stan­dorten im Aar­gau nachge­fragt, in Brugg, Baden und auf dem Mutschellen.
  • Die KRSD sind für viele Hil­fs­bedürftige die erste Anlauf­stelle.

Mehr als viere­in­halb Mil­lio­nen Men­schen sind seit Aus­bruch des Ukrainekrieges bere­its aus ihrer Heimat geflüchtet. Das Staatssekre­tari­at für Migra­tion (SEM) der Schweiz rech­net bis Anfang Juni mit 35’000 bis 50’000 Flüchtlin­gen, die in unserem Land Zuflucht suchen. Nach der Reg­istrierung durch das SEM wer­den, gemäss kan­tonalem Verteilschlüs­sel, gut zehn Prozent dieser Per­so­n­en dem Kan­ton Aar­gau zur Betreu­ung zugewiesen. Das sind, bei ein­er durch­schnit­tlichen Reg­istrierung von 1000 Per­so­n­en pro Tag, plus/minus 100 Ukrainer­in­nen und Ukrain­er, die zu den rund 1600 bish­er offiziell erfassten und mit Son­der­sta­tus S verse­henen Ukraine­flüchtlin­gen im Aar­gau täglich hinzukom­men. Dabei ist die nur schätzbare Zahl der nicht reg­istri­erten Flüchtlinge allerd­ings nicht berück­sichtigt.

Grosse Solidarität

[esf_wordpressimage id=37735 width=quarter float=left aspectratio=1:1][/esf_wordpressimage]Bund und Kan­tone ste­hen bei der Unter­bringung und Ver­sorgung dieser vom Krieg ver­triebe­nen Men­schen vor ein­er grossen Her­aus­forderung. Zum Glück für alle Beteiligten, zeigt die Schweiz­er Bevölkerung eine grosse Sol­i­dar­ität mit den Flüchtlin­gen. So schreibt der Kan­tonale Sozial­dienst in sein­er jüng­sten Medi­en­mit­teilung: «Durch das grosse Engage­ment der Bevölkerung und viel­er Gemein­den im Kan­ton kon­nten bish­er die im Kan­ton Aar­gau eingetrof­fe­nen Flüchtlinge gut unterge­bracht wer­den. Um die sich weit­er stel­len­den Her­aus­forderun­gen gemein­sam zu bewälti­gen, danken wir Ihnen bestens für Ihren Ein­satz.»

Erste Anlaufstelle

[esf_wordpressimage id=37737 width=quarter float=right aspectratio=1:1][/esf_wordpressimage]Einen grossen Teil dieses Ein­satzes leis­ten auch die Angestell­ten der Kirch­lichen Regio​nalen Sozial­dien­ste im Aar­gau. Die KRSD sind für viele Hil­fe­suchende die erste Anlauf­stelle, wenn es darum geht, in ein­er Not­si­t­u­a­tion schnell und unkom­pliziert Unter­stützung zu erhal­ten. «Bei uns gehen seit März deut­lich mehr Anfra­gen ein», bestätigt die Lei­t­erin des KRSD Region Brugg-Windisch, Betâ­nia Figueire­do. «Das sind min­destens fünf pro Woche, entwed­er von Flüchtlin­gen sel­ber oder von Per­so­n­en, die Geflüchteten helfen wollen.»

Meist gin­ge es dabei um finanzielle Über­brück­ung­shil­fen, bis der Sta­tus der Per­so­n­en gek­lärt sei, erk­lärt Figueire­do. Ess­waren und Klei­der stün­den eben­falls ganz oben auf der Bedürfnis­liste ihrer Klien­ten. Dafür kön­nen die KRSD etwa Migrosgutscheine und solche für die Car­i­tas Sec­ond­han­dlä­den abgeben. «Unsere Haup­tauf­gabe ist aber die Triagierung», sagt Mina Umice­vic vom KRSD Mutschellen-Reusstal. «Bei jed­er Anfrage klären wir ab, wo die Fachkom­pe­tenz zur Lösung des jew­eili­gen Prob­lems am grössten ist, ver­mit­teln oder stellen gle­ich sel­ber den Kon­takt für unsere Klien­ten her.»

Schnelle Hilfe

[esf_wordpressimage id=37736 width=quarter float=left aspectratio=1:1][/esf_wordpressimage]Das ist beson­ders dann wichtig, wenn die Gesund­heit der Klien­ten auf dem Spiel ste­ht. Sarah Groth, Bera­terin beim KRSD Baden und Umge­bung, hat­te eine schwan­gere junge Frau vor sich, die alleine in die Schweiz geflüchtet und von ein­er Fam­i­lie pri­vat aufgenom­men wor­den war. Wegen finanzieller Nöte wandte man sich an den KRSD. Bei der Befra­gung kam ans Licht, dass die Frau schon seit Wochen unter grossen Schmerzen litt.

Groth han­delte sofort und kon­nte die ärztliche Behand­lung organ­isieren. «Solche Schick­sale gehen mir sehr nahe», sagt Groth, «vor allem, weil diese Frau etwa in meinem Alter war. Ganz alleine, schwanger, ohne Fam­i­lie, der Mann ver­mut­lich mit­ten im Krieg. Sie kon­nte kein Deutsch oder Englisch, ich kein Ukrainisch. Aber mit Google Trans­late, Pik­togram­men, Hän­den und Füssen haben wir uns doch ver­ständigt.»

Christian Breitschmid
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