Öku­me­ni­sche Kam­pa­gne 2018: Für eine Welt, in der alle genug zum Leben haben

Öku­me­ni­sche Kam­pa­gne 2018: Für eine Welt, in der alle genug zum Leben haben

Über­all Fehl­ent­wick­lun­gen – aber auch Lösungen

Öku­me­ni­sche Kam­pa­gne 2018: Für eine Welt, in der alle genug zum Leben haben

Unser Kon­sum hat Ein­fluss auf die Lebens­be­din­gun­gen in armen Län­dern. Eine men­schen­wür­di­ge Situa­ti­on für alle ist nur mög­lich, wenn auch wir uns ver­än­dern. Unter dem Mot­to «Wer­de Teil des Wan­dels» zei­gen Fasten­op­fer, Brot für alle und Part­ner sein Hand­lungs­mög­lich­kei­ten auf.Wird in der Schweiz ein Shirt für fünf Fran­ken ange­bo­ten, lässt sich erah­nen, wie wenig die Nähe­rin oder der Näher dafür bekom­men haben muss. Essen wir Pro­duk­te mit Palm­öl, sind vor­her für die Palm­öl­plan­ta­gen Regen­wäl­der abge­holzt und Tie­re, viel­leicht sogar Men­schen vom Land ihrer Ahnen ver­trie­ben wor­den. Jede Avo­ca­do oder Ana­nas hat eine immense Trans­port­strecke zurück­ge­legt, jede Rei­se mit dem Flug­zeug den Kli­ma­wan­del wei­ter vor­an­ge­trie­ben.Die Mensch­heit ver­braucht heu­te die Res­sour­cen von 1,6 Pla­ne­ten – 1,6 Pla­ne­ten, die wir nicht haben: Wald­be­stän­de kön­nen sich nicht schnell genug erho­len, Tier- und Pflan­zen­ar­ten ster­ben aus. Durch den Kli­ma­wan­del neh­men Wir­bel­stür­me und Dür­ren zu. Die Staa­ten mes­sen ihren Erfolg am Wachs­tum des Brut­to­in­land­pro­dukts, oft­mals steht im Fokus der Gross­un­ter­neh­men Pro­fit vor Respek­tie­rung der Men­schen­rech­te und Umwelt. Aktu­ell besitzt das wohl­ha­bend­ste Pro­zent der Bevöl­ke­rung mehr als die Hälf­te des Welt­reich­tums. Die ärm­sten drei Vier­tel hin­ge­gen besit­zen kei­ne drei Pro­zent davon. Der Öku­me­ni­sche Rat der Kir­chen sagt: «Unse­re Welt war nie wohl­ha­ben­der und gleich­zei­tig unge­rech­ter als heu­te.»Poli­ti­sche Mass­nah­men, Rechts­re­for­men und tech­ni­sche Inno­va­tio­nen genü­gen nicht, denn sie sind mit einem Modell ver­bun­den, das auf Kon­sum statt Genüg­sam­keit beruht, auf Kon­kur­renz statt Zusam­men­ar­beit, auf Aus­beu­tung statt auf Respekt. Fasten­op­fer und Brot für alle set­zen sich des­halb für einen gesell­schaft­li­chen Wan­del ein, für eine Welt, in der alle genug zum Leben haben. Bereits heu­te gibt es vie­le loka­le Initia­ti­ven, an denen alle mit­wir­ken kön­nen. Die­se Initia­ti­ven durch­drin­gen alle Lebens­be­rei­che: Soli­da­ri­sche Land­wirt­schaft etwa bringt Bäue­rin­nen und Bau­ern in der Regi­on Pla­nungs­si­cher­heit und den Kon­su­mie­ren­den sai­so­na­les Gemü­se mit kur­zen Trans­port­strecken auf den Tel­ler. Loka­le Tausch­sy­ste­me redu­zie­ren Abfall, alter­na­ti­ve Wäh­rungs­sy­ste­me schlies­sen Aspek­te der Geld­wirt­schaft – wie etwa Spe­ku­la­tio­nen – aus. «Zero-Waste»-Initiativen zei­gen, wie man res­sour­cen­scho­nen­der kon­su­mie­ren und trotz­dem lust- und genuss­voll leben kann.Auch die Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen von Brot für alle und Fasten­op­fer set­zen sich in ihrem Land für loka­le und nach­hal­ti­ge For­men der Wirt­schaft und des Zusam­men­le­bens ein. In die­sem Pro­zess des gesell­schaft­li­chen Wan­dels unter­stüt­zen und inspi­rie­ren sich die Part­ner im Nor­den und Süden gegen­sei­tig. Momen­tan lei­den vor allem die Ärm­sten unter den der­zei­ti­gen Ten­den­zen – doch letzt­lich leben auch wir, die Men­schen in der Schweiz, auf der­sel­ben einen und ein­zi­gen Welt, die uns zur Ver­fü­gung steht und die es zu bewah­ren gilt.Mad­lai­na Lip­pu­ner, Fastenopfer
Redaktion Lichtblick
mehr zum Autor
nach
soben