Laien stärken, Profil schärfen
Nicht nur im BisÂtum Basel steÂht die Frage nach dem «Wie weitÂer» im Raum. PerÂsonalÂmanÂgel betÂrifft auch die katholisÂche Kirchen anderÂer LänÂder. Viele DiözeÂsen in den USA reagieren auf den steigenÂden PriesterÂmanÂgel mit PfarÂreizusamÂmenÂleÂgunÂgen und einÂer stärkÂeren EinÂbindung der Laien, und sie haben damit Erfolg.Die österÂreÂichisÂche IniÂtiaÂtive «PasÂtoralinÂnoÂvaÂtion» hat deshalb im FebÂruÂar ein SemÂiÂnar in WashÂingÂton und BalÂtiÂmore verÂanstalÂtet, um ModÂellpÂfarÂreien zu besuchen und für die österÂreÂichisÂche PasÂtoral zu lerÂnen. Die TheÂoloÂgenÂgruppe wählte gut funkÂtionÂierende PfarÂreien aus und erlebte dort ein starkes EngageÂment nicht nur eines kleinen KreisÂes, sonÂdern einÂer grossen Zahl von Laien.«In innoÂvÂaÂtivÂen Prozessen in PfarÂreien ist FehlerÂfreÂundlichkeit unabÂdÂingÂbar», sagte die LinzÂer PasÂtoraltheÂoloÂgin HildeÂgard WustÂmans im Gespräch mit der österÂreÂichisÂchen MedienorÂganÂiÂsaÂtion «KathÂpress». Im RahÂmen eines InnoÂvaÂtionÂssemÂiÂnars besuchte sie gesunde und wachÂsende PfarÂreien im GrossÂraum der HauptÂstadt WashÂingÂton. Bei innoÂvÂaÂtivÂen Prozessen in der Kirche sei das haupÂtamtliche PerÂsonÂal besonÂders gefordert, so HildeÂgard WustÂmans, denn LeadÂerÂship im christlichen Sinn bedeute Dienen: «Diese PerÂson verkörÂpert einen Inhalt. Sie redet nicht nur darüber, sonÂdern hanÂdelt danach.»
Klare PfarÂreiproÂfileDa keine PfarÂrei alles abdeckÂen kann, sei eine «klare Option» für ein limÂiÂtiertes AngeÂbot entscheiÂdend. PasÂtoraltheÂoloÂgin WustÂmans nanÂnte «Jugendliche, junge FamÂiÂlien oder Migranten» als mögliche ProÂfile.Eine PfarÂrei in BalÂtiÂmore entschÂied sich beispielÂsweise in einem StrateÂgieprozess für «de-churched peoÂple», das sind MenÂschen, die sich von der Kirche entÂfremdet haben. MulÂtiÂkulÂturÂalÂität wählte ein PfarÂrei in SilÂver Spring als ihren SchwÂerÂpunkt. HierÂher komÂmen MenÂschen aus 100 verÂschiedeÂnen LänÂdern, sie feiern neben den Messen in Englisch, Spanisch und FranzöÂsisch auch gemeinÂsame «Multikulti»-Sonntagsgottesdienste. «Klare OptioÂnen» sind wichtig, so WustÂmans, obgleÂich sie «etwas abverÂlanÂgen, nicht einÂfach sind und manchÂmal auch wehtun.»Neben klaren OptioÂnen ist für HildeÂgard WustÂmans das EngageÂment möglichst vielÂer PfarÂreimÂitÂglieder der SchlüsÂsel vitaler PfarÂreien. In einÂer PfarÂrei arbeitÂen viele EhreÂnamtliche beim KinderÂproÂgramm, im WillkomÂmenÂsteam, in der Liturgie oder im Café mit. Nach aussen organÂisieren sie DienÂste in ObdachlosenÂzenÂtren oder AlterÂsheimen. Im SomÂmer fahren sie auf MisÂsionÂseinÂsätze nach Haiti oder NigeÂria.
Arbeit «mit Jesus» tunHildeÂgard WustÂmans sprach in den USA mit Haupt- und EhreÂnamtlichen, die jewÂeils deutÂlich sagten, dass sie ihre Arbeit «mit Jesus» tun. Für sie sei die MitarÂbeit in der PfarÂrei «BeruÂfung und ein Beitrag zu einem grösseren Ganzen», so die LinzÂer PasÂtoraltheÂoloÂgin und erläutert das ZusÂtandekomÂmen innoÂvÂaÂtivÂer Prozesse weitÂer: «Wenn MenÂschen für ihre Fehler nicht gleÂich gesÂtraft werÂden, sind sie bereÂit, kreativ zu werÂden. Fehler sind dazu da, dass man an ihnen wächst.»kath.ch/ab