Missbrauchsprävention: Basel und St. Gallen haben reagiert
- Die Bistümer St. Gallen und Basel reagierten per MediÂenÂmitÂteilung auf die BehaupÂtung, die katholisÂche Kirche würde nur reden, und nicht hanÂdeln.
- In Rom empfÂing Papst Franziskus SchweizÂer MissÂbrauchÂsopfer.
«Nach der KonÂferenz zum Schutz von MinÂderÂjähriÂgen in Rom haben einige MediÂen berichtet, die Kirche würde nur reden, aber unverbindlich bleiben. Weil das nicht stimmt, lancieren wir heute zusamÂmen mit dem BisÂtum St. Gallen eine MitÂteilung über die in den letÂzten 19 Jahren umgeÂsetÂzten
PrävenÂtionÂsÂmassÂnahÂmen», heisst es im Anschreiben des KomÂmuÂnikaÂtionsÂbeaufÂtragten des BisÂtums Basel, HanÂsrueÂdi Huber.
MassÂnahÂmenkatÂaÂlogIn der MitÂteilung selÂber wird detailÂliert aufgeÂlisÂtet, welche MassÂnahÂmen seit Anfang der 2000er Jahre in den Bistümern umgeÂsetÂzt wurÂden. Dazu gehört die EinÂrichÂtung von FachÂgremien, verpflichÂtÂende Kurse zum TheÂma Nähe und DisÂtanz für die MitarÂbeiÂtÂerinÂnen und MitarÂbeitÂer oder auch die AusarÂbeitung von MeldeÂprozessen für den Fall von MissÂbrauch. Bezüglich des StrafregÂisÂterÂauszugs, des SonÂderÂpriÂvatauszugs oder sonÂstiger ErkÂlärunÂgen gehen die Bistümer St. Gallen und Basel teilÂweise unterÂschiedliche Wege. Zudem wird auf gesamtschweizÂerische MassÂnahÂmen verÂwiesen: «Die AufarÂbeitung der VerÂganÂgenÂheit und die EinÂführung eines GenugÂtuÂungsÂfonds erfolÂgte auf gesamtschweizÂerischÂer Ebene. In den letÂzten Jahren wurÂden kaum mehr neue ÜberÂgriffe gemeldet». Das Ziel bleibe «null Fälle».
VerÂschärfte SBK-RichtÂliÂnen
Die MediÂenÂmitÂteilung der beiÂden Bistümer St. Gallen und Basel erschien im Anschluss an die InforÂmaÂtion der SchweizÂer BischofÂskonÂferenz (SBK) nach deren jüngÂster VolÂlverÂsammÂlung. Die SBK hatÂte sich von ihrem VorÂsitzenÂden
Felix Gmür über den Anti-MissÂbrauchsÂgipfel in Rom informieren lassen und zudem das
Inkraftreten der VerÂschärften RichtlinÂien der SBK zu sexÂuellen ÜberÂgrifÂfÂen per 1. März 2019 bekanÂntÂgegeben.
Zeichen für SchweizÂer Opfer
Der Anti-MissÂbrauchsÂgipfel in Rom war bereÂits im VorÂfeld sehr unterÂschiedlich beurteilt worÂden. EinÂerÂseits herrschte die HoffÂnung vor, es werde sich endlich etwas beweÂgen. AnderÂerÂseits warnÂten KirchenkenÂner vor zu hohen ErwartunÂgen. DifÂferenÂziert beschreibt die
Allianz «Es reicht» in einem Text, wo sie HandÂlungsÂbeÂdarf, aber auch posÂiÂtive Anfänge wahrnÂimmt.Nach dem Gipfel macht sich nun Ernüchterung breÂit, besonÂders bei OpferÂverÂbänÂden, die sich ein klarÂeres SchuldÂbekenÂntÂnis des PapÂstes in seinÂer Abschlussrede gewünÂscht hätÂten. Für SchweizÂer Opfer von MissÂbrauch durch Vertreter der Kirche gab es nun ein kleines Zeichen: Papst Franziskus empfÂing eine SchweizÂerin und einen SchweizÂer, die in ihrer KindÂheit Opfer von MissÂbrauch wurÂden, in
Rom zu einÂer Audienz.
BisÂtum Basel: SexÂueller ÜberÂgriff — was tun?BisÂtum St. Gallen: SexÂueller ÜberÂgriff — was tun?