Was zählt der Mensch, was zahlt der Mensch?

Was zählt der Mensch, was zahlt der Mensch?

Jährlich am zweit­en Sam­stag im Okto­ber wird der Welt Hos­piz und Pal­lia­tive Care Tag began­gen. Bere­its zum drit­ten Mal organ­isiert Pal­lia­tive Aar­gau im Odeon Brugg eine Filmvor­führung mit anschliessen­dem Podi­um und Apéro.Es ist eine beein­druck­ende SRF Doku­men­ta­tion, die am Sam­stag, 14. Okto­ber 2017, um 11.10 Uhr im Odeon zu sehen sein wird. «Puls vor Ort» aus dem Jahr 2015 begleit­et Ärzte und Ster­ben­skranke auf ihrem Weg mit der Pal­lia­tive Care. Der dreivier­tel­stündi­ge Film bietet einen umfassenden Blick auf die Pal­lia­tive Care. Er erk­lärt, was der Begriff genau meint, und welche Her­aus­forderun­gen die Pal­lia­tive Care zu meis­tern hat.

Finanzierung ist eine Herausforderung

Der Schw­er­punkt der Ver­anstal­tung von Pal­lia­tive Care im Odeon Brugg liegt dabei auf der Finanzierung der Pal­lia­tive Care. Dieter Her­mann, Geschäfts­führer Hos­piz Aar­gau, sagt: «Die Finanzierung von Pal­lia­tive Care Ver­sorgung sowohl im sta­tionären wie auch im ambu­lanten Bere­ich oder daheim ist eine Her­aus­forderung. Zwar haben wir beispiel­sweise für das sta­tionäre Hos­piz in Brugg oft eine gefüllte Warteliste, doch es ist und bleibt ein Ver­lust­geschäft. Anfra­gen beim Kan­ton für eine leis­tungs­gerechte Vergü­tung ver­liefen bish­er im Sande. Auch, weil im Departe­ment für Gesund­heit und Soziales (DGS) immer wieder Ansprech­part­ner ändern und all­ge­mein Hos­pize und deren Leis­tun­gen bish­er in der Geset­zt­ge­bung schlichtweg nicht vorge­se­hen sind.»

Podium: Vernetztes Diskutieren

Zum The­ma «Am Ende zählt der Men­sch – am Ende zahlt der Men­sch» disku­tieren im Anschluss an den Film Vertreter ver­schieden­er Dien­ste und Ein­rich­tun­gen, die mit dem The­ma Pal­lia­tive Care zu tun haben. Die Vielfalt der Teil­nehmerin­nen und Teil­nehmer auf dem Podi­um zeigt den Kern der Pal­lia­tive Care: Ver­net­zung.Es disku­tieren: Chris­tine Kader­li (Vizepräsi­dentin Pal­lia­tive Aar­gau), Chris­tine Huber (Lei­t­erin Spi­talpla­nung und –abrech­nung, DGS), Olga Hür­li­mann (Fach­spezial­istin Pflege ambu­lant, DGS), Thomas Peter­hans (Direk­tor Reuss­park Nieder­wil), Max Moor (Geschäfts­führer Spi­tex Ver­band Aar­gau), Dieter Her­mann (Geschäfts­führer Hos­piz Aar­gau), Gaby Fuchs (Pal­lia­tivmedi­ziner­in) und Andreas Zim­mer­mann (Seel­sorg­er, Begleit­di­enst Aar­gauer Lan­deskirchen). Mod­eriert wird das Podi­um von Stephan Rathgeb, Kor­re­spon­dent des SRF.

Unter freiem Himmel sterben

Dieter Her­mann sieht die Frage nach der Finanzierung der Pal­lia­tive Care einge­bet­tet in die Frage nach der Finanzierung des Alters all­ge­mein. «Wer in der Schweiz nicht lange genug aus­re­ichend etwas geleis­tet oder vorge­sorgt hat, der kann später tief fall­en. Ich denke, über die Finanzierung des Alters sollte man anders nach­denken, als man es bish­er tut und muss neue Wege find­en», ist Dieter Her­mann überzeugt.In Brugg sel­ber verän­dert er, was möglich ist um das Über­leben zu sich­ern und die Qual­ität für Bewohn­er und Ange­hörige auf einem möglichst ide­alen Stand zu hal­ten. So hat das Hos­piz ein weit­eres Zim­mer ein­richt­en kön­nen, weil noch Räume auf der­sel­ben Etage frei wur­den. Neu ist auch, dass das «Stübli» ver­legt wurde und einen Zugang zur begrün­ten Dachter­rasse hat. «Es gibt Stu­di­en, die zeigen, dass Men­schen draussen freier ster­ben kön­nen, weil sie sich im Angesicht des Him­mels gebor­gen fühlen», erzählt Dieter Her­mann.www.palliative-aargau.chWenn Sie hier klick­en, find­en Sie Ver­anstal­tun­gen zum Welthos­piz­tag in anderen Kan­to­nen.
Anne Burgmer
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