Voller Einsatz während 72 Stunden

Voller Einsatz während 72 Stunden

  • Am Son­ntagabend, 19. Jan­u­ar, ging das grösste Frei­willi­gen­pro­jekt der Schweiz, die «Aktion 72 Stun­den», zu Ende.
  • Seit dem Startschuss am Don­ner­stagabend hat­ten Jugendliche in der ganzen Schweiz gemein­nützige Pro­jek­te ver­wirk­licht.
  • Auch im Aar­gau waren über 1000 Teil­nehmer mit Elan an der Arbeit. Hor­i­zonte zeigt, was bei den Pro­jek­ten ent­standen ist.
Dass es nicht zwin­gend stres­sig sein muss, in 72 Stun­den ein nach­haltiges und gemein­nütziges Pro­jekt zu ver­wirk­lichen, zeigten die Blau­r­inglei­t­erin­nen der Schar St. Anton in Wet­tin­gen. Sie schlen­derten von Klei­der­stän­der zu Klei­der­stän­der, unter­hiel­ten sich am Kuchen­buf­fet und wirk­ten aus­ge­sprochen entspan­nt. «Mit dem Klei­der­tausch im Pfar­reisaal haben wir ein Pro­jekt umge­set­zt, an dem wir sel­ber Freude haben», ver­ri­et die ver­ant­wortliche Lei­t­erin Olivia Klein.

«Kleidertausch ist eine super Idee»

Die Organ­i­sa­tion des Klei­der­tauschs hielt der Blau­r­ing bewusst ein­fach: Wer Klei­der mit­bringt, hängt sie sel­ber an die Bügel und sortiert sie am richti­gen Ort ein. Aber egal, ob man aus­rang­ierte Klei­der mit­ge­bracht hat­te oder nicht, jed­er durfte von den Stän­dern mit­nehmen, was ihm gefiel. «Was übrig bleibt, geben wir in die Klei­der­samm­lung, das haben wir mit der Gemeinde organ­isiert», erk­lärte Olivia Klein­er. Zwei Blau­r­ing­mäd­chen tru­gen zufrieden ihre Taschen mit neuen Klei­dern nach Hause: «Wir find­en die Idee super! Man kann Neues auswählen, ohne viel dafür zu bezahlen», freuten sie sich. Am Kuchen­buf­fet waren sich Besucherin­nen einig: der Klei­der­tausch muss wieder­holt wer­den. Die Zeit Anfang Jan­u­ar sei dafür ide­al, so habe man zu Jahres­be­ginn eine Moti­va­tion, den Klei­der­schrank auszu­mis­ten. Auch die Pro­jek­tver­ant­wortliche Olivia Klein zog ein pos­i­tives Faz­it: «Eine Wieder­hol­ung kön­nte ich mir sehr gut vorstellen.»

Zwei wesentliche Neuerungen

Die von der Schweiz­erischen Arbeits­ge­mein­schaft der Jugend­ver­bände (SAJV) koor­dinierte «Aktion 72 Stun­den» fand vom 16. bis 19. Jan­u­ar statt. Die Idee dahin­ter ist bestechend ein­fach: Inner­halb von genau 72 Stun­den set­zen Jugend­grup­pen in der ganzen Schweiz eigene gemein­nützige und inno­v­a­tive Pro­jek­te um. Bei der diesjähri­gen Aus­gabe der «Aktion 72 Stun­den» gab es gegenüber früheren Jahren aber zwei wesentliche Änderun­gen. So fand die Aktion erst­mals im Win­ter statt. Zudem fokussierte das Frei­willi­gen­pro­jekt auf die 17 Ziele der «Agen­da 2030», mit der die UNO-Mit­glied­staat­en eine nach­haltige Entwick­lung in wirtschaftlich­er, sozialer und ökol­o­gis­ch­er Hin­sicht fördern wollen.

«Wittnau lebt!»

Auch die Jubla Wit­tnau war 72 Stun­den lang aktiv. Unter dem Mot­to «Wit­tnau lebt!« ver­wirk­lichte die Jung­wacht Blau­r­ing-Schar gle­ich mehrere Pro­jek­te. Am Sam­stag ver­bracht­en die Kinder und Jugendlichen den ganzen Tag im Wald. Am Mor­gen erneuerten sie zusam­men mit einem Forst­be­trieb die Feuer­stelle «Gislete», die jet­zt mit frischen Sitzbänken viel ein­laden­der daherkommt. Am Nach­mit­tag durften die Aktion­steil­nehmer mit dem Natur- und Vogelschutzvere­in zusam­men Nistkästen reini­gen und für den Früh­ling vor­bere­it­en. Jublaleit­er Björn Bischofs­berg­er blick­te am Son­ntagabend zufrieden auf die drei Tage zurück: «Ein voller Erfolg, die Aktion hat allen viel Spass gemacht.»

Exklusive Sitzgelegenheiten in Suhr und Buchs

Die Jugen­dar­beit Suhr-Buchs hat während der 72 Stun­den ein Pro­jekt mit dem Namen «BankArt» organ­isiert. In ver­schiede­nen Arbeitss­chicht­en sägten, häm­merten und schlif­f­en gegen zwanzig Jugendliche an Bänken aus Holz­palet­ten. Jugen­dar­bei­t­erin Mar­i­anne Mis­chler freute sich über die gelun­gene Aktion: «Die Jugendlichen hat­ten Spass und arbeit­eten super zusam­men. Zudem wur­den wir vom lokalen Gewerbe und Pri­vat­per­so­n­en unter­stützt.»  Zwei der selb­st­ge­baut­en Bänke ste­hen bere­its beim Spielplatz Gysi­mat­te. Die anderen wer­den im Laufe der näch­sten Woche verteilt.

Suppenküche in Aarau

Die Jubla Aarau kochte für den guten Zweck. Das ganze Woch­enende boten sie in zwei Sup­penküchen im Pfar­reizen­trum sowie in der Alt­stadt Suppe an. Die Ein­nah­men gehen nun an die Heil­sarmee, die Organ­i­sa­tion «Tis­chlein deck dich» sowie die «Schweiz­er Tafel». Dass die verkaufte Suppe aus Gemüse gekocht wurde, welch­es son­st im Abfall gelandet wäre, ist ein wichtiger Aspekt der Nach­haltigkeit.

Farbige Futterhäuschen für Vögel

Mit dem Bau von Fut­ter­häuschen für Vögel und andere fliegende Tiere arbeit­ete der Blau­r­ing St. Sebas­t­ian Wet­tin­gen unter anderem am UNO-Agen­da-Ziel «Nach­haltige Städte und Gemein­den». Aus leeren Tetra­pack­un­gen bastel­ten die Blau­r­ing­mäd­chen am Son­nta­gnach­mit­tag far­ben­fro­he Fut­ter­stellen.
Marie-Christine Andres Schürch
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