«Zur Ehre Gottes»  – 11. Begegnungsnacht in Wohlen

«Zur Ehre Gottes» – 11. Begegnungsnacht in Wohlen

  • Am Fre­itag, 16. März 2018, sind Jugendliche und Erwach­sene zur 11. «Nacht der Begeg­nun­gen – Nacht der Lichter» in Wohlen ein­ge­laden. Organ­isiert wird der Anlass im Auf­trag des Pas­toral­raums «Unteres Freiamt».
  • In zehn Ate­liers erzählen Per­sön­lichkeit­en aus ver­schiede­nen Lebens­bere­ichen aus ihrer Biogra­phie und von ihrem Glauben. 
 Ein ehe­ma­liger Bankräu­ber, ein Polizist, eine ehe­ma­lige Erotik-TV-Mod­er­a­torin, eine Frau, die furios ihr Leben im Roll­stuhl man­agt – das sind vier von zehn Men­schen, die in den Ate­liers aus ihrem Leben und von ihrem Glauben erzählen wer­den.

Alter des Publikums: 14 bis 99

Markus Leuteneg­ger, mit­tler­weile pen­sion­iert, erin­nert sich: «Im Jahr 2008 führte ich als Pas­toralas­sis­tent in Wohlen anlässlich des Jubiläums ‚200 Jahre Kirche St. Leon­hard‘ erst­mals diesen Anlass durch. Ich war damals im OK und machte die Anre­gung, einen beson­deren Anlass für die Kinder durchzuführen. Für die Jugendlichen organ­sierte ich die «Nacht der Begeg­nun­gen — Nacht der Lichter». Ab 2009 waren auch Erwach­sene ein­ge­laden. Mit­tler­weile bin ich pen­sion­iert und organ­isiere den Anlass im Auf­trag des Pas­toral­raums Unteres Freiamt». Das Pub­likum sei sehr durch­mis­cht, die Alterss­panne reiche von der 2. Ober­stufe, das heisst 14, 15 bis 99.Zwei der zur diesjähri­gen Nacht der Begeg­nun­gen — Nacht der Lichter ein­ge­lade­nen Per­so­n­en haben Hor­i­zonte mit Blick auf die Ver­anstal­tung einige Fra­gen beant­wortet.

Tina Schmidt: Zweifel als Angriff des Feindes

Tina Schmidt grün­dete unter dem Namen Venus das erste Erotik-TV-Mag­a­zin der Schweiz, organ­isierte Par­tys, Mod­en­schauen und arbeit­ete in der Redak­tion des Play­boy in München. Dann erlebte sie ihre Bekehrung, arbeit­ete bei Pfar­rer Sieber, studierte The­olo­gie. Heute ist sie ver­heiratet und arbeit­et beim Fontis-Ver­lag.Im Jahr 2011 erlebten Sie, so ste­ht es in einem Zeitungs­beitrag, Ihren «Moment der Erweck­ung»? Tina Schmidt: Es war vielle­icht nicht ein Moment der Erweck­ung, son­dern sicher­lich ein Prozess, der kumuliert im Jahr 2011 zu ein­er Bekehrung zu Jesus Chris­tus führte.Was ist der grösste Unter­schied zu Ihrem früheren Leben? Früher habe ich Frei­heit und Liebe in allen möglichen Din­gen in dieser Welt gesucht, bei Men­schen um Anerken­nung gerun­gen. Heute weiss ich, dass ich in erster Lin­ie Gott gefall­en möchte und nicht mehr anderen Men­schen. Ich glaube, dass die wahre Frei­heit in Jesus Chris­tus ist. Wir sind nicht als unab­hängige Wesen geschaf­fen, und so bleibt uns nur die Entschei­dung zwis­chen Abhängigkeit von unserem Schöpfer und damit ein­herge­hend Frei­heit von der Welt. Oder die Abhängigkeit von der Welt, die uns nicht erfüllt und ewig suchend lässt. Die Gewis­sheit, dass ich von Gott geliebt und anerkan­nt bin, gibt mir meine wahre Iden­tität und dadurch auch Sinn im Leben. Men­schliche Liebe ist dann ein Extra-Geschenk.Zweifeln Sie manch­mal? Ich habe nur ein­mal am Glauben gezweifelt, bevor ich mein Buch veröf­fentlicht  und ange­fan­gen habe, die gute Botschaft ver­mehrt und klar nach aussen zu tra­gen. Dies habe ich als Angriff des Fein­des deklar­i­ert, der nicht möchte, dass die Wahrheit ans Licht kommt und Men­schen mit Gott ver­söh­nt wer­den.Wie gehen Sie damit um? Ich konzen­triere mich dann auf die Ver­heis­sun­gen der Bibel, auf Schriften von Autoren, die das Chris­ten­tum ratio­nal erk­lären kön­nen (Fran­cis Scha­ef­fer, Vishal Man­gal­wa­di, Nicky Gum­bel und andere), auf inspiri­erende Predigten (Bil­ly Gra­ham) und beson­ders auf die vie­len Geschicht­en von Wun­dern, Heilun­gen und Lebensverän­derun­gen von Men­schen in meinem Umfeld.Was ist ihre Moti­va­tion bei der Nacht der Begeg­nun­gen mitzu­machen? Meine Moti­va­tion, bei der Nacht der Begeg­nun­gen mitzu­machen, ist es, dass ich diesen Anlass eine schöne Idee finde und das Konzept ansprechend. Ich bin begeis­tert, dass die katholis­che Kirche so einen Anlass durch­führt, und ich set­ze mich gerne für die Ein­heit unter Chris­ten ein. Ausser­dem hoffe ich natür­lich, dass ich Men­schen im Glauben stärken, erweck­en und inspiri­eren kann. Es ist mir eine Freude, ein lebendi­ges Zeug­nis der alles verän­dern­den Kraft Gottes zu sein, und ich tue es zu sein­er Ehre.

Max Meyer: Humanitärer Dienst statt Karriere

Auch Max J. Mey­er erlebte einen tief­greifend­en Lebenswan­del. Einst Man­ag­er und Gen­eraldirek­tor, erlebte er 1985 sein Schick­sal­s­jahr und ver­liess sein gewohntes Leben. Er stellte sich in den Dienst des Inter­na­tionalen Komi­tees des Roten Kreuzes (IKRK) und bereiste in human­itär­er Mis­sion die Krisen­ge­bi­ete der Welt.Was war für Sie der Aus­lös­er, sich von Ihrem Job als Man­ag­er und Geschäfts­führer zu ver­ab­schieden und als Delegiert­er für das IKRK Dienst zu tun? Max J. Mey­er: Das Jahr 1985 war das Schick­sal­s­jahr meines Lebens. Beru­flich kam es nach ein­er dynamis­chen Com­put­erzeit zu einem Burnout. Ich brauchte Ruhe! Doch im Erhol­ung­surlaub lan­dete ich dann in Öster­re­ich in ein­er Schneelaw­ine.  Ein Ret­tung­shub­schrauber (Sankt Christo­pherus) und die Ärzte im Spi­tal ret­teten mir mein Leben. Dann ver­starb meine Frau im Alter von 46 Jahren auf der Inten­sivs­ta­tion in meinen Armen. Ich bekam Herb­st­de­pres­sio­nen. Inner­halb ein­er Woche  ver­star­ben dann mein Vater und sein Brud­er!  — Das war in der Vor­wei­h­nacht­szeit. — Die Welt war für mich  zusam­menge­brochen. Ich wün­schte, nicht mehr leben zu müssen. Im Kan­ton­sspi­tal Baden erwachte ich auf der Inten­sivs­ta­tion nach einem miss­glück­ten Suizid­ver­such. —  Nah­toder­fahrung! Auch hier hat­te mir das Ärzteteam mein Leben gerettet.Was ist für Sie per­sön­lich der grösste Unter­schied zwis­chen diesen bei­den Lebenswel­ten? Der grösste Unter­schied beste­ht in den materiellen Zie­len. In der Wirtschaftswelt geht es um Geld, Umsatz, Gewinn, Lohn, Mark­t­be­herrschung.  Das Per­son­al ste­ht unter per­ma­nen­tem Leis­tungs­druck. Es geht um Kar­riere, Titel und Kaderzuge­hörigkeit. – Das bedeutet viel unnöti­gen Stress! Die Tätigkeit­en in ein­er human­itären Hil­f­sor­gan­i­sa­tion sind dage­gen für die ärm­sten Men­schen unter den Armen gedacht. HELFEN heisst für mich MACHEN!  Dazu brauchen wir die Intel­li­genz unseres Herzens. Let­ztlich geht es um Gottes Liebe für alle, von allen.Was ist Ihre Moti­va­tion, an der Nacht der Begeg­nun­gen mitzuwirken? Diese Lebenser­fahrun­gen mit anderen Men­schen zu teilen.
Anne Burgmer
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