Viele Talente beleben das Dorf
Zita Imhof (li) und Susanne Nabholz bilden zusammen mit Andrea Elmer (nicht auf dem Bild) den Vorstand der Frauengemeinschaft Rudolfstetten.
Bild: © Roger Wehrli

Viele Talente beleben das Dorf

Die Frauengemeinschaft Rudolfstetten bringt Leben ins Dorf und verbindet die Menschen

Der Vorstand der Frauengemeinschaft Rudolfstetten schafft es, immer wieder neue Leute für die Mitarbeit zu begeistern.

Tis­che deck­en und deko­ri­eren, Suppe kochen oder Schnitzel­bänke vor­tra­gen: Zita Imhof, Susanne Nab­holz und Andrea Elmer schaf­fen fast alles. Aber nicht alles allein.

Die drei Frauen bilden den Vor­stand der Frauenge­mein­schaft Rudolf­stet­ten. Bei der Organ­i­sa­tion der vie­len Anlässe kön­nen die drei Vor­stands­frauen auf die Hil­fe ihrer 130 Mit­glieder zählen.

Die Frauenge­mein­schaft Rudolf­stet­ten organ­isierte im Juni 2024 einen Line-Dance-Abend für alle auf dem Dorf­platz. | Foto: Roger Wehrli

Erfolgreiche Untergruppen

Die Frauenge­mein­schaft Rudolf­stet­ten hat vierzehn Unter­grup­pen, die je eigene ­Leitung­steams haben und selb­st­ständig funk­tion­ieren. So gibt es zum Beispiel das «Frauen­Wan­dern», die Kreativw­erk­statt oder den Besuchs­di­enst. «Früher habe ich gar nicht real­isiert, dass hin­ter all den Ange­boten die Frauenge­mein­schaft steckt», erin­nert sich Zita Imhof. Tat­säch­lich haben einige Unter­grup­pen solche Bekan­ntheit erlangt, dass sie als eigen­ständi­ge Insti­tu­tio­nen wahrgenom­men wer­den, wie etwa der Kinder­ar­tikel-­Sec­ond­hand­laden «Cal­imero», der zweimal in der Woche geöffnet hat, die monatlich stat­tfind­ende Tavola­ta oder der hal­b­jährliche Grat­is­flohmarkt.

Viele helfen gerne mit

Während viele andere Frauengemein­schaften über Mit­glieder­schwund und Über­al­terung kla­gen, stellen die Rudolf­stet­ter Frauen jedes Jahr um die 60 Anlässe und Tre­f­fen auf die Beine, an denen Men­schen jeden Alters und jed­er Kon­fes­sion teil­nehmen. Imhof und Nab­holz wirken seit drei Jahren im Vor­stand, Elmer ist seit März dabei. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich jün­gere Leute nicht gerne fest verpflicht­en lassen. «Doch jede Frau hat Tal­ente und Ideen, und die meis­ten helfen gerne», betont Nab­holz. Deshalb richtete der Vor­stand an der Gen­er­alver­samm­lung vor eine Jahr einen «Tal­ent­pool» ein. Die Mit­glieder kon­nten sich mit ihren Tal­en­ten in eine Liste ein­tra­gen. Sei­ther fra­gen die Vor­stands­frauen ihre Mit­glieder jew­eils für konkrete Ein­sätze und Auf­gaben an, die deren Inter­essen entsprechen und befris­tet sind. Das habe sich bewährt.

«Wir machen, was wir gerne tun»

Aus ihrer Erfahrung kön­nen Imhof und Nab­holz sagen: «Men­schen wollen gese­hen und gehört wer­den. Wir vom Vor­stand sind das Dach, aber die Wün­sche und Ideen kom­men von unseren Mit­gliedern. Wir schaf­fen den Rah­men, ver­mit­teln Kon­tak­te und geben Infos weit­er.» Auch per­sön­lich prof­i­tieren Imhof und Nab­holz von der Arbeit in der Frauenge­mein­schaft: «Wir machen, was wir gerne tun – Gast­ge­berin­nen sein, einen Anlass mit Liebe zum Detail vor­bere­it­en», sagen bei­de. Ganz wichtig ist ihnen das Net­zw­erk, das Gen­er­a­tio­nen von Vor­stands­frauen über die let­zten 63 Jahre aufge­baut haben. Beson­ders schätzen Imhof und Nab­holz die grosse Unter­stützung durch die Mitar­bei­t­en­den der Gemeinde und der Kirchge­meinde. Die Wertschätzung, die die Vor­stands­frauen seit­ens der Mit­glieder erfahren, motiviert die drei. «Es ist ein­fach schön, beim Einkaufen gegrüsst zu wer­den und einen Schwatz zu hal­ten», sagt Imhof, die wie Nab­holz aus einem anderen Kan­ton zuge­zo­gen ist. Dass Rudolf­stet­ten ein Dorf ist, wo etwas läuft, ist nicht zulet­zt das Ver­di­enst der Frauenge­mein­schaft.

Marie-Christine Andres Schürch
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