Stärke, was dich trägt
Bild: © Bistum Basel

Stärke, was dich trägt

«Es gibt heute eine alles durch­drin­gende Form der Gewalt […]: Aktivis­mus und Über­ar­beitung», schreibt Thomas Mer­ton. Was für ein Satz! Ger­ade wir, die wir Gutes (tun) wollen, ger­at­en leicht in einen Strudel der ständi­gen Ver­füg­barkeit, der Pro­jek­te und Erwartun­gen. Wir ren­nen, helfen, organ­isieren – und ver­lieren dabei oft das, was uns trägt: die innere Stille, das Gebet, die Verbindung zur Quelle.

Mer­ton nen­nt diese Hek­tik eine Form von Gewalt. Nicht gegen andere – son­dern gegen uns selb­st. Und schlim­mer noch: Sie zer­stört unsere Arbeit für den Frieden, für das Gute. Denn wer inner­lich zer­ris­sen ist, immer am Anschlag läuft, kann keinen Frieden stiften.

Wei­h­nacht­en erzählt uns von einem Gott, der nicht im Lärm kommt, son­dern in der Stille. Nicht im Getöse der Welt, son­dern in einem unschuldigen Kind. Stärken wir also, was uns trägt. Nicht, was uns antreibt oder aus­laugt. Son­dern das, was uns mit Gott verbindet. Was uns atmen lässt. Was uns erin­nert, wer wir sind. Geliebte Kinder Gottes.

Vielle­icht ist das heute unser wichtiger Wider­stand: Innehal­ten – hören – beten. Und aus dieser Tiefe her­aus han­deln. Nicht alles tun, son­dern das Richtige. Nicht aus­bren­nen, son­dern leucht­en (Mt 5,13–16).

Fro­he Wei­h­nacht­en und ein gutes Neues Jahr!

Felix Gmür
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