Prävention in sensiblen Zeiten
Sieglinde Kliemen, Präventionsbeauftragte im Bistum Basel, schreibt in ihrer Kolumne, dass die Haltung, die hinter dem Verhalten steht eine wichtige Rolle spielt. Darüber will sie in neuen Präventionskursen sprechen, die dazu beitragen sollen, die Kirche zu einem sicheren Ort zu machen.
Es ist der Ruf nach Sicherheit, der mich von allen Seiten ereilt. Die katholische Kirche soll ein sicherer Ort für alle sein. Die Prävention wird als grundlegend dafür erachtet. Das merke ich, wenn ich im Auftrag des Bistums Basel oder der Pastoralräume vor Ort Seminare zur Sensibilisierung halte. Kurse werden seit 2004 regelmässig und obligatorisch durchgeführt. Alleine in den letzten zwei Jahren waren es 93. Die Inhalte werden laufend und nach neuesten Erkenntnissen erweitert, sodass bei einer Wiederholung nicht nur das Vorgehen bei einer Intervention gefestigt wird, sondern auch die Auseinandersetzung neue Einsichten in der Reflexion ermöglicht.
Die Besprechbarkeit dieses sensiblen Themas im Team zu fördern und die Leitungspersonen in dieser Aufgabe zu stärken ist eine der wichtigsten Präventionsmassnahmen, die sich die Verantwortlichen vorgenommen und im Schutzkonzept festgeschrieben haben. Hinter jedem Verhalten steht eine Haltung, die dazu führt, wie man anderen Menschen begegnet. So werde ich neu einen Workshop für Leitungspersonen gestalten, der das Thema Haltung und Verhalten beleuchtet. Die Leitungspersonen werden anschliessend das Erlebte in ihren Pastoralräumen vor Ort mit ihren Teams aktiv und fortlaufend umsetzen. Es dient einem Kulturwandel in und für uns alle, für eine Kirche und eine Welt als sicherer Ort
Korrigendum am 25. September 2024
In der Kolumne «Prävention in sensiblen Zeiten» veröffentlicht am 16. September 2024, stand fälschlicherweise, dass die obligatorischen Präventionskurse seit 2016 durchgeführt werden. Tatsächlich gibt es Kurse in dieser Art seit 2004.
Wir entschuldigen uns für diesen Fehler und haben den ursprünglichen Artikel entsprechend korrigiert. Wir danken Lucia Hauser, die während 19 Jahren Ansprechperson für Missbrauchsfragen im Bistum Basel war, die uns auf diesen Fehler hingewiesen hat. Die Redaktion