Sie zie­hen aus, um Segen zu sein

Sie zie­hen aus, um Segen zu sein

In einem fei­er­li­chen Got­tes­dienst nahm Bischof Felix Gmür am Sonn­tag, 28. Mai, vier Theo­lo­gin­nen und einen Theo­lo­gen in den stän­di­gen Dienst des Bis­tums Basel auf. Die Insti­tu­tio-Fei­er in der Kir­che St. Johan­nes Evan­ge­list in Buchs bil­de­te den Abschluss des zwei­jäh­ri­gen Nach­di­plom­stu­di­ums «Berufs­ein­füh­rung». Doch der Bischof beton­te nicht den Schluss­punkt, son­dern den damit ver­bun­de­nen Aufbruch.Auto an Auto, auf­ge­reiht ent­lang der Quar­tier­stras­se. Som­mer­li­che Saxo­phon­klän­ge in der ange­nehm küh­len Kir­che, ein Gos­pel­chor, der für Gän­se­haut­mo­men­te sorg­te, und lücken­los besetz­te Bän­ke gaben der Insti­tu­tio-Fei­er den gebüh­ren­den fest­li­chen Rah­men. Ver­wand­te und Freun­de, Pfar­rei­an­ge­hö­ri­ge und Weg­be­glei­ter der vier Kan­di­da­tin­nen und des Kan­di­da­ten fei­er­ten das ein­ma­li­ge Ereig­nis mit. Ein­ma­lig, weil nur ein­mal im Jahr eine Ein­set­zungs­fei­er für das Bis­tum Basel statt­fin­det. Gemein­de­lei­ter Mar­co Hein­zer, Dia­kon Andre­as Stüd­li, Gene­ral­vi­kar Mar­kus Thü­rig, Elke Frei­tag,  die Aus­bil­dungs­lei­te­rin des Prie­ster­se­mi­nars St. Beat Luzern und der Regens des Bis­tums Basel, Tho­mas Ruck­stuhl, zele­brier­ten den Got­tes­dienst. Vier Frau­en und einen Mann stell­te Tho­mas Ruck­stuhl, als Regens für die Prie­ster­aus­bil­dung des Bis­tums ver­ant­wort­lich, zu Beginn des Got­tes­dien­stes als Kan­di­da­ten vor.

Vier Frau­en und ein Mann

Mit einem herz­haf­ten «Hier bin ich!» ant­wor­te­ten die fünf auf den Auf­ruf ihres Namens: Andrea Alle­mann-von Arx, tätig in Deren­din­gen und Lut­er­bach, Ange­la Bucher-Ada­mek von der Pfar­rei St. Fran­zis­kus in Kri­ens, Nico­le Mac­chia vom Pasto­ral­raum Regi­on Brugg-Win­disch, Fabi­an Schäub­le vom Pasto­ral­raum Dünn­ern­thal sowie Vero­ni­ka Scoz­za­fa­va, tätig in der Pfar­rei St. Johan­nes Evan­ge­list in Buchs. Sie alle haben das Theo­lo­gie­stu­di­um ent­we­der mit dem Master oder auf dem drit­ten Berufs­weg abge­schlos­sen und das zwei­jäh­ri­ge Nach­di­plom­stu­di­um Berufs­ein­füh­rung erfolg­reich absol­viert. Alle fünf ver­füg­ten aber auch über mehr­jäh­ri­ge Pra­xis in einer Pfar­rei. «Mulie­res pro­ba­tes», erprob­te Frau­en, nann­te der Regens zwei der Kan­di­da­tin­nen, die vor­her als Kate­che­tin­nen tätig gewe­sen sind.

Leu­te, die nach vor­ne schauen

Bischof Felix Gmür gefiel die Bibel­stel­le, wel­che die Kan­di­da­tin­nen aus­ge­wählt hat­ten. Im Buch Gene­sis, Kapi­tel zwölf, gibt Gott Abra­ham den Auf­trag, auf­zu­bre­chen und ins Land Kana­an zu zie­hen. Und Abra­ham, obwohl schon alt, gehorcht und wagt die Rei­se. Es erfül­le ihn mit Freu­de und Hoff­nung, dass hier und heu­te vier Frau­en und ein Mann nicht den Schluss­punkt ihrer Aus­bil­dung fei­er­ten, son­dern den Auf­bruch in die Zukunft, sag­te Bischof Felix Gmür. «Die Kir­che braucht Leu­te, die nach vor­ne schau­en.» Und pas­send zur Bibel­stel­le for­mu­lier­te er: «Die fünf gin­gen zur Kir­che in Buchs hin­aus, bra­chen auf und zogen fort.»

Ein auf­schluss­rei­ches Durcheinander

Auch der Text des Evan­ge­li­ums gab den ange­hen­den Pasto­ral­as­si­sten­tin­nen und –assi­sten­ten wert­vol­le Gedan­ken mit auf den Weg. Das Gebet Jesu in der Nacht sei­ner Aus­lie­fe­rung sei ein wenig «ein Durch­ein­an­der», bemerk­te Bischof Felix. Manch­mal spre­che Jesus in der Ich-Form, dann wie­der nicht. Wich­tig sei es, in der Zeit des Umbruchs oder eben Auf­bruchs, in der die Kir­che sich befin­de, nicht nur in der ersten Per­son zu den­ken und zu han­deln. Den­noch gel­te es auch, für sich sel­ber ein­zu­ste­hen und zu beten.

Gegen­sei­ti­ges Versprechen

Seit genau vier­zig Jah­ren wird die Auf­nah­me der Pasto­ral­as­si­sten­tin­nen und –assi­sten­ten in den stän­di­gen Dienst des Bis­tums Basel unter der Bezeich­nung Insti­tu­tio gefei­ert. Wäh­rend die Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten dem Bischof bei der Fei­er ihre Bereit­schaft erklä­ren, in den Dienst des Bis­tums Basel zu tre­ten und ihm Gehor­sam ver­spre­chen, ver­pflich­tet sich der Bischof sei­ner­seits, ihnen eine Auf­ga­be anzu­ver­trau­en, die ihren Fähig­kei­ten ent­spricht. «Und sie zogen aus, um Segen zu sein.» Der Gos­pel­chor «Spi­rit of Hope» gab der Hoff­nung und Freu­de über den Auf­bruch stimm­kräf­tig Aus­druck. Spä­ter am Abend leer­ten sich lang­sam zuerst der Apé­ro­platz vor der Kir­che, dann der Park­platz und schliess­lich die Stras­sen im Quar­tier rund um die Kirche. 
Marie-Christine Andres Schürch
mehr zum Autor
nach
soben