Rückhalt und Freiraum
Seit dem 1. September 2024 ist Karolina Herrlich Geschäftsführerin beim Nordwestschweizer Pfarrblatt «Lichtblick».
Bild: © Felix Wey

Rückhalt und Freiraum

Karolina Herrlich ist die Geschäftsführerin des Nordwestschweizer Pfarrblatts «Lichtblick». Im Interview blickt sie zurück auf ihr erstes Jahr.

Dass sie zum «Lichtblick» kam, war ein glücklicher Zufall. Doch die Zukunft des Pfarrblatts überlässt Geschäftsführerin Karolina Herrlich nicht dem Zufall, sondern arbeitet zusammen mit dem Vorstand, dem Redaktionsteam und den Pfarreien daran, dass das Pfarrblatt als ein positives Stück Kirche wahrgenommen wird.


Karoli­na, am 1. Sep­tem­ber 2024 hast du deine Stelle als Geschäfts­führerin beim Pfar­rblatt ange­treten. Was hat dich zum «Licht­blick» geführt?
Ein glück­lich­er Zufall! Eine Fre­undin, mit der ich vorher bei der Genossen­schaft Pfar­rei Heiliggeist zusam­mengear­beit­et hat­te, war Geschäfts­führerin bei neu gegrün­de­ten Pfar­rblatt «Licht­blick». Als sich für sie die Chance ergab, ein Hotel im Engadin zu übernehmen, rief sich mich an und fragte, ob ich Inter­esse an ihrer Stelle hätte. Nach dem ersten Gespräch war mir klar, dass die Stelle sehr span­nend ist. Mit dem zweit­en, ver­tieften Blick habe ich gemerkt, wie gut sie zu mir passt – und dass ich sie unbe­d­ingt antreten möchte.

War die Arbeit bei einem Pfar­rblatt für dich etwas völ­lig Neues?
Die Auf­gaben als Geschäft­slei­t­erin kan­nte ich von früheren Stellen. Ich war Lei­t­erin ein­er Basler Buch­hand­lung, machte danach einen Abstech­er ins Ver­lagswe­sen und war als Sales-Man­agerin für Büch­er aus dem Bere­ich Architek­tur in der Schweiz unter­wegs. Als unsere Kinder klein waren, arbeit­ete ich im Fam­i­lienun­ternehmen meines Schwa­gers als Finanzver­ant­wortliche mit. Zulet­zt war ich im kirch­lichen Bere­ich, bei der Genossen­schaft Pfar­rei Heiliggeist in Basel, tätig.
Weil ich gle­ichzeit­ig mit der 50-Prozent-­Geschäft­sleitungsstelle eine 30-Prozent-Stelle bei der Fam­i­lien- und Jugend­ber­atung Bir­seck antrat, war das für mich die Gele­gen­heit, meine Arbeitsweise zu über­denken und eine klare Tren­nung zwis­chen den bei­den Stellen zu machen.

Wie funk­tion­iert die Zusam­me­nar­beit auf der Geschäftsstelle?
Das interne Team aus Redak­torin­nen, Redak­tion­sas­sis­tentin­nen, Kor­rek­torin und mir als Geschäfts­führerin funk­tion­iert gut. Wir wis­sen gegen­seit­ig um unsere Mack­en und Qual­itäten. Mit unseren unter­schiedlichen Eigen­schaften bilden wir eine gute Mis­chung, aus der neue Ideen entste­hen. Es muss nicht immer har­monisch zu und herge­hen, wir sind nicht immer gle­ich­er Mei­n­ung, son­dern kom­men gemein­sam einen Schritt weit­er.

Wie würdest du dein erstes Jahr zusam­men­fassen?
Zuerst musste ich mir einen Überblick ver­schaf­fen. Das Pro­jekt «Licht­blick» lief bere­its, die Redak­tion und die Redak­tion­sas­sis­tenz funk­tion­ierte. Aber ich musste die Struk­tur und die ver­schiede­nen Gremien des Nord­westschweiz­er Pfar­rblatts ken­nen­ler­nen und den Überblick über die ver­schiede­nen Bere­iche – vom Lay­out­pro­gramm bis zum Postver­sand – gewin­nen. Ich merk­te: da ist viel Gestal­tungsspiel­raum, Vieles ist am Entste­hen. Vom Vor­stand spürte ich in diesem ersten Jahr guten Rück­halt, aber auch Freiraum, das Pfar­rblatt mit neuen Ideen voranzubrin­gen.

Der «Licht­blick» geht in sein zweites Jahr. Welche Her­aus­forderun­gen warten auf dich?
Das grosse The­ma des kom­menden Jahres und darüber hin­aus wird sein, die Abozahlen zu hal­ten. Die Kirchenaus­tritte wirken sich neg­a­tiv auf unsere Abozahlen aus. Zwar ist unser Ein­fluss als Pfar­rblatt beschränkt. Was wir bee­in­flussen kön­nen, ist die Kom­mu­nika­tion mit unseren Mit­gliedern. Einen ersten Schritt haben wir diesen Früh­ling mit ein­er Gesam­tum­frage bei allen Pfar­reien gemacht. Dabei haben wir ihre Wün­sche und Bedürfnisse aufgenom­men – wohl wis­send, dass wir nicht allen gerecht wer­den kön­nen, aber mit dem Anspruch, es immer wieder zu ver­suchen.

Marie-Christine Andres Schürch
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