Platz für Soziokultur im Pastoralraum Siggenthal

Platz für Soziokultur im Pastoralraum Siggenthal

  • Der Pas­toral­raum Siggen­thal hat die Fachver­ant­wor­tung für Diakonie, Soziales und Gemeinschafts­bildung mit zusät­zlichen Stel­len­prozen­ten neu organ­isiert.
  • Der Fokus liegt auf Soziokul­tur.
  • In diesem Bere­ich nimmt Brigitte Wyden Soziales und Gemein­schafts­bilden­des an die Hand und bringt Men­schen zusam­men.


Brigitte Wyden leit­et im Pas­toral­raum Siggen­thal seit drei Jahren den Bere­ich Soziokul­tur und erk­lärt gerne, was dieser Begriff alles bein­hal­tet: Soziales und Gemein­schafts­bilden­des zu fördern, gehört eben­so dazu, wie die Ver­net­zung voranzutreiben und dabei Men­schen und Grup­pen in der Pfar­rei, aber auch in Siggen­thal ken­nen­zuler­nen. Dort, wo Per­so­n­en und Grup­pen gemein­same Bedürfnisse haben, dort, wo es einen Kon­sens gibt, kann man gemein­sam etwas auf die Beine stellen.

Ein bunter Strauss an Veranstaltungen

Als Kon­tak­t­per­son und Präs­es zum Frauen­bund Ober­siggen­thal erfuhr Brigitte Wyden an ein­er Vor­standssitzung, dass der Frauen­bund vor dem Aus stand. Die Mit­glieder wur­den immer älter, die Vor­standsmit­glieder woll­ten ihre Ämter langsam abgeben und es fehlte an allen Eck­en und Enden. Brigitte Wyden begleit­ete den Frauen­bund Ober­siggen­thal bei der Pla­nung ein­er neuen Zukun­ft. So ent­stand ein bunter Strauss an Ver­anstal­tun­gen. [esf_wordpressimage id=47564 width=half float=right][/esf_wordpressimage]

Ein Höhep­unkt war der Anlass «FraueZEIT» im Jahr 2019 zum 100-Jahr-Jubiläum des Frauen­bunds. Das Pfar­rhaus Kirch­dorf in Ober­siggen­thal war an diesem Tag erfüllt von Kreativ­ität und Lebens­freude. Es gab Yoga, Poet­ry Slam, heilende Kräuter, inspiri­erende Ansprachen, Begeg­nun­gen und Gespräche. «Wenn der Frauen­bund so ist, trete ich gerne (wieder) ein!», sagten sich viele Frauen aus der Region. Der Frauen­bund kon­nte wieder wach­sen und sich langsam erneuern.

Die Alterss­panne der Mit­glieder umfasst nun 23 bis 92 Jahre. Mit­glieder und Vor­stand lancierten neue Aktiv­itäten wie die Klei­der­tauschbörse oder Gespräch­srun­den. Das Jahre­spro­gramm mit vie­len Ange­boten erscheint jährlich mit neuen Kursen und Ver­anstal­tun­gen. Zudem entwick­elte der Vor­stand eine eigene Web­site für den Frauen­bund.

Sie steht auch ans Mischpult

Die Frei­willi­ge­nar­beit macht es möglich, dass so viel Neues entste­hen kann. Wie ist es möglich, in so kurz­er Zeit eine Gruppe neu aufzustellen und neue Mit­glieder zu find­en? Kann Soziokul­tur zaubern? Brigitte Wyden lacht und meint dazu, dass es wenig mit Zauberei zu tun habe. Vielmehr sei ihre Inten­tion darauf gerichtet, zuzuhören, Bedürfnisse wahrzunehmen, Türen zu öff­nen und Verbindun­gen herzustellen. Wyden übt ihre Pro­fes­sion mit Herzblut und Sorgfalt aus und ist Teil des Ganzen. «Manch­mal braucht es den Impuls für einen ersten Schritt. Eine erste Sitzung, die ich ein­berufe. Einen run­den Tisch, an dem die Bedürfnisse aller Beteiligten gek­lärt wer­den kön­nen.»

Serie Diakonie: Soziokultur in Siggenthal

Die Fach­stelle Diakonie der Katholis­chen Lan­deskirche Aar­gau set­zt sich dafür ein, dass Sol­i­dar­ität in der Kirche gelebt und prak­tiziert wird. Mit ein­er Artikelserie zur Diakonie macht sie das diakonis­che Schaf­fen in der Kirche, in Vere­inen und sozialen Insti­tu­tio­nen sicht­bar. | www.kathaargau.ch/diakonie

Der Auf­trag von Brigitte Wyden umfasst viele ver­schiedene Pro­jek­te, mit ver­schiede­nen Inhal­ten und Ziel­grup­pen. Ihre Tätigkeit­en und Rollen sind daher sehr unter­schiedlich und für das Umfeld nicht immer ein­fach zu ver­ste­hen. Neb­st den vie­len Mod­er­a­tionsauf­gaben in Gesprächen trifft man Brigitte Wyden auch ein­mal am Licht­mis­ch­pult an. Die Ver­anstal­tung «Wiehnachtsspiel Unter­siggen­thal» wird seit 25 Jahren mit vie­len Kinder und einem riesi­gen Engage­ment auf die Bühne gebracht. Im let­zten Jahr stand das Pro­jekt aus ver­schiede­nen Grün­den auf der Kippe. Wyden set­zte sich auch hier tatkräftig ein, um das Kul­turgut «Wiehnachtsspiel» zu stützen. Sie erweit­erte den Kreis zu einem öku­menis­chen Pro­jekt, um die Finanzen zu sta­bil­isieren. «Es ist mir wichtig, dass gute Dinge wie dieses Wei­h­nachtsspiel erhal­ten bleiben. Und wenn jemand am Mis­ch­pult fehlt, dann ver­suche ich, dort einzus­prin­gen.»

Gemeinschaft ist zentral

Gefragt nach einem Wun­sch für die Zukun­ft, über­legt Wyden nicht lange: «Die Gemein­schaft ist zen­tral, und die Soziokul­tur hat einen Platz. Das gelingt und ist schön.» Der Zusam­men­halt, die Stärkung und Unter­stützung sind auch gegen innen, im Team und in den kirch­lichen Gremien wichtig. Den Fokus auf das zu leg­en, was gut­tut, was Freude macht, dort, wo Ressourcen vorhan­den sind und der Weg gemein­sam began­gen wer­den kann. «Da berufe ich gerne eine erste Sitzung ein.»

Marie-Christine Andres Schürch
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