
Demenz: Musik hellt dunkle Gedanken auf
- Klänge, die an posÂiÂtive autoÂbiÂografisÂche ErlebÂnisse geknüpft sind, könÂnen das WohlbefindÂen demenÂzkranker MenÂschen steigern.
- Der ReussÂpark in NiederÂwil hat sich an einÂer entsprechenÂden Studie, dem «MusikÂspiegel», beteiligt.
- Durch den EinÂsatz von Musik liessen sich in Einzelfällen sogÂar die MedikaÂmente reduzieren.
«Über den Wolken…», tönt es aus denn LautÂsprechÂern im ZimÂmer 5 vom ReussÂpark in NiederÂwil. Frau H., huscht sofort ein Lächeln über die LipÂpen. Klänge, welche an posÂiÂtive ErlebÂnisse von Früher geknüpft sind, könÂnen depresÂsive StimÂmungssÂchwankunÂgen von demenÂzkranken PatienÂten verÂringern. So auch bei Frau H. Die 87-Jährige, ist eine von 40 PatienÂten im ReussÂpark, welche in die InterÂvenÂtionÂsstudie «MusikÂspiegel», der UniÂverÂsität Zürich, inteÂgriÂert ist.
Weniger Medikamente nötig
Auch neuÂropsyÂchiÂaÂtrische SympÂtome wie Apathie oder Unruhe werÂden durch die Musik posÂiÂtiv beeÂinÂflusst. Das zeigen BeobachÂtunÂgen von PfleÂgenÂden und AngeÂhöriÂgen, sowie wisÂsenschaftlichen MitarÂbeiÂtÂenÂden, welche die Mimik und KörÂperÂsprache von an Demenz erkrankÂten MenÂschen, während den letÂzten vier Jahren analysiert haben. Ein MusikÂspiegel dient dazu, sich erkanÂnt und verÂstanden zu fühlen, Trost zu spenden, von Stress abzuÂlenken und ein Gefühl von GeborÂgenÂheit zu erzeuÂgen. «InsÂgeÂsamt bewähren sich MusikÂspiegel als einÂfache, kurze InterÂvenÂtion, um die StimÂmung demenÂzkranker BewohnerÂinÂnen und BewohnÂer posÂiÂtiv zu beeÂinÂflussen, resümiert CheÂfarzt Dr. med. René Kuhn und fügt an: «In Einzelfällen konÂnten wir durch den MusikÂspiegel sogÂar die Anzahl der MedikaÂmente reduzieren».
Projekt mit Zukunftsmusik
MomenÂtan wird der MusikÂspiegel auf neun WohnÂbereÂichen geführt. «Bei einiÂgen hat er als InterÂvenÂtionÂsÂmethÂode einen fesÂten Platz gefunÂden. Andere Pflegeteams sind am Erproben und Austesten des neuen InstruÂments», erkÂlärt Andreas Egger, LeitÂer GeronÂtopsyÂchiÂaÂtrie und ergänzt: «AufÂgrund der posÂiÂtivÂen ErgebÂnisse wenÂden wir den MusikÂspiegel auch nach StuÂdiÂenÂabÂschluss weitÂer an».


