Münsterjubiläum: Krypta unter der Vierung neu zugänglich

Münsterjubiläum: Krypta unter der Vierung neu zugänglich

Krypta unter der Vierung ist nun öffentlich zugänglich

1000 Jahre Basler Münster: Einblick in 1200 Jahre Baugeschichte

In der Vierungskryp­ta des Basler Mün­sters geht der Blick zurück bis ins Jahr 820: Nur hier sind Bau­reste aller Vorgänger­baut­en zu sehen. Eine vor kurzem eröffnete Archäol­o­gis­che Infor­ma­tion­sstelle gibt Auskun­ft über die Baugeschichte. Das 1019 gewei­hte Hein­richsmün­ster besass eine grosse, zweit­eilige Kryp­ta, beste­hend aus der Ostkryp­ta unter dem Chor und der West­kryp­ta unter der Vierung. Während die Chorkryp­ta schon länger jew­eils ausser­halb der Heizpe­ri­ode öffentlich zugänglich ist, ste­ht die Vierungskryp­ta erst seit kurzem dem Pub­likum offen.
In der medi­alen Insze­nierung haben auch Bis­chöfe ihren Auftritt. | © Reg­u­la Vogt-Kohler
Die Vierungskryp­ta, direkt unter dem Altar, wo sich die bei­den Kirchen­schiffe kreuzen, ist ein spezieller Ort. Nur hier gibt es Ein­blick in die Baugeschichte aller Vorgänger­baut­en des heuti­gen Mün­sters. In ein­er archäol­o­gis­chen Infor­ma­tion­sstelle erläutert die Archäol­o­gis­che Boden­forschung des Kan­tons Basel-Stadt mit ein­er medi­alen Insze­nierung, 3D-Rekon­struk­tio­nen und Fun­den aus den Bischof­s­gräbern die Baugeschichte der Kryp­ta und des Mün­sters vor Ort und bet­tet sie in den geschichtlichen Kon­text ein.Mit dem um 820 ent­stande­nen Hait­o­mün­ster, benan­nt nach Bischof Haito, wird die Baugeschichte des Basler Mün­sters erst­mals greif­bar. Dem karolingis­chen Bau fol­gte im 11. Jahrhun­dert das frühro­man­is­che Hein­richsmün­ster. Bere­its um 1200 wurde das Mün­ster neu gebaut. Die spätro­man­is­che Bischof­skirche ist noch weit­ge­hend erhal­ten und prägt das heutige Bild des Basler Wahrze­ichens. Der teil­weise Wieder­auf­bau nach dem Erd­beben von 1356 brachte gotis­che Ele­mente hinzu. Mit dem Anbrin­gen der ober­sten Kreuzblume auf dem Mar­tin­sturm am 23. Juli 1500 war der Bau abgeschlossen.Die Kryp­ta diente ursprünglich als spezieller Andacht­sraum, als Grab­stätte für Bis­chöfe und Auf­be­wahrung­sort für Reliquien. Nach der Ref­or­ma­tion ver­loren Krypten ihre Bedeu­tung. Sie wur­den unter anderem als Lager­räume genutzt oder, wie im Falle der Kryp­ta unter der Vierung, gar abge­brochen und zugeschüt­tet. Bei archäol­o­gis­chen Aus­grabun­gen wurde sie 1966 freigelegt, blieb aber für die Öffentlichkeit ver­schlossen.Die Infor­ma­tion­sstelle ist während den Öff­nungszeit­en des Basler Mün­sters frei zugänglich (jew­eils von Mitte Mai bis Mitte Okto­ber). In der Som­merzeit ist das Mün­ster wie fol­gt geöffnet: Mon­tag bis Fre­itag: 10.00–17.00 Uhr; Sam­stag: 10.00–16.00 Uhr; Sonn- und Feiertage: 11.30–17.00 Uhr.Reg­u­la Vogt-Kohler www.archaeologie.bs.ch; www.baslermuenster.ch
Regula Vogt-Kohler
mehr zum Autor
nach
soben