Konsum oder Selbstliebe?

Konsum oder Selbstliebe?

  • Mit dem gestri­gen Ascher­mittwoch begann die Fas­ten­zeit 2021 und damit auch wieder eine neue Serie von Hor­i­zonte-Broad­castim­pulsen.
  • Alle zwei bis drei Tage erhal­ten die Abon­nen­ten des Broad­casts nun eine Textnachricht mit Denkanstössen zur Fas­ten- und Osterzeit.
  • Dieses Mal liegt der Fokus auf dem The­menkreis von Schuld, Sühne und Verge­bung im Zeital­ter der grossen Ich­be­zo­gen­heit.

 

Auch diese Fas­ten- und Osterzeit wird eine beson­dere wer­den. Vor einem Jahr begann ein per­fides, weil sehr über­lebensstarkes Virus seinen Siegeszug rund um den Erd­ball. Schnell machte es sich zum unauswe­ich­lichen und meist­disku­tierten The­ma weltweit. Nach anfänglich starken Zeichen von Sol­i­dar­ität in der Bevölkerung, zeigten sich im Laufe des Jahres immer stärkere Symp­tome von Ablehnung, Wider­stand und Ego­is­mus im Zusam­men­hang mit den behördlichen Ver­suchen, der Lage Herr zu wer­den.

Die Sit­u­a­tion hat sich noch nicht gebessert. Die Men­schen sind es leid, jeden Tag wieder mit neuen Coro­n­afal­lzahlen, neuen Mass­nah­men, neuen Hor­rormel­dun­gen und vor allem mit neuen, mehr oder weniger sin­nvollen, The­o­rien kon­fron­tiert zu wer­den. Jed­er ver­sucht auf seine Art, mit all dem fer­tig zu wer­den. Der Stammtisch mit seinen sprich­wörtlichen Gesprächen hat sich in die sozialen Net­zw­erke der elek­tro­n­is­chen Medi­en ver­lagert. Neben vie­len infor­ma­tiv­en und damit hil­fre­ichen Beiträ­gen find­et sich auf Face­book, Twit­ter und Co. unsag­bar Hanebüch­enes. Ist es eigentlich sünd­haft, Aus­sagen zu machen, die andere Men­schen in Gefahr brin­gen, krank zu wer­den?

Einfache Fragen

Die Verun­sicherung und die Hil­flosigkeit viel­er Men­schen angesichts der laten­ten Gefahr, an Covid-19 zu erkranken, zeigte sich auch in den vie­len Reak­tio­nen auf die Impulse im Oster­broad­cast 2020 und noch mehr im Advents­broad­cast 2020. Gle­ichzeit­ig ver­mit­tel­ten diese What­sApp-Texte, begleit­et von passenden Bildern und Tönen, auch wieder einen gewis­sen Trost und die Möglichkeit, sich mit ganz ein­fachen und doch tief­schür­fend­en Fra­gen zum Men­sch- und Christ­sein in ein­er solchen Zeit auseinan­derzuset­zen.

Ger­ade in Krisen wie dieser, wenn Men­schen in der ersten Welt merken müssen, dass Wohl­stand kein Grun­drecht ist und Men­schen in der drit­ten Welt wieder ein­mal im Regen ste­hen, da zeigt es sich, dass das Wort Gottes für alle Men­schen da ist, allen Men­schen zugänglich ist und darauf aus­gerichtet, die Men­schen in der Not zusam­men­zuführen, um füreinan­der da zu sein. Ob man wohl eine Sünde bege­ht, wenn man sich diesem Ruf entzieht, obwohl man ihm, trotz Coro­na­mass­nah­men, sehr wohl fol­gen kön­nte?

Lieben wir uns?

Daran soll der Oster­broad­cast 2021 erin­nern. Die Fas­ten­zeit lädt ja von jeher alle Gläu­bi­gen dazu ein, sich mit dem eige­nen Ver­hal­ten zu beschäfti­gen. Entspricht dieses den Vor­gaben unseres Reli­gion­s­grün­ders? Lieben wir unseren Näch­sten wie uns selb­st? Lieben wir uns über­haupt oder sind wir ein­fach Ego­is­t­en, die Kon­sum­be­friedi­gung mit Selb­stliebe ver­wech­seln? Die leeren Regale während des ersten Lock­downs im ver­gan­genen Jahr sprachen dies­bezüglich ja Bände. Wer mit befre­it­er Seele die Aufer­ste­hung Christi feiern will, sollte sich in den 40 Tagen vorher ein paar Gedanken machen. Die Broad­castim­pulse kön­nen dazu vielle­icht anre­gen.

Wenn man von Sünde spricht, denken die meis­ten wohl sofort an Mord, Ehe­bruch, Lüge oder allen­falls Gottes­lästerung. Es gibt aber viele kleine Ver­fehlun­gen, Fall­stricke, die jeden Tag für uns aus­gelegt sind und die wir nur zu oft überse­hen. Eine abw­er­tende Bemerkung im Vor­beige­hen, ein Zigaret­ten­s­tum­mel, der auf der Strasse lan­det, ein Stück Brot, das wir weg­w­er­fen, Dinge, die wir aufkaufen, obwohl auch Andere sie benöti­gen oder ein Handy, ein Com­put­er, ein Auto, die entsorgt wer­den, weil uns das Nach­fol­ge­mod­ell ein­fach bess­er gefällt. Wo hören Selb­st­bes­tim­mung und Selb­st­be­loh­nung auf und wer­den zur Lebens­bedro­hung für unsere Näch­sten und für die Welt, die unser aller Zuhause ist?


Anmelden zum Broadcast

Für den Hor­i­zonte-Broad­cast kön­nen sich alle anmelden, die What­sApp auf ihrem Handy instal­liert haben. Und so geht’s: Spe­ich­ern Sie die Num­mer +41 77 487 76 91 unter dem Namen «Hor­i­zonte Aar­gau» in Ihren Kon­tak­ten ab. Senden Sie dann eine What­sApp-Nachricht – keine SMS! – mit dem Text «START Hor­i­zonte» und einem selb­stkreierten Benutzer­na­men (möglichst keine üblichen Vor- oder Nach­na­men, da es son­st zu Ver­dop­pelun­gen kommt) an diese Num­mer, und schon sind Sie dabei. Wer sich früher schon angemeldet hat, muss sich nicht wieder neu anmelden. Ohne offizielle Abmel­dung bleibt man im Verteil­er.


Christian Breitschmid
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