Jubla Schweiz gewinnt Herbert Haag Preis 2019

Jubla Schweiz gewinnt Herbert Haag Preis 2019

  • Die Her­bert Haag Stiftung zeich­net Per­so­n­en und Insti­tu­tio­nen aus, die sich durch freie Mei­n­ungsäusserung und mutiges Han­deln in der Chris­ten­heit exponieren
  • Der Her­bert Haag Preis 2019 geht an Jung­wacht Blau­r­ing Schweiz und an den Bund der Deutschen Katholis­chen Jugend.
  • Der Bun­de­spräs­es von Jung­wacht Blau­r­ing sagt klar: «Die Jubla ist Teil der Kirche und will aktiv mit­gestal­ten.»
 «Ohne Jugend hat Kirche keine Zukun­ft», schreibt die Her­bert Haag Stiftung in ihrer Medi­en­mit­teilung. Grund genug, die 30’000 Kinder und Jugendlichen, die sich im katholis­chen Jugend­ver­band Jung­wacht Blau­r­ing Schweiz engagieren, mit einem Preis zu ehren.

Jubla geht mutig voran

Der Her­bert Haag Preis 2019 geht an Jung­wacht Blau­r­ing Schweiz sowie an den BDKJ, den Bund der Deutschen Katholis­chen Jugend. «Ihre jugendliche, fröh­liche, lebens­be­ja­hende und weltof­fene Art ste­ht in Kon­trast zu gängi­gen Vorstel­lun­gen von Kirche. Junge Men­schen […] ler­nen, der Bedeu­tung des Evan­geli­ums für ihr Leben auf die Spur zu kom­men. So haben es bei­de Ver­bände nach inten­siv­en Diskus­sio­nen in ihren Leit­bildern ver­ankert und gehen damit […] mutig voran.», schreibt die Stiftung zu den bei­den Preisträgern.

Teil der katholischen Kirche

Jung­wacht Blau­r­ing – kurz Jubla – ver­ste­ht sich als Teil der katholis­chen Kirche und bringt dies vielfältig zum Aus­druck, auch wenn sich evan­ge­lis­che Chris­ten sowie anders- und unre­ligiöse Men­schen eben­falls dafür engagieren. Mit über 30’000 Mit­gliedern, 9‘000 ehre­namtlichen Leitungsper­so­n­en und 420 Orts­grup­pen bildet die Jubla den grössten katholis­chen Kinder- und Jugend­ver­band der Schweiz.

Der Preis passt

Valentin Beck, auf der nationalen Geschäftsstelle ver­ant­wortlich für den Bere­ich Glauben und Kirche und Bun­de­spräs­es von Jung­wacht Blau­r­ing Schweiz, find­et, die Ausze­ich­nung der Stiftung für Frei­heit in der Kirche passe gut zur Jubla: «Es ist schon seit Jahrzehn­ten klar, dass sich die Jubla die Frei­heit der Jugend nimmt, sich etwas lauter und pointiert­er zu äussern als andere kirch­liche Insti­tu­tio­nen.» Immer mit dem Ziel, Kirche aktiv mitzugestal­ten.

Selbstbewusstes Profil

Aus­geze­ich­net wird Jung­wacht Blau­r­ing für zwei ver­schiedene Aspek­te, wie Valentin Beck erk­lärt. Ein­er­seits anerken­nt die Stiftung den gesellschaftlichen Wert des «Kerngeschäfts», der sin­nvollen Freizeit­gestal­tung für Kinder und Jugendliche. Zum Zweit­en gilt der Preis dem muti­gen und der Real­ität angepassten neuen Leit­bild des Ver­ban­des. «Dieses Leit­bild und das gle­ichzeit­ig ver­ab­schiedete Hal­tungspa­pi­er ‚Glauben und Kirche’ gibt uns ein selb­st­be­wusstes Pro­fil», betont der Bun­de­spräs­es.

Sinnfragen am Lagerfeuer

Im Leit­bild von Jung­wacht Blau­r­ing kommt klar zum Aus­druck, dass sich der Ver­band als Teil der Kirche sieht. Valentin Beck führt aus: «Wir gehören zur Kirche und reden auf Augen­höhe mit. Wir haben ein eigenes Pro­fil, Glauben zu leben – oft weniger expliz­it und weniger ans Kirchenge­bäude gebun­den». Jede Schar hat einen Präs­es, welch­er das Scharnier zwis­chen der Kirche und den Jubla-Mit­gliedern bildet. Der oder die Präs­es – etwa eine Pas­toralas­sis­tentin, ein kirch­lich­er Jugen­dar­beit­er oder eine kirch­lich engagierte ehe­ma­lige Lei­t­erin – hat unter anderem die Auf­gabe, spir­ituell zu ani­mieren. Der Aus­tausch über Glaubens­fra­gen werde aber nicht einge­fordert, son­dern finde statt, wann es passt und man will. Bruno Dur­rer ist Kan­ton­spräs­es von Jung­wacht Blau­r­ing Kan­ton Aar­gau und weiss aus Erfahrung: «Abends am Lager­feuer kön­nen sich Gespräche über den Sinn des Lebens und die Reli­gion von sel­ber ergeben. Deshalb ist es schön, wenn der Präs­es im Som­mer­lager dabei ist.»

Nichtgläubige nicht ausschliessen

Die Jubla nimmt in Bezug auf den Glauben die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ernst. Dazu gehört, ihre religiösen Such­be­we­gun­gen zuzu­lassen sowie Nicht- und Ander­s­gläu­bige nicht auszuschliessen. Es soll drin liegen zu sagen: «Ich habe nichts mit Kirche am Hut, bin aber stolzes Jubla-Mit­glied.» Wichtig sei, Raum für Sin­n­fra­gen und Diskus­sio­nen über Spir­i­tu­al­ität und Glauben zu schaf­fen, erk­lärt Bruno Dur­rer.

Parallelen zum Bund der Deutschen Katholischen Jugend

Mit dem Bund der Deutschen Katholis­chen Jugend BDKJ hat die Her­bert Haag-Stiftung einen zweit­en Preisträger bes­timmt. Der BDKJ ist der Dachver­band von 17 katholis­chen Jugend­ver­bän­den und ver­tritt die Inter­essen von 660’000 Kindern, Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen in Deutsch­land. Valentin Beck sieht dur­chaus Gemein­samkeit­en in der Sit­u­a­tion der bei­den Ver­bände. Und auch mit dem Bun­de­spräs­es des BDKJ unter­hält er sich ab und zu am Tele­fon. Ger­ade im Vor­feld der Jugendsyn­ode in Rom vom kom­menden Okto­ber erar­beite man eine gemein­same Strate­gie, erk­lärt Valentin Beck.

Preisverleihung im März

Die Preisver­lei­hung find­et am 24. März 2019 in Luzern statt. «Die Preisver­lei­hung soll wenn möglich einen Jubla-Anstrich haben und anwe­senden ehre­namtlichen Leitungsper­so­n­en die ver­di­ente Wertschätzung geben.» Wie das Preis­geld von 15’000 Franken einge­set­zt wird, entschei­det der Vor­stand der Jubla Schweiz in ein­er der näch­sten Sitzun­gen. 
Marie-Christine Andres Schürch
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