Islam: Sufismus
Bild: © Gen Atem / Mirjam Bossard, courtesy of the artists

Islam: Sufismus

Als im mit­te­lal­ter­lichen Per­sien die Geset­zlichkeit im Islam immer aus­geprägter wurde, ent­stand als Gegen­be­we­gung eine mys­tis­che Strö­mung. Diese leit­et dazu an, Gott unmit­tel­bar zu erleben, im Rah­men von spir­ituellen Übun­gen, zu denen Gebetsmed­i­ta­tio­nen eben­so gehören wie Musik und Tanz. Sufis­mus nen­nt sich die islamis­che Mys­tik, gelebt wird sie in Sufi-Gemein­schaften, zu denen im heuti­gen Iran Men­schen aus allen Schicht­en und Berufen gehören. Es gibt sie etwa auch in der Türkei, den USA und der Schweiz. In manchen Orden wer­den die Ange­höri­gen Der­wis­che genan­nt. Sie sind bekan­nt für ihre rit­uellen Tänze, bei denen sie sich um sich selb­st drehen, ihre Gewän­der wirbeln lassen und in spir­ituelle Versenkung ger­at­en.

Die Mys­tik hat weit über den Sufis­mus hin­aus die per­sis­che Philoso­phie und Lit­er­atur bee­in­flusst. Ein bedeu­ten­der Sufi-Denker war im 13. Jahrhun­dert der Dichter Jalalud­din Rumi. Er fasste das Wesen der Mys­tik zusam­men: «Die Seele des Gebets ist das Aufge­hen des Selb­st in Gott.» Bis heute wird Rumi in vie­len Sprachen gele­sen, in den USA gehört er zu den meistverkauften Dichtern.

Redaktion Lichtblick
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