
Buddhismus: Zen
Per se mystisch ist der Buddhismus. In dieser Religion geht es nicht darum, eine Gottheit zu verehren und nach deren Geboten zu leben. Sondern um Erlösung durch eigenes Bemühen mit dem Ziel, sich von den Begierden des Lebens zu befreien und aus dem leidvollen Rad der Wiedergeburt auszubrechen. Eines der Mittel ist die Meditation: Die geistige Versenkung soll tiefere Einsichten in die Mechanismen der Welt und geistige Gelassenheit bewirken.
Um das Jahr 500 n. Chr. herum entwickelte der Wandermönch Bodhidharma in China die Schule des Chan-Buddhismus. In dieser Lehre sind die meditative Selbstbetrachtung, aber auch die körperliche Ertüchtigung zum Erlangen von Erleuchtung zentral. In Japan entstand später eine eigene Ausprägung des Chan: der Zen-Buddhismus mit seiner heute auch im Westen praktizierten Sitzmeditation. Zen beeinflusste die japanische Kultur stark und führte zu spezifischen Künsten wie Schwertkampf, Bogenschiessen, Kalligrafie und Teezeremonie. Bodhidharma, der Schöpfer und erste Patriarch des Zen, gilt der Legende nach auch als Erfinder der asiatischen Teekultur. heb



