Doppelter Grund zum Feiern

Rund achtzig Men­schen, Ver­ant­wortliche und vor allem Frei­willige, die das Pro­jekt «Weg­be­gleitung» in den vier Pilotp­far­reien Brugg, Dür­renäsch, Mellin­gen und Schöft­land, mit­ge­tra­gen und gestal­tet haben, trafen sich bei strahlen­dem Son­nen­schein in Schöft­land, um zu feiern. Ein fein­er Znacht und Impro­vi­sa­tion­sthe­ater zu den Erfahrun­gen der Weg­be­gleit­er run­de­ten den Abend ab, der Abschluss und Auf­bruch zugle­ich war. Moni­ka Lüsch­er, Pro­jek­tver­ant­wortliche in Schöft­land, strahlte sichtlich über den Erfolg und die Gästeschar. Luc Hum­bel, Präsi­dent des Kirchen­rats der Römisch-Katholis­chen Lan­deskirche sagte in seinem Gruss­wort, es gebe einen dop­pel­ten Grund zum Feiern: Das Ende der erfol­gre­ichen Pilot­phase und den Beginn des fes­ten Ange­bots. Die Weg­be­gleitung stelle eine Kernkom­pe­tenz der Kirche dar und es sei wün­schenswert, dass weit­ere Pfar­reien in das Ange­bot ein­steigen. In eine ähn­liche Rich­tung äusserte sich auch Christoph Weber-Berg, Kirchen­rat­spräsi­dent der Reformierten Lan­deskirche: «Pilot­phase heisst, es gibt Men­schen, die sich ins Cock­pit set­zen. Es ist zu hof­fen, dass nun noch mehr Frei­willige ins Cock­pit klet­tern und den Flugschein machen, damit sich das Ange­bot im Aar­gau weit­er etabliert.»

Hürden am Beginn, Vertrauen in die Zukunft

Chris­t­ian Härtli, Sozial­diakon der Reformierten Lan­deskirche, erzählte beson­ders von den Hür­den zu Beginn. Es sei stark­er Aus­tausch mit schon beste­hen­den Weg­be­gleitun­gen, zum Beispiel in Basel-Stadt, betrieben wor­den. Unmen­gen von Doku­menten und Konzepten seien gewälzt, angepasst und schliesslich ver­ab­schiedet wor­den. «Danach kam die Frage auf, ob wir denn genü­gend Frei­willige und Hil­fe­suchende find­en. Da wur­den unsere Erwartun­gen deut­lich über­stiegen. Wir hat­ten im ersten hal­ben Jahr mehr Anfra­gen und Begleitun­gen, als Basel-Stadt in einem Jahr», zog er den Ver­gle­ich. Markus Schmid, Leit­er der Fach­stelle Diakonie der Car­i­tas Aar­gau, warf den Blick in die Zukun­ft: «Wir haben mit dem Pro­jekt Weg­be­gleitung eine Form zeit­gemäss­er Frei­willi­ge­nar­beit. Die Frei­willi­gen kön­nen aussteigen oder pausieren, um später wieder einzusteigen. Durch die Zielvere­in­barung mit den einzel­nen Klien­ten, die zeitliche Begren­zung der Begleitun­gen, die fach­liche Betreu­ung durch die Ver­mit­tlungsstellen und die Fort­bil­dungs- und Super­vi­sion­s­möglichkeit­en haben die Frei­willi­gen ein hohes Mass an Mit- und Selb­st­bes­tim­mung. Die Frei­willi­ge­nar­beit ist nicht tot.»

Das Interesse ist da

Der Erfolg gibt dem Ange­bot recht: bere­its haben weit­ere Gemein­den im Aar­gau Inter­esse angemeldet und sind im Gespräch mit den Ver­ant­wortlichen. Ein deut­lich­es Zeichen, dass Kirche nicht nur am Son­ntag und im Kirchge­bäude stat­tfind­et, son­dern auch unter der Woche und mit­ten im Leben einen Platz hat.
Redaktion Lichtblick
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