«Die Tanten» erhalten den AKF-Frauenpreis

«Die Tanten» erhalten den AKF-Frauenpreis

  • Jed­er braucht gele­gentlich eine Tante. Jemand, der an einen glaubt, Mut zus­pricht, einen Batzen zusteckt oder ein­fach zuhört. 
  • Genau das tut der Vere­in «Die Tan­ten». Er unter­stützt junge Men­schen in her­aus­fordern­den Lebenssi­t­u­a­tio­nen, gibt ihnen Stärkung und Rück­en­wind.
  • Für ihr Wirken erhal­ten «Die Tan­ten» am Fre­itag, 30. Okto­ber, den Frauen­preis des Aar­gauis­chen Katholis­chen Frauen­bunds AKF.

 

Tan­ten sind unkom­pliziert, Tan­ten sind ein­satzfreudig. So haben sich die bei­den Tan­ten Jose­fine Krumm und Susanne Bär­locher spon­tan zu einem Tre­f­fen per Online-Kon­ferenz bere­it erk­lärt.

Zwischen Stuhl und Bank

Die bei­den Tan­ten bilden zusam­men mit ihren rund 30 Mit-Tan­ten den Vere­in «Die Tan­ten», der junge Men­schen zwis­chen 18 und cir­ca 30 Jahren in her­aus­fordern­den Sit­u­a­tio­nen kurz und effizient unter­stützt. «In diesem Alter fällt man manch­mal zwis­chen Stuhl und Bank», weiss Jose­fine Krumm. Die Tan­ten helfen auf ganz ver­schiedene Arten: sie bezahlen eine Krankenkassen­prämie, schick­en ein Klei­der­paket, finanzieren ein Zug-Abo, laden zum Essen ein oder ver­helfen zu einem guten Tipp fürs Vorstel­lungs­ge­spräch. Das Geld für ihre guten Tat­en ver­di­enen sie auf kreative Weise sel­ber – mit Anlässen, Ausstel­lun­gen und dem Verkauf von Kun­st und Handw­erk. Jose­fine Krumm war von Anfang an dabei. Zusam­men mit Alice Lüps und Pia Stein­er grün­dete sie den Vere­in im Jahr 2014. Inspiri­ert für ihr Engage­ment wur­den die drei Grün­derin­nen von ihren eige­nen Tan­ten, die ihnen wichtige Weg­be­glei­t­erin­nen waren.

Nicht überschwänglich, aber handlungsfähig

«Wir sind aber – im Unter­schied zu unseren eige­nen Tan­ten – tem­poräre Lei­h­tan­ten», sagt Jose­fine Krumm, «Wir geben nur ein­mal eine Zuwen­dung, anderes kön­nen wir gar nicht leis­ten.» Susanne Bär­locher ergänzt: «Wir helfen nicht über­schwänglich, son­dern haben einen klaren Auf­trag. Die Leute ken­nen uns nicht, das macht es ihnen ein­fach­er, Hil­fe anzunehmen.» Die Tan­ten haben die vielbeschworene Sol­i­dar­ität prak­tisch herun­terge­brochen: «Wir sind hand­lungs­fähig!», sagt Jose­fine Krumm.

Mut zum Vorwärtsgehen

Die Hand­lungs­fähigkeit dürfte, zumin­d­est finanziell gese­hen, vor­läu­fig gesichert sein. Denn am Fre­itag darf der Vere­in «Die Tan­ten» den mit 20’000 Franken dotierten AKF-Frauen­preis ent­ge­gen­nehmen. In der Ein­ladung zur Preisver­lei­hung schreibt der Aar­gauis­che Katholis­che Frauen­bund: «Dank der Stärkung und dem Rück­en­wind, den ‚Die Tan­ten’ immer wieder, oft im Stillen und unsicht­bar, Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen schenken, kön­nen viele von ihnen einen muti­gen Schritt vor­wärts in ihre Zukun­ft wagen.»

Susanne Bär­locher und Jose­fine Krumm beto­nen bei­de: «Wir freuen uns sehr über die Ausze­ich­nung, es ist so angenehm, diesen Preis zu erhal­ten. Wir fühlten von Anfang an Wertschätzung von Seit­en des AKF.»

Lieblingstanten, charmant porträtiert

Für die Preisver­lei­hung hat der Vere­in bei seinen Mit­gliedern Lieblingstan­ten gesam­melt. Jew­eils ein Foto und ein kurz­er Satz zu der jew­eili­gen Frau auf A3-Papi­er ergibt ein char­mantes Porträt der Lieblingstante. Diese Lieblingstan­ten wer­den für die Preisver­lei­hung im Ein­gang der Kirche Peter und Paul aus­gestellt.

Alle Beteiligten hof­fen, dass die Preisver­lei­hung trotz strenger Coro­na­mass­nah­men auf irgen­deine Art stat­tfind­en kann. Vroni Peter­hans, Präsi­dentin der AKF-Frauen­preis-Kom­mis­sion sagt: «Wenn immer möglich hal­ten wir eine Feier, angepasst an die dann beste­hen­den Coro­na-Vorschriften. Wir passen laufend an.» Tante Susanne Bär­locher beruhigt: «Wir Tan­ten sind sowieso spon­tan.»

 

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Marie-Christine Andres Schürch
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