Den Glauben erfolgreich ins Spiel gebracht

Den Glauben erfolgreich ins Spiel gebracht

Zwei Jahre nach sein­er Errich­tung lud der Pas­toral­raum «Region Aarau» am ver­gan­genen Son­ntag zum ersten Pas­toral­raum­tag. Nach einem Gottes­di­enst vor 500 Per­so­n­en im Zirkus Stey kon­nten die Anwe­senden hin­ter die Kulis­sen des Zirkuslebens schauen und die Nach­mit­tagsvorstel­lung geniessen.«Das Leben ist ein Zirkus», begrüsste Pas­toral­raum­leit­er Beat Nieder­berg­er namens aller anwe­senden Gemein­deleitun­gen die Gläu­bi­gen. Für ein­mal nicht in der Kirche, son­dern im Zirkuszelt. Dies anlässlich des ersten Pas­toral­raum­tags mit Zirkus­gottes­di­enst, Aktiv­itäten­pro­gramm und Besuch ein­er Zirkusvorstel­lung.

«Ein kinderfreundlicher Gottesdienst»

«Das Zusam­men­spiel der Artis­ten im Zirkus kann nur funk­tion­ieren, wenn sie einan­der blind ver­trauen und sich aufeinan­der ver­lassen kön­nen», führte Beat Nieder­berg­er weit­er aus. Insofern sei der Zirkus auch ein passendes Bild fürs Leben. «Ver­trauen ist das Baugerüst, das unser­er Leben zusam­men­hält», ergänzte die Suhrer Gemein­delei­t­erin Rita Wis­mann-Barat­to und sprach über den Zusam­men­hang von Ver­trauen und Glaube. Doch es blieb nicht bei der the­o­retis­chen Erörterung. Zur Freude nicht nur der Kindern und Jugendlichen illus­tri­erte Duo Paschenko das The­ma anhand ein­er kleinen Demon­stra­tion an den Stra­p­at­en — das sind in der Luftakro­batik ver­wen­dete Bän­der, die an der Decke des Zirkuszelts befes­tigt sind.Bei den gut 500 Besucherin­nern und Besuch­ern kam das Ange­bot gut an. «Ich finde es toll, dass es so etwas gibt», freute sich Mar­lene Dörig aus Rom­bach. «Der Zirkus zieht Leute an – auch solche, die nicht mehr in die Kirche gehen. Und es ist kinder­fre­undlich», meinte die Mut­ter dreier Kinder. Der Besuch eines katholis­chen Gottes­di­en­stes sei für ihren Nach­wuchs gewöhn­lich eine Geduld­sprobe, ver­ri­et sie. Auch Fam­i­lie Bonet­ti aus Aarau genoss den Anlass. «Wir find­en es toll, dass wir ein­ge­laden sind.» Dem vier­jähri­gen Aure­lio gefiel wie vie­len Kindern, dass im Gottes­di­enst Artis­ten auftreten durften.

Zirkus Stey ändert Tournee für die Kirche

Um möglichst viele Men­schen zum Besuch des Pas­toral­raum­tags motivieren zu kön­nen, hat­te sich das Pas­toral­raum-Leitung­steam etwas Beson­ders aus­gedacht. «Es war von vorn­here­in klar, dass man zwei Jahre nach der Errich­tung des Pas­toral­raums einen grossen Anlass für den gesamten Pas­toral­raum machen wollte», holte Adri­an Bolz­ern aus. Rasch sei die Idee aufgekom­men, ob nicht er als Zirkusp­far­rer seine Beziehun­gen spie­len lassen kön­nte, um einen Zirkustag zu ermöglichen.Und siehe da: Mit dem Zirkus Stey fand sich der passende Part­ner für das Vorhaben. «Die Fam­i­lie Stey hat für uns sog­ar ihren Tourneeplan abgeän­dert», erk­lärte Adri­an Bolz­ern. Für 15 000 Franken reservierte sodann der Pas­toral­raum «Region Aarau» den Zirkus Stey am 27. August exk­lu­siv für sich. Die Pauschale bein­hal­tete die Nutzung der Infra­struk­tur für den Gottes­di­enst sowie den kosten­losen Besuch der Vorstel­lung, wie Mar­tin Frick­er, der Kom­mu­nika­tionsver­ant­wortliche des Pas­toral­raums gegenüber Hor­i­zonte aufzeigte.

«Ziel ist es, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen»

Gerne aner­boten sich die Mit­glieder und Artis­ten der Zirkus­fam­i­lie Stey, zwis­chen Gottes­di­enst und Vorstel­lung den Men­schen einen Blick hin­ter die Kulis­sen zu gewähren. Die Zirkus­di­rek­toren Mar­tin und Rolf Stey stell­ten sich in einem Gespräch den Fra­gen der Anwe­senden, Artis­ten gaben Ein­blick in ihre Arbeit, die Kinder durften auf den Zirkusponys reit­en und sog­ar ein Zirkuswa­gen kon­nte aus­führlich besichtigt wer­den. Das Pas­toral­raumteam ergänzte das Ange­bot mit ver­schiede­nen Ange­boten«Der Pas­toral­raum­tag soll die Men­schen aus den ver­schiede­nen Pfar­reien im Pas­toral­raum einan­der näher brin­gen», erk­lärte Mar­tin Frick­er am Rande der Ver­anstal­tung. Dank solch­er Aktiv­itäten könne mit den Jahren ein Gemein­schafts­ge­fühl entste­hen. Pfar­reim­it­glieder, Mit­glieder von Kirchenpfle­gen, aber auch frei­willig Engagierte kön­nten einan­der in einem ungezwun­genen Rah­men begeg­nen und bess­er ken­nen ler­nen. Zudem bilde der Pas­toral­raum­tag dieses Jahr den Auf­takt für den Reli­gion­sun­ter­richt. In diesem Zusam­men­hang hat­ten Kinder und Jugendliche ver­schieden­er Reli­gion­sklassen unter anderem während des Gottes­di­en­stes alles für den anschliessenden Apéro und die Verpfle­gung vor­bere­it­et.

Führung mit dem Zirkusdirektor

Zirkusp­far­rer Adri­an Bolz­ern, der am Mor­gen noch für einen Gottes­di­enst an der «Chilbi« in Hägen­dorf im Ein­satz stand, traf gegen Mit­tag ein und half den Besucherin­nen und Besich­ern, sich in der Fülle des Ange­bots zurechtzufind­en. Viel Anklang fand die Führung von Zirkus-Seniordi­rek­tor Rolf Stey, der anhand anschaulich­er Beispiele aus dem Zirkusall­t­ag berichtete und schilderte, wie sich ein kleines Zirkus­fam­i­lienun­ternehmen in ein­er Zeit verän­derten Ansprüche und Freizei­tange­bote behauptet.
Andreas C. Müller
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