Bischof Felix segnet neue Tageschirurgie in Bethlehem
Bischof Felix Gmür segnet das neue Gebäude des Kinderspitals Bethlehem, in das 2026 die Tageschirurgie einziehen wird.
Bild: © Kinderhilfe Bethlehem

Bischof Felix segnet neue Tageschirurgie in Bethlehem

Bischof Felix Gmür, Protektor des Kinderspitals Bethlehem, segnete am 21.10. das entstehende Gebäude der neuen Tageschirurgie im Caritas Baby Hospital. Gemeinsam mit dem Präsidium und der Geschäftsleitung der Kinderhilfe Bethlehem feierte er eine Messe in der Spitalkapelle. Dort sprach er seinen Dank an alle Mitarbeitenden und an die vielen Spenderinnen und Spender aus, die dieses wichtige Projekt ermöglichen.

Auch wenn die Tageschirurgie erst im Früh­som­mer 2026 eröffnet wird, kon­nte der Bau bere­its gestern geseg­net wer­den. In sein­er Predigt hob Bischof Gmür her­vor, dass dieser «Besuch ein Zeichen der Sol­i­dar­ität mit der lokalen Bevölkerung und ins­beson­dere mit den Kindern Palästi­nas ist, die in den ver­gan­genen zwei Jahren unvorstell­bares Leid ertra­gen mussten.» Nach dem Gottes­di­enst begaben sich der Bischof, die Del­e­ga­tion der Kinder­hil­fe Beth­le­hem und die Fest­ge­meinde zur nahegele­ge­nen Baustelle der neuen Tageschirurgie. Dort seg­nete Bischof Gmür das Gebäude und bat um Schutz und Bei­s­tand für alle Kinder, die kün­ftig dort behan­delt wer­den.

Dringende Erweiterung der medizinischen Versorgung

Das Car­i­tas Baby Hos­pi­tal in Beth­le­hem ist das einzige auf Kin­der­medi­zin spezial­isierte Spi­tal im West­jor­dan­land. Seit über 70 Jahren ver­sorgt es jährlich zehn­tausende Kinder – unab­hängig von Reli­gion oder finanziellen Möglichkeit­en. Doch bis­lang fehlte eine eigene chirur­gis­che Abteilung: Notwendi­ge Ein­griffe mussten in Erwach­se­nen­spitälern oder wenig spezial­isierten Prax­en durchge­führt wer­den – ein Risiko für die kleinen Pati­entin­nen und Patien­ten und eine enorme Belas­tung für die Fam­i­lien.
Die Studie eines renom­mierten Beratung­sun­ternehmens bestätigte, dass etwa 20 Prozent aller Oper­a­tio­nen im West­jor­dan­land Kinder betr­e­f­fen, 65 Prozent davon ambu­lant. Es fehlt jedoch an spezial­isierten Ein­rich­tun­gen und Fach­per­son­al. Die Kinder­hil­fe Beth­le­hem reagierte: Im Novem­ber 2022 fiel der Grund­satzentscheid für den Bau ein­er Tageschirurgie. Nach einem inter­na­tionalen Architek­tur­wet­tbe­werb und inten­siv­er Pla­nung wurde das Pro­jekt trotz der anges­pan­nten Sicher­heit­slage und zahlre­ich­er Strassensper­run­gen pro­fes­sionell umge­set­zt. Bis Ende März 2025 war der Rohbau fer­tiggestellt und die Fas­sade mit Naturstein aus der Region verklei­det. Derzeit läuft der Innenaus­bau und medi­zinis­che Geräte wer­den beschafft.

Medizinische Versorgung, die ankommt

Die neue Tageschirurgie schliesst eine entschei­dende Lücke: Kün­ftig kön­nen jährlich hun­derte Kinder ambu­lant und kindgerecht operiert wer­den – etwa bei urol­o­gis­chen, orthopädis­chen oder HNO-Ein­grif­f­en. Die Vorteile dieser Inte­gra­tion ins beste­hende Spi­tal liegen auf der Hand: weniger Über­weisun­gen, weniger Trans­porte, gerin­geres Infek­tion­srisiko, bessere Nach­sorge und eine ver­traute Umge­bung. Ein Sozial­dienst sorgt zudem dafür, dass auch Kinder aus ärmeren Fam­i­lien Zugang erhal­ten.
Das chirur­gis­che Pflegeteam bere­it­et sich bere­its jet­zt inten­siv vor: Sechs Pflege­fach­per­so­n­en absolvierten in Irland eine Spezialaus­bil­dung in Peri­op­er­a­tiv-Medi­zin, um die kleinen Pati­entin­nen und Patien­ten opti­mal zu begleit­en. Dadurch lern­ten sie unter anderem, wie die kranken Kinder am besten auf einen Ein­griff vor­bere­it­et wer­den. Die Finanzierung des Pro­jek­ts – ins­ge­samt rund 8,4 Mil­lio­nen Franken – ist dank Spenden aus der Schweiz und Europa gesichert. Auch die Schweiz­er Direk­tion für Entwick­lung und Zusam­me­nar­beit (DEZA) unter­stützt Bau, Ausstat­tung und Betrieb.
«Es ist berührend zu sehen, wie aus ein­er Vision dank viel­er Spenderin­nen und Spender Real­ität wird», sagte Sibylle Hard­eg­ger, Präsi­dentin der Kinder­hil­fe Beth­le­hem, beim Besuch. «Was man gemein­sam schaf­fen kann, wenn man Kräfte bün­delt und eine gemein­same Vision hat, das sehen wir heute vor uns.»

Hoffnung für die Region

Mit dieser Erweiterung kann das Car­i­tas Baby Hos­pi­tal ab dem Früh­som­mer 2026 seinen Auf­trag zur medi­zinis­chen Ver­sorgung von Kindern noch bess­er erfüllen und einen Beitrag leis­ten, die lokale Fachkom­pe­tenz zu stärken und das Grun­drecht auf Gesund­heit zu sich­ern. «Wir beten, dass dieses neue Gebäude zu ein­er besseren Zukun­ft für alle Kinder in Palästi­na beiträgt», sagte Bischof Gmür zum Abschluss seines Besuchs.

Infos und Spenden

Kinder­hil­fe Beth­le­hem
IBAN CH17 0900 0000 6002 0004 7
www.kinderhilfe-bethlehem.ch

Der Vere­in Kinder­hil­fe Beth­le­hem mit Sitz in Luzern finanziert und betreibt das Kinder­spi­tal Beth­le­hem im West­jor­dan­land seit mehr als 60 Jahren. Zehn­tausende Kinder und Babys wer­den jährlich sta­tionär oder ambu­lant behan­delt. Die Eltern sind eng in den Heilung­sprozess ihrer Kinder einge­bun­den und das Spi­tal ver­fügt über einen gut aus­ge­baut­en Sozial­dienst. Das Kinder­spi­tal entwick­elt sich stets weit­er. Es unter­hält u.a. die einzige pädi­a­trische Inten­sivmedi­zin im West­jor­dan­land und bietet pädi­a­trische Sub­spezial­itäten an. Im Früh­som­mer 2026 ist die Eröff­nung ein­er Tageschirurgie geplant.
Das Spi­tal ist ganz unter lokaler Leitung und bietet 250 Mitar­bei­t­en­den ein Auskom­men. Es stärkt das palästi­nen­sis­che Gesund­heitswe­sen und ist führend bei der Aus­bil­dung von Ärztin­nen, Ärzten und Pfle­gen­den in der Kin­der­medi­zin. Nur dank Spenden kann das Kinder­spi­tal Beth­le­hem seine Auf­gaben erfüllen und Kinder­leben ret­ten.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter www.kinderhilfe-bethlehem.ch

Kathrin Salmon
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