
«Achtsames Aarau» heisst lauschen, schauen, erleben
- Heute DonÂnerÂstag, 19. August, sowie am SamÂstag, 21. August, wird in der Aarauer InnenÂstadt ein wahrhaft sinnlichÂes Fest der AchtÂsamkeit und der InkluÂsion geboten.
- Zum zweitÂen Mal verÂanstalÂtet die Römisch-KatholisÂche Kirche im AarÂgau die Aktion «AchtÂsames Aarau».
- Viele AngeÂbote rund um den InforÂmaÂtionÂsÂstand auf der IgelÂweid führen die BesuchÂer ganz prakÂtisch hin zu den TheÂmen der VerÂanstalÂtung.
InkluÂsion ist ein FachÂwort. FachÂwörter sind meisÂtens sehr sterÂil und berühren einen nicht. Dabei geht es gerÂade bei der InkluÂsion darum, andere MenÂschen zu berühren, einzuÂbinden, anzusÂprechen, aufzunehmen und sich ihnen gegenüber zu öffÂnen. InkluÂsion bedeutet, dass jedÂer MenÂsch ganz natürÂlich dazu gehört. Egal wie er aussieht, welche Sprache er spricht oder ob er eine BehinÂderung hat.
Bei der VerÂanstalÂtung «AchtÂsames Aarau» geht es genau darum, die MenÂschen darauf aufmerkÂsam zu machen, wo sie achtÂsamer mit sich und den MenÂschen um sie herum umgeÂhen könÂnen. Nur wenn diese gegenÂseitÂige AchtÂsamkeit gegeben ist, kann auch InkluÂsion gelinÂgen.
«Eins bedingt das andere»
[esf_wordpressimage id=33557 width=half float=right][/esf_wordpressimage]Die VerÂanstalÂtung «AchtÂsames Aarau», organÂisiert von den lanÂdeskirchÂlichen FachÂstellen «BilÂdung und PropÂstei» sowie «PasÂtoral bei MenÂschen mit BehinÂderung», lädt am 19. und 21. August in die Aarauer InnenÂstadt ein. Hier, rund um die IgelÂweid, dreht sich alles um die TheÂmen AchtÂsamkeit und InkluÂsion, ganz nach dem MotÂto der beiÂden VerÂanstalÂtungstage: «lauschen, schauen, erleben». Für Isabelle Deschler, LeiÂtÂerin der FachÂstelle PasÂtoral bei MenÂschen mit BehinÂderung, ist ganz klar: «InkluÂsion ohne AchtÂsamkeit, das geht gar nicht. BeiÂde bedinÂgen sich gegenÂseitÂig. Wo MenÂschen achtÂsam miteinanÂder umgeÂhen, ist TeilÂhabe für alle möglich. Da wird InkluÂsion gelebt.»​
Deschler freut sich sehr darüber, dass sie und die MitarÂbeiÂtÂerinÂnen ihrer FachÂstelle bei dieser zweitÂen DurchÂführung von «AchtÂsames Aarau», nach der PreÂmiere 2019 (HorÂiÂzonte hat darüber berichtet), von Anfang an mitÂplaÂnen durften: «So haben wir dafür gesorgt, dass schon der FlyÂer barÂriÂereÂfrei gestalÂtet wurde, das war mir sehr wichtig. EbenÂso der EinÂsatz unserÂer GebärÂdenÂdolÂmetscherin. Wir wollÂten, dass nicht nur einÂer, sonÂdern verÂschiedene ProÂgrammÂpunkÂte für GehörÂlose überÂsetÂzt werÂden. Um die BesuchÂer unserÂer AngeÂbote für andere RealÂitäten zu senÂsiÂbilÂisieren, stellen wir auch BlindÂenÂstöcke und RollÂstühÂle zur VerÂfüÂgung, damit sie einen Posten auch mal als ‹MenÂsch mit BehinÂderung› erleben könÂnen.»
Höhepunkt Podium
[esf_wordpressimage id=33558 width=half float=left][/esf_wordpressimage]Schon der AufÂtakt am 19. August, 18.30 bis 20.30 Uhr, im FoyÂer im Schloss, macht deutÂlich, worum es bei «AchtÂsames Aarau» geht. In einem PodiÂumsÂgeÂspräch «mit panÂtomimisÂchen ZwisÂchenbeÂmerkunÂgen» erzählen MenÂschen mit und ohne EinÂschränkunÂgen, welche BedeuÂtung AchtÂsamkeit in ihrem Leben hat. Auf dem PodiÂum unterÂhalÂten sich LinÂda Schärz, MitarÂbeiÂtÂerin EmpÂfang und MonÂtage im Arbeits- und WohnzenÂtrum KleindötÂtinÂgen, CorÂnelia Knuchel, MitarÂbeiÂtÂerin HörÂbeÂhinÂdertengeÂmeinde der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, HeiÂdy AnnelÂer, SozialÂdiakonin und PsyÂcholoÂgin der Reformierten KirchgeÂmeinde Baden und BernÂhard StapÂpel, SpiÂtalseelÂsorgÂer, KonÂtemÂplaÂtionÂslehrer und spirÂitueller LeitÂer der Via InteÂgralis. Für die «ZwisÂchenbeÂmerkunÂgen» sorgt der PanÂtomime Christoph Staerkle. Die VerÂanstalÂter freuen sich über eine vorgängige AnmelÂdung zum PodiÂum, entwedÂer teleÂphonisch unter 056 438 09 40 oder via Mail an .
«Das PodiÂumsÂgeÂspräch kann ich allen BesuchÂern ganz, ganz fest empfehlen», schwärmt Susanne Andrea Birke, die das ProÂjekt «AchtÂsames Aarau» vor zwei Jahren mit aus der Taufe gehoben und geleitÂet hat. «Schon 2019 war das PodiÂum ein total gelunÂgener Anlass. Darum macht es auch diesÂmal wieder den AufÂtakt.» Und dann folÂgt der SamÂstag mit seinen vieÂlen AngeÂboten. ZusamÂmen mit ihren KolÂleÂgen von der SteuerÂgruppe, Isabelle Deschler und BernÂhard LindÂner, hat Susanne Andrea Birke ein ProÂgramm zusamÂmengestellt, das lokal nicht mehr so weitläuÂfig ist wie 2019, aber inhaltlich desweÂgen um nichts weniger spanÂnend und vielschichtig.
Auch in Gebärdensprache
Beim PodiÂumsÂgeÂspräch wie auch bei einiÂgen AngeÂboten rund um die IgelÂweid am SamÂstag wird eine GebärÂdenÂdolÂmetscherin alles GesprochÂene für GehörÂlose überÂsetÂzen. So etwa beim Posten «VIP-Gespräche», wo man sich als UnbekanÂnte auf zwei Stühlen gegenüber sitzt, um miteinanÂder ins Gespräch zu komÂmen. Oder beim Rundgang «Bewusst sehen und lauschen», wo die BrunÂnen der AltÂstadt erkunÂdet werÂden. EbenÂso beim SkulpÂturenÂrundgang, unter dem Titel «Wenn Dinge sprechen». Auch die kurze EinÂführung in die chiÂneÂsisÂche MedÂiÂtaÂtionsÂform QiGong wird von der GebärÂdenÂdolÂmetscherin begleitÂet.
Alleine schon die VorÂbereÂitung des AnlassÂes hat den OrganÂisatoren neue ErkenÂntÂnisse gebracht: «Als wir das PodiÂumsÂgeÂspräch mit MenÂschen mit und ohne BehinÂderung vorÂbereÂitÂet haben», erzählt Isabelle Deschler, «habe ich gemerkt, wie sehr AchtÂsamkeit auch mit Langsamkeit zu tun hat. Wenn man sich auf diese Langsamkeit einÂlässt, ist das auch für einen selÂber ein riesen Gewinn.»
In fremden Schuhen gehen
Wer ein Gefühl dafür entwickÂeln will, was es bedeutet, mit einÂer BeeinÂträchÂtiÂgung an einem solchen Anlass teilzunehmen, darf sich vor Ort einen BlindÂenÂstock oder einen RollÂstuhl ausleiÂhen und erfährt dann, in fachkundiÂger Begleitung, wie sich die eigene AchtÂsamkeit veränÂdert – und die der anderen. Dazu verÂhelfen auch weitÂere AngeÂbote am SamÂstag wie «AchtÂsam bei dir, achtÂsam bei mir», eine kurze Anleitung zu AchtÂsamkeit in der BegegÂnung.
Auch «In fremÂden Schuhen gehen» oder «Stille Momente unter dem SomÂmerÂhimÂmel» sind darauf angelegt, das VerÂhältÂnis zu sich selbÂst und zu den MenÂschen um einen herum zu ergrünÂden. «AchtÂsames Aarau» lockt mit Musik («Lassen Sie sich von den KlänÂgen überÂraschen…»), KinderÂspieÂlen («Kannst du das? Ruhige Spiele, allein oder mit anderen zusamÂmen.»), Märchen für alle von 6 bis 99 («WillkomÂmen in der Welt der Märchen. Hören Sie zu und lassen Sie sich verzaÂubern.») oder auch Vogelkunde («Unter fachkundiÂger Führung beobachtÂen wir Vögel im Park, erfahren ihre Namen und EigeÂnarten.»). Den FlyÂer mit allen Orten, ZeitÂen und weitÂeren InforÂmaÂtioÂnen kann man sich unter www.achtsamesaarau.ch bequem herunÂterÂladen.


