Standort Kleindöttingen hat sich bewährt

Standort Kleindöttingen hat sich bewährt


An Pfin­g­sten 2020 wagte die Car­i­tas Aar­gau den Auf­bruch und eröffnete den Kirch­lichen Regionalen Sozial­dienst KRSD Zurz­i­bi­et. Sei­ther berat­en die Sozialar­bei­t­erin­nen Socor­ro Zim­mer­li und Sarah Groth im Pfar­reizen­trum St. Anto­nius in Kleindöt­tin­gen sozioökonomisch benachteiligte Men­schen auf Deutsch, Por­tugiesisch und Spanisch.

Modell prüfen


Der KRSD Zurz­i­bi­et ist dem KRSD Baden und Umge­bung angegliedert und läuft als Pilotver­such, damit die umliegen­den Pas­toral­räume das Mod­ell prüfen kön­nen. Die Pilotierung wird von ein­er Pro­jek­t­gruppe begleit­et und evaluiert. Darin vertreten sind die diakoniev­er­ant­wortlichen Seel­sor­gen­den und die Pas­toral­raum-Vor­stands-Präsi­den­ten.

Pfarreien können Wissen abholen


Die Kirch­lichen Regionalen Sozial­dien­ste sind zusät­zlich zur Pfar­rei-Seel­sorge eine wichtige Ergänzung der Diakonie im Aar­gau. Men­schen in Not wer­den kosten­los berat­en und bekom­men unkom­plizierte, prak­tis­che Unter­stützung. Mit den Kirch­lichen Sozial­dien­sten haben die Pfar­reien Fach­stellen zur Hand, wenn pro­fes­sionelle Sozialar­beit gefragt ist. Seel­sor­gende triagieren ein­er­seits hil­fs­bedürftige Men­schen an die Kirch­lichen Sozial­dien­ste, kön­nen aber auch unkom­pliziert sozialar­bei­t­er­isches Wis­sen abholen. Ergänzt wird das Ange­bot mit ver­schiede­nen Pfar­reipro­jek­ten wie dem Stadtrundgang «Voll_Unterschti» oder der Aktion «Eine Mil­lion Sterne». Neben dem pro­vi­sorischen KRSD Zurz­i­bi­et beste­hen an sieben Stan­dorten im Aar­gau fixe Kirch­liche Regionale Sozial­dien­st­stellen.

Verlängerung ist unbestritten


Zum Abschluss der ein­jähri­gen Pilot­phase des KRSD Zurz­i­bi­et ziehen die Ver­ant­wortlichen bei der Car­i­tas Aar­gau und den beteiligten Pas­toral­räu­men eine pos­i­tive Bilanz. Emil Inauen, Ver­ant­wortlich für die Kirch­lichen Regionalen Sozial­dien­ste bei der Car­i­tas Aar­gau, sagt: «Die Ver­längerung der Pilot­phase für ein weit­eres Jahr ist bei allen Beteiligten unbe­strit­ten.» Der Jahres­bericht hält fest: «Das kurze Faz­it aus KRSD- und Car­i­tas-Sicht sieht pos­i­tiv aus. Wir haben einen grossen Hil­fs­be­darf fest­gestellt, durften vie­len Men­schen helfen und den diakonis­chen Auf­trag erfüllen. Der Stan­dort in Kleindöt­tin­gen hat sich bewährt.»

Sofern die Pas­toral­räume zus­tim­men, läuft der Pilotver­such bis im Som­mer 2022 weit­er. Danach wird entsch­ieden, ob der KRSD Zurz­i­bi­et defin­i­tiv ein­gerichtet wird. Geografisch gese­hen, wäre kün­ftig auch die Beteili­gung des Pas­toral­raums Zurzach-Stu­den­land möglich und sin­nvoll.

Leistungsausweis


Kan­ton­sweit war die Aus­las­tung der Kirch­lichen Regionalen Sozial­dien­ste im Coro­na-Jahr 2020 so hoch wie nie vorher. Der Jahres­bericht zeigt auf, was der KRSD Zurz­i­bi­et im Jahr 2020 angepackt hat. Socor­ro Zim­mer­li, Sarah Groth und ihre Stel­lvertreterin Daniela Zuim leis­teten drei ver­schiedene For­men von Beratung. Eini­gen Klien­ten kon­nte bere­its mit ein­er Kurzber­atung weit­erge­holfen wer­den, mit anderen wurde über mehrere Sitzun­gen an der Verbesserung ihrer Prob­lem­lage gear­beit­et und ein Dossier erstellt. Dieses und let­ztes Jahr kam die Bear­beitung von Coro­na-Gesuchen hinzu.

Klienten mit vielen «Baustellen»


Ins­ge­samt führten die Sozialar­bei­t­erin­nen 82 Klien­ten­dossiers. Die Hälfte der Klien­ten stammt aus dem Pas­toral­raum Aare-Rhein, je ein Vier­tel aus den Pas­toral­räu­men Surb­tal-Würen­lin­gen und Zurzach-Stu­den­land. Inhaltlich wid­me­ten sich die Beratun­gen vor allem dem The­ma Schulden sowie Fra­gen zu Arbeit­srecht, Sozialver­sicherun­gen oder Zivil­recht. In zehn Prozent der Fälle ging es um soziale Iso­la­tion, Inte­gra­tions­fra­gen oder Häus­liche Gewalt.

Bei vie­len Klien­ten waren Mehrfach­be­las­tun­gen vorhan­den und Her­aus­forderun­gen an ver­schiede­nen «Baustellen» zu bewälti­gen.

Mehr Katholiken als erwartet

Bei der Analyse der Herkun­ft­slän­der und der Reli­gion­szuge­hörigkeit der unter­stützten Men­schen zeig sich ein bunt gemis­cht­es Bild. Viele armuts­be­trof­fene Men­schen haben einen Migra­tionsh­in­ter­grund. Als über­raschend hebt der Jahres­bericht die Aufteilung der Reli­gion­szuge­hörigkeit her­vor. Obwohl der KRSD allen Men­schen, unab­hängig von der Reli­gion­szuge­hörigkeit, offen ste­ht, zeigte sich, dass die Ver­ankerung in den Pas­toral­räu­men und bei Car­i­tas viele katholis­che Kli­entin­nen und Klien­ten anspricht: «Die Anzahl geht über die erwart­baren Bevölkerungs­grup­pen aus Ital­ien und Por­tu­gal hin­aus», heisst es im Berich

Marie-Christine Andres Schürch
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