Gebetswoche soll reiche Frucht tragen

Gebetswoche soll reiche Frucht tragen

  • Aktuell bege­hen christliche Gemein­schaften die Gebetswoche für die Ein­heit der Chris­ten. Sie dauert vom 18. bis 25. Jan­u­ar.
  • Vor­bere­it­et wird sie vom Päp­stlichen Rat zur Förderung der Ein­heit der Chris­ten und vom Öku­menis­chen Rat der Kirchen (ÖRK).
  • Die diesjähri­gen Texte für die Gebetswoche kom­men aus der Gemein­schaft Grand­champ im Kan­ton Neuen­burg.

Seit 1968 wird jährlich die Gebetswoche für die Ein­heit der Chris­ten durchge­führt. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1910 zurück. Vor­bere­it­et wird die Gebetswoche vom Päp­stlichen Rat zur Förderung der Ein­heit der Chris­ten und vom Öku­menis­chen Rat der Kirchen (ÖRK). In der Schweiz stellt die Arbeits­ge­mein­schaft christlich­er Kirchen in der Schweiz (AGCK) die Unter­la­gen zur Ver­fü­gung. Die AGCK organ­isiert gemein­same Aktio­nen und Pro­jek­te, die auf die Ein­heit der Christin­nen und Chris­ten zie­len.

Die Schwestern leben Ökumene

Jedes Jahr wer­den die Texte für die Gebetswoche für die Ein­heit der Chris­ten von ein­er anderen Region der Welt ver­fasst. Für 2021 wur­den die Unter­la­gen von der klöster­lichen Gemein­schaft Grand­champ im Kan­ton Neuen­burg vor­bere­it­et. Als Leit­wort hat die Gemein­schaft die Stelle aus dem Johan­ne­se­van­geli­um «Bleibt in mein­er Liebe und ihr werdet reiche Frucht tra­gen» (Joh 15,8–9) aus­gewählt.

Infos zur Gebetswoche

Infos rund um die Gebetswoche für die Ein­heit der Chris­ten sowie bib­lis­che Med­i­ta­tio­nen und Gebete zu allen acht Wochen­t­a­gen find­en Sie auf agck.ch. Ob Ihre Pfar­rei eben­falls Gebete zur Ein­heit der Chris­ten anbi­etet, erfahren Sie unter «Gottes­di­en­ste».

Die Arbeit des Öku­menis­chen Rates der Kirchen (ÖRK) nimmt einen wichti­gen Platz im Gebet von Grand­champ ein. Jeden Mon­tagabend beten die Schwest­ern mit den Für­bit­ten des öku­menis­chen Für­bit­tkalen­ders des ÖRK. Die Schwest­ern haben bere­its an mehreren ÖRK-Ver­samm­lun­gen teilgenom­men – in Van­cou­ver, Harare und Por­to Ale­gre.

Mehrere Jahre waren die Schwest­ern im Öku­menis­chen Insti­tut Bossey im Kan­ton Waadt präsent, ein­er kleinen Gemein­schaft des Gebets, der Gast­fre­und­schaft und der Fre­und­schaft in den Monat­en des Nachdiplom­studi­ums.

Klöster als Vorreiter einer ungeteilten Kirche

Dass die diesjähri­gen Impulse für die Gebetswoche aus ein­er klöster­lichen Gemein­schaft kom­men, hat einen tief­er­en Sinn – zumin­d­est wenn man sich an den 2010 ver­stor­be­nen römisch-katholis­chen The­olo­gen André Louf hält: «In ein­er ges­pal­te­nen Kirche bildet das Kloster instink­tiv das ‹Nie­mand­s­land des Geistes›. Das Kloster soll ein öku­menis­ches Land par excel­lence sein. Es kann schon jet­zt eine Art der Gemein­schaft bilden, die ander­swo nur in der Hoff­nung existiert. Wo auch immer es sein mag, ein Kloster gehört im Tief­sten nicht zur Ortho­dox­ie oder zum Katholizis­mus […]. Es ist jet­zt schon ein Zeichen der ungeteil­ten Kirche, zu der uns der Geist heute kraftvoll treibt.»

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Die Arbeits­ge­mein­schaft christlich­er Kirchen in der Schweiz – AGCK.CH – ist die einzige nationale öku­menis­che Plat­tform. Ökumene ist die Zusam­me­nar­beit von Christin­nen und Chris­ten, die zwar unter­schiedlichen the­ol­o­gis­chen Tra­di­tio­nen gehören, aber gemein­sam glauben, beten und das Evan­geli­um in Wort und Tat verkün­den wollen.

Die AGCK.CH ist assozi­iertes Mit­glied des Öku­menis­chen Rates der Kirchen in Genf und arbeit­et mit den Arbeits­ge­mein­schaften der christlichen Kirchen in Europa zusam­men (Nation­al Coun­cils of Church­es). Die AGCK Schweiz ist Mit­glied der Son­ntagsal­lianz, welche sich aus Kirchen, Gew­erkschaften, Frauenor­gan­i­sa­tio­nen, Parteien und der schweiz­erischen Fachge­sellschaft für Arbeitsmedi­zin zusam­menset­zt. Die Allianz kämpft für den Erhalt des arbeits­freien Son­ntags.

Charta Oecumenica

Die Absicht, inner­halb Europas öku­menisch zusam­men­zuar­beit­en, ist seit dem Jahr 2001 in der Char­ta Oec­u­meni­ca fest­ge­hal­ten. Alle Mit­glied­kirchen der AGCK haben die Char­ta Oec­u­meni­ca unterze­ich­net. Diese wurde im Jahr 2001 von der Kon­ferenz Europäis­ch­er Kirchen und dem Rat der Europäis­chen Bischof­skon­feren­zen ver­ab­schiedet.

Zur Kon­ferenz Europäis­ch­er Kirchen gehören die meis­ten ortho­dox­en, refor­ma­torischen, anglikanis­chen, freikirch­lichen und altkatholis­chen Kirchen in Europa. Im Rat der Europäis­chen Bischof­skon­feren­zen sind die römisch-katholis­chen Bischof­skon­feren­zen in Europa zusam­mengeschlossen. 

Marie-Christine Andres Schürch
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