Pflegende Angehörige – allein und am Ende ihrer Kräfte
Rechtzeitig Hilfe holen
Pflegende Angehörige – allein und am Ende ihrer Kräfte
Möglichst lange zu Hause bleiben: Das ist der WunÂsch der meisÂten älteren MenÂschen. Ohne die richtige HilÂfe geht das jedoch nicht, sonÂst sind die AngeÂhöriÂgen bald massÂlos überÂlastet. Sie tun gut daran, sich rechtzeitÂig zu informieren, verÂschiedene AngeÂbote für Pflege und BetreuÂung miteinanÂder zu verÂgleÂichen und das für sie Richtige zu wählen.Paula SchneiÂder* will ihren EheÂmann trotz zunehmender Pflegebedürftigkeit zu Hause behalÂten. In den letÂzten MonatÂen hat sich der ParkinÂson ihres Mannes verÂschlimÂmert – er ist mehrmals gestürzt und ist jetÂzt zeitweise verÂwirrt. Seine Frau hat Angst, ihn alleine zu lassen. Das EhepÂaar SchneiÂder ist seit über 40 Jahren verÂheiratet und lebt im eigeÂnen Haus in einÂer grösseren Gemeinde. Die SpiÂtex kommt täglich, doch das reicht nicht. Paula SchneiÂder organÂisiert deshalb eine Betreuerin aus OsteuÂropa.Eigentlich hätÂten ältere MenÂschen ein Anrecht auf eine ihren BedürfnisÂsen entsprechende BetreuÂung. So steÂht es in der VerÂfasÂsung, und so steÂht es in den AlterÂsleitÂbildern vielÂer GemeinÂden. Die RealÂität sieht jedoch anders aus: Wer nicht ins PflegeÂheim will, muss die BetreuÂung zu Hause selÂber organÂisieren und auch selÂber finanzieren. Die SpiÂtex-Pflege ist zwar von der Krankenkasse bezahlt. Aber das sind vielleÂicht zwei StunÂden pro Tag. Die restlichen 22 StunÂden sind Sache der AngeÂhöriÂgen. PartÂnerÂinÂnen und PartÂner, Töchter und Söhne leisÂten dabei viel – oft zu viel. Sie sind am Tag und in der Nacht verÂfügÂbar, sorÂgen für Haushalt, Pflege, BetreuÂung und SicherÂheit. Sie haben immer mehr das Gefühl, für alles alleine verÂantÂwortlich zu sein. Sie steÂhen in der Pflicht, gehen kaum aus dem Haus, die FreÂunde bleiben weg. Sie sind allein, überÂlastet und bald am Ende ihrer Kräfte.
Betreuung nicht in Eigenregie organisieren
Wer sich rechtzeitÂig HilÂfe holt, hat in dieser SitÂuÂaÂtion die besseren Karten. An AngeÂboten fehlt es nämÂlich nicht: neben der öffentlichen SpiÂtex gibt es auch priÂvate SpiÂtex-AnbiÂeter. Und in der 24-StunÂden-BetreuÂung gibt es heute in der Schweiz rund 80 AgenÂturen – bei dieser Flut von AnbiÂetern gibt es auch schwarze Schafe. Die HerÂausÂforderung besteÂht aber darin, das Richtige zu wählen. Und das bedeutet: gut, verÂfügÂbar und bezahlbar. Deshalb lohnt es sich, die AngeÂbote miteinanÂder zu verÂgleÂichen.Die meisÂten GemeinÂden haben heute eine FachÂstelle für das Alter. Dort gibt es unabÂhängige InforÂmaÂtioÂnen über die Pflege und BetreuÂung zu Hause. PfleÂgende AngeÂhörige sollÂten die BetreuÂung nicht in EigenÂregie organÂisieren. Denn die BetreuÂung älterÂer MenÂschen ist nicht eine PriÂvatÂsache, sonÂdern eine AufÂgabe der Gesellschaft.Paula SchneiÂder hat ihren AufÂtrag erfüllt: Ihr Mann konÂnte bis zuletÂzt zu Hause leben. Erst die allerÂletÂzten Tage verÂbrachte er im SpiÂtal. Darauf ist sie stolz. Aber sie hat einen hohen Preis bezahlt. Die stete Sorge, das AufÂsteÂhen in der Nacht, die alleinige VerÂantÂworÂtung für die Pflege und BetreuÂung haben ihre Spuren hinÂterÂlassen.
Das Angebot der Caritas
CarÂiÂtas Schweiz setÂzt BetreuerinÂnen aus OsteuÂropa unter fairen BedinÂgunÂgen bei älteren MenÂschen ein. Das CarÂiÂtas-ModÂell der 24-StunÂden-BetreuÂung legt nicht nur Wert auf die korÂrekÂte AnstelÂlung der BetreuerinÂnen und Betreuer, sonÂdern auch auf die UnterÂstützung und EntÂlasÂtung der pfleÂgenÂden AngeÂhöriÂgen.
Beat Vogel, LeitÂer CarÂiÂtas Care, CarÂiÂtas SchweizWeitÂere InforÂmaÂtioÂnen:
www.caritascare.ch