Ein Bund fürs Leben
Bild: © Marc A. Sporys/Unsplash

Ein Bund fürs Leben

Sommerzeit ist Hochzeitszeit. Viele Paare schliessen den Bund der Ehe während dieser Jahreszeit, weil sie bei warmen Temperaturen und oft gutem Wetter ein sommerliches Fest – vielleicht sogar im Freien – veranstalten können. Wart ihr auch schonmal bei einer Sommer-Hochzeit eingeladen? Aber was bedeutet das eigentlich genau, «den Bund der Ehe schliessen»? Was gehört da dazu, wenn sich ein Paar für eine kirchliche Hochzeit entscheidet?

Hochzeit auf katholisch

Neben der standesamtlichen Hochzeit im Rathaus möcht­en auch heute noch viele Paare kirch­lich heirat­en. Katho­likin­nen und Katho­liken glauben, dass die Liebe zwis­chen den bei­den, die heirat­en, ein Abbild der Liebe Gottes zu uns Men­schen ist. Deshalb möcht­en sie auch vor Gott ver­sprechen, dass sie ihr Leben miteinan­der ver­brin­gen und füreinan­der da sein wollen. Ausser­dem ver­sprechen sie, dass sie auch ihre Kinder im katholis­chen Glauben erziehen und anderen Men­schen ihren Glauben zeigen.
Unter den Sakra­menten ist die Ehe einzi­gar­tig, denn alle anderen Sakra­mente, Taufe, Ver­söh­nung, Fir­mung, Eucharistie, Priester­wei­he und Kranken­sal­bung wer­den von einem Geistlichen gespendet also einem Priester, Diakon oder Bischof. Das Sakra­ment der Ehe spenden sich die Braut­leute selb­st, durch das Ehev­er­sprechen. Das geben sie sich vor einem Priester oder Diakon und vor zwei Trauzeu­gen.

Bräuche Rund um die Hochzeit

Der Braut­strauss

Der Strauss soll in seinen Anfän­gen dafür gesorgt haben, dass die Braut nicht ohn­mächtig wird. Stellt euch das mal vor: Eine Kirche voller Men­schen, denen Hygien­eregeln noch nicht so bekan­nt waren, wie uns heute. Dazu eine Menge Weihrauch. Da kann einem schon­mal schwindelig wer­den. Der Strauss enthielt inten­siv duf­tende Kräuter, wie beispiel­weise Ros­marin, die belebend wirken und dadurch eine Ohn­macht ver­hin­dern soll­ten. In der Renais­sance entwick­elte sich der Braut­strauss dann zu einem Sta­tussym­bol, das heisst, an ihm kon­nte man erken­nen, wie reich die Eheleute waren.
Bis heute bekan­nt ist auch das Wer­fen des Braut­strauss­es. Die unver­heiratete Frau, die den von der Braut gewor­fe­nen Strauss fängt, wird als näch­stes heirat­en – so sagt es der Brauch.

Brautstrauss
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Blu­menkinder

Dieser Brauch stammt aus ein­er Zeit, in der in Europa das Chris­ten­tum noch nicht ver­bre­it­et war, näm­lich aus dem ger­man­is­chen Brauch­tum. Durch den Duft der Blüten, die die Kinder auf den Weg des Braut­paares streuen, soll­ten die Frucht­barkeits­göt­tin­nen ange­lockt wer­den, damit das Paar ein­mal viele Kinder bekommt. Um diesen Wun­sch zu unter­stre­ichen, wur­den auch Kinder zum Streuen der Blu­men aus­gewählt.

Brot und Salz

Es ist eine alte Tra­di­tion, dem Braut­paar zur Hochzeit Brot und Salz zu schenken. Diese bei­den Grund­nahrungsmit­tel sym­bol­isieren das zum Leben Notwendi­ge und sollen dem Paar Glück brin­gen, sodass es ihm nie an etwas fehlt. Brot ste­ht dabei beson­ders für finanzielle Sicher­heit, während Salz die Würze in der Beziehung darstellt. Dieser Brauch hat einen Bezug zur Bibel: An ver­schiede­nen Stellen wird ein «Salzbund» erwäh­nt. Salz hat kon­servierende Eigen­schaften und ein Salzbund ste­ht somit für eine beson­ders sta­bile Verbindung. Wer Salz schenkt, wün­scht dem Paar eine unzer­brech­liche Ehe.

Brot und Salz
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Leonie Wollensack
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