100 Tage Co-Leitung im ​PR Brugg-Windisch

100 Tage Co-Leitung im ​PR Brugg-Windisch

  • Joël Eschmann und Carsten Mum­bauer zeich­nen seit dem 15. August als Co-Leit­er gemein­sam ver­ant­wortlich für die Geschicke des Pas­toral­raums Brugg-Windisch.
  • Sie kon­nten die Ver­ant­wortlichen des Bis­tums und des Pas­toral­raums von der Zusam­me­nar­beit auf Augen­höhe überzeu­gen.
  • Zwei Fre­unde, eine Vision.

Joël Eschmann und Carsten Mum­bauer sind Fre­unde. Das ist wichtig und grundle­gend für alles, was hier im Fol­gen­den noch zu lesen ist. Bei­de sind erfahrene Seel­sorg­er, bei­de ken­nen sich von der Arbeit im Pas­toral­raum Region Bern. Eschmann war Vikar in Bern-West, Mum­bauer Pfar­reiseel­sorg­er in der Pfar­rei Dreifaltigkeit. Als die Stelle eines Pas­toral­raum­leit­ers für den Pas­toral­raum Brugg-Windisch aus­geschrieben wurde, kamen die zwei Fre­unde übere­in, dass sie sich gemein­sam für diese Stelle bewer­ben woll­ten.

Sie hat­ten Glück, denn nicht nur die Kirchge­mein­den im Pas­toral­raum Brugg-Windisch liessen sich auf das Wag­nis ein, die Leitungsver­ant­wor­tung auf zwei Paar Schul­tern zu verteilen, son­dern auch Bischof Felix und seine Per­son­al­abteilung sagten ja zu diesem Vorschlag. «Wir haben das alles im Voraus mit dem Bis­tum aus­führlich besprochen», erzählt Mum­bauer. «Zu diesem Gespräch wurde auch meine Frau ein­ge­laden, denn ohne ihre Zus­tim­mung und ihr Mit­tra­gen unseres Entschei­ds wäre das nicht gegan­gen.»

Ständig im Austausch

Natür­lich gibt es die soge­nan­nte «ausseror­dentliche Leitung» auch in anderen Pas­toral­räu­men. Dabei ste­ht, im Gegen­satz zur ordentlichen Leitung, nicht ein Priester als Pas­toral­raump­far­rer in der alleini­gen Ver­ant­wor­tung, son­dern ein Diakon oder Laien­the­ologe übern­immt die Pas­toral­raum­leitung, an dessen Seite ein Lei­t­en­der Priester dann primär für die Sakra­mente zuständig ist. «Die strik­te Tren­nung von sakra­men­talem und admin­is­tra­tivem Teil woll­ten wir von Anfang an ver­hin­dern», sagt Eschmann, «weil man diese Auf­gaben­bere­iche nicht ein­fach voneinan­der abkop­peln kann.»

Eschmann und Mum­bauer haben ein Organ­i­gramm erstellt und ihre Zuständigkeit­en klar geregelt. So ist auch für die mehr als 50 Mitar­beit­er, mit denen sie im Pas­toral­raum zusam­me­nar­beit­en, immer klar, wen sie bei welch­er Gele­gen­heit ansprechen müssen. Den­noch sind die Gren­zen fliessend, weil die bei­den Leit­er im ständi­gen Kon­takt sind, sich jeden Mittwoch, nach dem gemein­samen Mor­genge­bet, zu ein­er Zweier­sitzung und am Don­ner­stag dann zu ein­er Sitzung mit dem ganzen Seel­sor­geteam tre­f­fen. Ausser­dem sind sie gute Fre­unde. Da trinkt man auch gerne mal nach der Arbeit noch ein Feier­abend­bier, geht zusam­men essen oder trifft sich mit dem gemein­samen Fre­un­deskreis zu einem Spieleabend.

«Grüezi Herr Pfarrer!»

Obwohl die kirchen­rechtlichen Funk­tio­nen der bei­den Leitungsper­so­n­en klar definiert sind, führt der gemein­same Auftritt als Co-Leit­er auf Augen­höhe zu ein­er auf­fäl­li­gen Aussen­wahrnehmung bei den Gemein­demit­gliedern. So nen­nen einige von ihnen Joël Eschmann, den Lei­t­en­den Priester, «Herr Pfar­rer», und andere begrüssen Carsten Mum­bauer, den gewählten Gemein­deleit­er, mit genau dem­sel­ben Titel. Wenn das kein klares Zeichen dafür ist, dass die bei­den Pas­toral­raum­leit­er in ihren Gemein­den und bei den Men­schen in Brugg-Windisch angekom­men sind, dann müsste man die Seele der Volk­skirche neu definieren.

Die zwei Fre­unde und Arbeit­skol­le­gen fühlen sich wohl in der Region Brugg-Windisch. Sie erin­nern sich gerne an den her­zlichen Emp­fang, den man ihnen vor drei Monat­en bere­it­et hat. In der ersten Zeit ging es vor allem darum, die Men­schen und Gepflo­gen­heit­en vor Ort ken­nen­zuler­nen. Dabei staunten sie über die vie­len Grup­pierun­gen, die im Pas­toral­raum aktiv sind und freuten sich beson­ders darüber, dass mit rund 100 Min­is­tran­ten in den fünf Kirchen­zen­tren, den sehr engagierten Jublascharen von Windisch und dem Schenken­berg­er­tal und mit mehr als 80 Jugendlichen, die sich gemein­sam auf die Fir­mung 17+ vor­bere­it­en, auch die näch­ste Gen­er­a­tion im Pas­toral­raum aktiv und gut vertreten ist.

Christian Breitschmid
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