Ohne Computer droht die Armut

Ohne Computer droht die Armut

  • Woh­nungssuche, Stel­len­be­wer­bung, soziale Kon­tak­te: Immer mehr passiert online. Wer mit Com­put­ern nicht gut umge­hen kann, gerät zunehmend in Schwierigkeit­en.
  • Hor­i­zonte sprach mit Annick Grand von Car­i­tas Aar­gau, die mit neu lancierten Digi-Tre­ffs helfen will.
  • Voraus­sichtlich ab März (Achtung: Car­i­tas Aar­gau hat auf­grund der am Mittwoch, 13.1., erlasse­nen Schutz­mass­nah­men­ver­schär­fung den Start des Pro­jek­ts um einen Monat ver­schoben) engagieren sich an ver­schiede­nen Orten im Aar­gau Frei­willige dafür, dass in der zunehmenden Dig­i­tal­isierung unser­er Gesellschaft nicht noch mehr Men­schen den Anschluss ver­lieren.

Hier finden die Digi-Treffs statt

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KRSD Baden:
Bahn­hof­platz 1, 5400 Baden
jew­eils Don­ner­stag, 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr

KRSD Frick:
Ram­part 5, 5070 Frick
jew­eils am Don­ner­stag, 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr

KRSD Mutschellen-Reusstal:
Reisezen­trum Brem­garten, 1. Stock, Zürcher­strasse 10, 5620 Brem­garten
jew­eils am Mittwoch von 16 Uhr bis 18 Uhr

KRSD Aar­gau West (in der Region Zofin­gen find­et der Digi-Tre­ff in Zusam­me­nar­beit mit der Inte­gra­tions­fach­stelle Region Zofin­gen statt):
Kus­tor­ei, Niklaus-Thut-Platz 19, 4800 Zofin­gen
jew­eils am Don­ner­stag 16 Uhr bis 18 Uhr

Nota bene: Die Car­i­tas sucht noch Frei­willige, die bere­it wären, Nach­hil­fe in Sachen Online-All­t­ag zu geben. Inter­essierte melden sich direkt bei Annick Grand:

Frau Grand, Wie kam man darauf, einen Dig­itr­e­ff zu organ­isieren?
Annick Grand: Die Dig­i­tal­isierung hat durch die Coro­na-Krise einen grossen Schub erhal­ten und sie wird weit­er voran­schre­it­en. Dies führt dazu, dass für einen Teil der Bevölkerung die soziale Teil­habe immer schwieriger wird. Job-Bewer­bun­gen, Anmel­dun­gen für Sozialver­sicherun­gen, Stipen­di­en­anträge und die Woh­nungssuche laufen bere­its jet­zt haupt­säch­lich online. Men­schen ohne dig­i­tales Wis­sen sind hier von vorn­here­in benachteiligt.

​Und die Antwort der Car­i­tas?
Alle Mit­glieder ein­er Gesellschaft haben ein Anrecht auf Arbeit und soziale Teil­habe. Deshalb braucht es nieder­schwellige Ange­bote, die den Zugang zu dig­i­talem Wis­sen ermöglichen.

​Woran scheit­ert es denn meis­tens?
Zum Beispiel bei der Anmel­dung für die Indi­vidu­elle Prämien­ver­bil­li­gung, welche nur noch online ein­gere­icht wer­den kann. Oder bei der Online-Bewer­bung für eine Arbeitsstelle. Für Sozial­hil­feempfänger ist es zudem wichtig, dass sie ihre Kon­toauszüge online beziehen kön­nen, da Kosten entste­hen, wenn diese per Post ange­fordert wer­den. Und eine Woh­nung suchen ohne die Möglichkeit, dies online zu machen, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Was passiert im Digi-Tre­ff?
Der Digi-Tre­ff läuft so ab, dass ein oder zwei Frei­willige vor Ort sind und die Anliegen der Teil­nehmenden beant­worten. Das set­zt eine gewisse Offen­heit und Flex­i­bil­ität der Frei­willi­gen voraus. Es ist also kein Kurs, bei dem ein The­ma vorgegeben wird.

Was soll mit den neuen Digi-Tre­ffs erre­icht wer­den?
Wir möcht­en mit diesem Ange­bot zur Chan­cen­gle­ich­heit beitra­gen.

Welche Per­so­n­en haben Sie für das Ange­bot im Blick?
Die Ziel­gruppe ist sehr bre­it. Es sind alle Men­schen willkom­men, die Unter­stützung bei ein­er dig­i­tal­en Anwen­dung brauchen. Das kön­nen Men­schen sein, welche bere­its unsere Beratung in Anspruch nehmen oder an eine andere Beratungsstelle angeschlossen sind. Das kön­nen aber auch ältere Per­so­n­en sein, die ler­nen möcht­en, mit ihren Enkeln zu skypen oder Face­time zu benutzen.

Andreas C. Müller
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